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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Geheimkonten zu erinnern.«
    Sie berührte ihn am Arm, der blutleer und kalt war. Dann wandte sie sich an den Torminel. »Warum sagt er das?«
    »Der Arzt meint, er wird wieder gesund«, antwortete der Leibwächter. »Die Verletzung war nicht schwer, und er hat alle Splitter entfernt. Aber der Boss bildet sich eben ein, dass er stirbt, und deshalb habe ich sein Testament mit dem Ärmeldisplay aufgezeichnet.« Er hob eine Hand. »Ich meine, warum auch nicht? In ein paar Tagen wird er darüber lachen.«
    Casimir schloss die Augen. »Es ist etwas schiefgelaufen, ich kann es spüren.«
    Sula betrachtete die Displays des Betts. Alle waren dunkel. »Warum funktioniert das Bett nicht?«, fragte sie.
    Da zu viele Betten im Raum standen, war seines nicht mit der Stromversorgung verbunden. Irgendjemand anders musste abgeklemmt werden, ehe Casimirs Bett angeschlossen werden konnte. Casimir sah ohne großes Interesse zu, als Sula den aufleuchtenden Displays erklärte, dass ein männlicher Terraner im Bett lag.
    Sofort schlugen Alarmsignale an. Casimirs Blutdruck war gefährlich niedrig.
    »Ich hab doch gesagt, dass etwas nicht stimmt.«
    »Hole einen Arzt!«, schrie Sula den Torminel an. Er rannte zur Tür.
    Sula nahm Casimirs Hand. Er drückte kurz und recht kräftig zu.
    »Du wirst das Geld brauchen«, sagte er. »Es tut mir leid, dass ich nicht Lord Sula werden und die Hohe Stadt ausplündern kann.«
    Seine Mutlosigkeit machte sie wütend. Sie hatte ihn zornig, unbändig lachend, schockiert und überrascht erlebt. Sie kannte seinen Charme und seine mörderische Wut. Sie kannte ihn als jungenhaften, gierigen Geliebten, als raffinierten Kämpfer gegen die Naxiden. Fast überall, wo er auftrat, hatte er die Situation in der Hand.
    Noch nie hatte sie ihn so niedergeschlagen gesehen.
    »Du wirst nicht sterben!«, rief sie. »Du wirst Lord Sula werden!«
    Er betrachtete sie durch halb geschlossene Lider und schnitt eine wehmütige Grimasse. »Ich hoffe es.« Dann wurde er ohnmächtig. Das Bett zirpte hektisch.
    Als Pfleger kamen, erholte Casimir sich ein wenig, öffnete kurz die Augen und betrachtete emotionslos das Treiben. Dann fiel sein Blick auf Sula, und er lächelte wieder und drückte noch einmal ihre Hand.
    Mit der freien Hand nahm Sula die Kette ab, die Onestep ihr geschenkt hatte.
    »Die wird dich beschützen«, sagte sie.
    Er hielt die Glasperlen fest und schien sich zu freuen.
    Dann kam ein würdevoller Daimong-Arzt in einem sterilen malvenfarbenen Kittel und starrte einen Moment das Display an.
    »Ich habe alle Schrapnellsplitter entfernt«, sagte er, als empfände er Casimirs schlechten Zustand als persönliche Beleidigung. »Ich verstehe nicht, was da nicht in Ordnung ist.«
    Wieder verlor Casimir das Bewusstsein. Der Arzt ließ das Bett hinausfahren, um weitere Untersuchungen durchzuführen. Als Sula ihm folgen wollte, hielt er sie auf.
    »Sie stören nur, und Sie sind nicht steril.« Sula betrachtete die Blutspritzer auf ihrer Schutzkleidung. Der Arzt hatte Recht.
    Außerdem trafen allmählich die Truppführer ein, die sie zu sich beordert hatte.
    »Hier herrscht das Chaos«, sagte sie. »Ihr müsst das Krankenhaus und eure eigenen Leute unter Kontrolle bringen.«
    Sie teilte zwei Gruppen zum Wachdienst ein: Torminel und Lai-own, die abwechselnd am Tag und in der Nacht aufpassen sollten. Die Übrigen stellte sie zum Aufräumen ab.
    »Von jetzt an stehen alle eure Leute, sofern sie nicht kämpfen müssen, dem Krankenhaus als Hilfskräfte zur Verfügung. Wenn ein Pfleger einen eurer Leute um Hilfe bittet, dann werdet ihr helfen. Wenn ein Gang geputzt werden muss, dann putzt ihr ihn, und wenn nötig, fragt ihr höflich nach Putzmitteln. Der Leichenhaufen vor dem Eingang muss verschwinden. Verdammt, das Krankenhaus muss sauber sein. Wenn die Leichenhalle nicht groß genug ist, bringt ihr die Leichen irgendwohin, wo sie gelagert werden können.«
    Ihr Auftreten – wahrscheinlich die verhaltene Wut und die Blutspritzer – überzeugten sie, kommentarlos zu gehorchen. Jedenfalls musste sie keinen Untergebenen mehr erschießen. Kurz danach marschierten ein paar terranische Kämpfer an der Tür vorbei, die Waffen über den Rücken geschlungen und mit Wischmops und Eimern in den Händen.
    In einer Wolke von Verwesungsgestank kehrte der Daimong-Arzt mit einem übergroßen Datenpad zurück, das einen Querschnitt durch Casimirs Rumpf zeigte.
    »Ich weiß jetzt, wo das Problem liegt«, erklärte er. »Der junge Herr wurde von

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