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Dramatische Werke

Dramatische Werke

Titel: Dramatische Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Schiller
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Nur auf Bedingung nahm ich dies Kommando;
Und gleich die erste war, daß mir zum Nachtheil
Kein Menschenkind, auch selbst der Kaiser nicht,
Bei der Armee zu sagen haben sollte.
Wenn für den Ausgang ich mit meiner Ehre
Und meinem Kopf soll haften, muß ich Herr
Darüber sein. Was machte diesen Gustav
Unwiderstehlich, unbesiegt auf Erden?
Dies: daß er König was in seinem Heer!
Ein König aber, einer, der es ist ,
Ward nie besiegt, noch, als durch seines Gleichen –
Jedoch zur Sach'! Das Beste soll noch kommen.
    Questenberg.
Der Kardinal-Infant wird mit dem Frühjahr
Aus Mailand rücken und ein spanisch Heer
Durch Deutschland nach den Niederlanden führen.
Damit er sicher seinen Weg verfolge,
Will der Monarch, daß hier aus der Armee
Acht Regimenter ihn zu Pferd begleiten.
    Wallenstein.
Ich merk', ich merk' – Acht Regimenter – Wohl,
Wohl ausersonnen, Pater Lamormain!
Wär' der Gedank' nicht so verwünscht gescheit,
Man wär' versucht, ihn herzlich dumm zu nennen.
Achttausend Pferde! Ja, ja! es ist richtig,
Ich seh' es kommen.
    Questenberg.
Es ist nichts dahinter
Zu sehn. Die Klugheit räth's, die Noth gebeut's.
    Wallenstein.
Wie, mein Herr Abgesandter? Ich soll's wohl
Nicht merken, daß man's müde ist, die Macht,
Des Schwertes Griff in meiner Hand zu sehn?
Daß man begierig diesen Vorwand hascht,
Den span'schen Namen braucht, mein Volk zu mindern,
Ins Reich zu führen eine neue Macht,
Die mir nicht untergeben sei. Mich so
Gerad bei Seit' zu werfen, dazu bin ich
Euch noch zu mächtig. Mein Vertrag erheischt's,
Daß alle Kaiserheere mir gehorchen,
So weit die deutsche Sprach' geredet wird.
Von span'schen Truppen aber und Infanten,
Die durch das Reich als Gäste wandernd ziehn,
Steht im Vertrage nichts – Da kommt man denn
So in der Stille hinter ihm herum,
Macht mich erst schwächer, dann entbehrlich, bis
Man kürzeren Proceß kann mit mir machen.
– Wozu die krummen Wege, Herr Minister?
Gerad heraus! Den Kaiser drückt das Pactum
Mit mir. Er möchte gerne, daß ich ginge.
Ich will ihm den Gefallen thun; das war
Beschloßne Sache, Herr, noch eh Sie kamen.
    (Es entsteht eine Bewegung unter den Generalen, welche immer zunimmt.)
    Es thut mir leid um meine Obersten;
Noch seh ich nicht, wie sie zu ihren vorgeschoßnen Geldern,
Zum wohlverdienten Lohne kommen werden.
Neu Regiment bringt neue Menschen auf,
Und früheres Verdienst veraltet schnell.
Es dienen viel Ausländische im Heer,
Und war der Mann nur sonsten brav und tüchtig,
Ich pflegte eben nicht nach seinem Stammbaum,
Noch seinem Katechismus viel zu fragen.
Das wird auch anders werden künftighin!
Nur – mich geht's nichts mehr an. (Er setzt sich.)
    Max.
Da sei Gott für,
Daß es bis dahin kommen soll! – Die ganze
Armee wird furchtbar gährend sich erheben –
Der Kaiser wird mißbraucht, es kann nicht sein.
    Isolani.
Es kann nicht sein, denn Alles ging zu Trümmern.
    Wallenstein.
Das wird es, treuer Isolan. Zu Trümmern
Wird Alles gehn, was wir bedächtig bauten.
Deßwegen aber find't sich doch ein Feldherr,
Und auch ein Kriegsherr läuft noch wohl dem Kaiser
Zusammen, wenn die Trommel wird geschlagen.
    Max (geschäftig, leidenschaftlich von Einem zum Andern gehend und sie besänftigend).
Hör' mich, mein Feldherr! Hört mich, Obersten!
Laß dich beschwören, Fürst! Beschließe nichts,
Bis wir zusammen Rath gehalten, dir
Vorstellungen gethan – Kommt, meine Freunde!
Ich hoff', es ist noch Alles herzustellen.
    Terzky.
Kommt, kommt! im Vorsaal treffen wir die Andern.
    (Gehen.)
    Buttler (zu Questenberg).
Wenn guter Rath Gehör bei Ihnen findet,
Vermeiden Sie's, in diesen ersten Stunden
Sich öffentlich zu zeigen, schwerlich möchte Sie
Der goldne Schlüssel vor Mißhandlung schützen.
    (Laute Bewegung draußen.)
    Wallenstein.
Der Rath ist gut – Octavio, du wirst
Für unsers Gastes Sicherheit mit haften.
Gehaben Sie sich wohl, von Questenberg!
(Als Dieser reden will.)
Nichts, nichts von dem verhaßten Gegenstand!
Sie thaten Ihre Schuldigkeit. Ich weiß
Den Mann von seinem Amt zu unterscheiden.
    (Indem Questenberg mit dem Octavio abgehen will, dringen Götz , Tiefenbach , Colalto herein, denen noch mehrere Kommandeurs folgen.)
    Götz.
Wo ist er, der uns unsern General –
    Tiefenbach (zugleich).
Was müssen wir erfahren, du willst uns –
    Colalto (zugleich).
Wir wollen mit dir leben, mit dir sterben.
    Wallenstein (mit Ansehen, indem er auf Illo zeigt).
Hier der Feldmarschall weiß um meinen Willen.
(Geht ab.)
     

Dritter Aufzug.
    Ein

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