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Dramatische Werke

Dramatische Werke

Titel: Dramatische Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Schiller
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Zeiten preisgegeben.
Letzter Auftritt
    Die Vorigen. Burleighm , zuletzt Kent .
    Burleigh (beugt ein Knie vor der Königin).
Lang lebe meine königliche Frau,
Und mögen alle Feinde dieser Insel
Wie diese Stuart enden!
    (Shrewsbury verhüllt sein Gesicht, Davison ringt verzweiflungsvoll die Hände.)
    Elisabeth.
Redet, Lord!
Habt Ihr den tödlichen von mir
Empfangen?
    Burleigh.
Nein, Gebieterin! Ich empfing ihn
Von Davison.
    Elisabeth.
Hat Davison ihn Euch
In meinem Namen übergeben?
    Burleigh.
Nein!
Das hat er nicht –
    Elisabeth.
Und Ihr vollstrecktet ihn,
Rasch, ohne meinen Willen erst zu wissen?
Das Urteil war gerecht, die Welt kann uns
Nicht tadeln, aber Euch gebührte nicht,
Der Milde unsres Herzens vorzugreifen –
Drum seid verbannt von unserm Angesicht!
(Zu Davison.)
Ein strengeres Gericht erwartet Euch,
Der seine Vollmacht frevelnd überschritten,
Ein heilig anvertrautes Pfand veruntreut.
Man führ' ihn nach dem Tower, es ist mein Wille,
Daß man auf Leib und Leben ihn verklage.
– Mein edler Talbot! Euch allein hab ich
Gerecht erfunden unter meinen Räten,
Ihr sollt fortan mein Führer sein, mein Freund –
    Shrewsbury.
Verbanne deine treusten Freunde nicht,
Wirf sie nicht ins Gefängnis, die für dich
Gehandelt haben, die jetzt für dich schweigen.
– Mir aber, große Königin, erlaube,
Daß ich das Siegel, das du mir zwölf Jahre
Vertraut, zurück in deine Hände gebe.
    Elisabeth (betroffen).
Nein Shrewsbury! Ihr werdet mich jetzt nicht
Verlassen, jetzt –
    Shrewsbury.
Verzeih, ich bin zu alt,
Und diese grade Hand, sie ist zu starr,
Um deine neuen Taten zu versiegeln.
    Elisabeth.
Verlassen wollte mich der Mann, der mir
Das Leben rettete?
    Shrewsbury.
Ich habe wenig
Getan – Ich habe deinen edlern Teil
nicht retten können. Lebe, herrsche glücklich!
Die Gegnerin ist tot. Du hast von nun an
Nichts mehr zu fürchten, brauchst nichts mehr zu
achten. (Geht ab.)
    Elisabeth (zum Grafen Kent, der hereintritt).
Graf Leicester komme her!
    Kent.
Der Lord läßt sich
Entschuldigen, er ist zu Schiff nach Frankreich.
    (Sie bezwingt sich und steht mit ruhiger Fassung da. Der Vorhang fällt.)
     

 
Die Jungfrau von Orleans
    Eine romantische Tragödie
    1801
     
     
     
    @
     

Personen:
    Karl der Siebente , König von Frankreich
    Königin Isabeau , seine Mutter
    Agnes Sorel , seine Geliebte
    Philipp der Gute , Herzog von Burgund
    Graf Dunois , Bastard von Orleans
    La Hire,
Du Chatel , königliche Offiziere
    Erzbischof von Reims
    Chatillon , ein burgundischer Ritter
    Raoul , ein lothringischer Ritter
    Talbot , Feldherr der Engelländer
    Lionel,
Fastolf , englische Anführer
    Montgomery , ein Walliser
    Ratsherren von Orleans
    Ein englischer Herold
    Thibaut d'Arc , ein reicher Landmann
    Margot,
Louison,
Johanna , seine Töchter
    Etienne,
Claude Marie,
Raimond , ihre Freier
    Bertrand , ein anderer Landmann
    Die Erscheinung eines schwarzen Ritters
    Köhler und Köhlerweib
    Soldaten und Volk, königliche Kronbediente, Bischöfe, Mönche, Marschälle, Magistratspersonen, Hofleute und andere stumme Personen im Gefolge des Krönungszuges.
     

Prolog
    Eine ländliche Gegend. Vorn zur Rechten ein Heiligenbild in einer Kapelle; zur Linken eine hohe Eiche
Erster Auftritt
    Thibaut d'Arc . Seine drei Töchter. Drei junge Schäfer, ihre Freier>
    Thibaut.
Ja, liebe Nachbarn! Heute sind wir noch
Franzosen, freie Bürger noch und Herren
Des alten Bodens, den die Väter pflügten;
Wer weiß, wer morgen über uns befiehlt!
Denn aller Orten läßt der Engelländer
Sein sieghaft Banner fliegen, seine Rosse
Zerstampfen Frankreichs blühende Gefilde.
Paris hat ihn als Sieger schon empfangen,
Und mit der alten Krone Dagoberts
Schmückt es den Sprößling eines fremden Stamms.
Der Enkel unserer Könige muß irren
Enterbt und flüchtig durch sein eignes Reich,
Und wider ihn im Heer der Feinde kämpft
Sein nächster Vetter und sein erster Pair,
Ja seine Rabenmutter führt es an.
Rings brennen Dörfer, Städte. Näher stets
Und näher wälzt sich der Verheerung Rauch
An diese Täler, die noch friedlich ruhn.
– Drum, liebe Nachbarn, hab ich mich mit Gott
Entschlossen, weil ichs heute noch vermag,
Die Töchter zu versorgen; denn das Weib
Bedarf in Kriegesnöten des Beschützers,
Und treue Lieb hilft alle Lasten heben.
(Zu dem ersten Schäfer)
– Kommt, Etienne! Ihr werbt um meine Margot,
Die Äcker grenzen nachbarlich zusammen,
Die Herzen stimmen überein – das stiftet
Ein gutes Ehband!
(Zu dem zweiten)
Claude Marie! Ihr

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