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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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einem Schrapnell getroffen. Eigentlich war die Sache ganz einfach. Unsere Scanner waren gerade belegt, doch bei einem Schrapnell konnten wir problemlos Röntgenstrahlen benutzen. Ich habe alle Splitter gefunden und entfernt.«
    Er zeigte Sula das Display.
    »Das Problem ist, dass der Herr eine Schutzweste trug. Ein Stück der Rüstung wurde in den Körper hineingetrieben. Die Weste besteht aus einer Art Hartplastik, die für Röntgenstrahlen unsichtbar ist. Bei einem vollen Körperscan haben wir jetzt das Fragment gefunden. Hier ist es.«
    Sula konnte mit der Darstellung auf dem Display nichts anfangen.
    »Erklären Sie es mir.«
    Der Daimong klingelte mitfühlend.
    »Das Stück steckt in seiner Leber. Die Blutung ist zu stark. Ich werde ihn operieren, sobald er vorbereitet ist, doch es wird schwierig.«
    »Bringen Sie ihn wieder in Ordnung«, sagte Sula.
    »Ich werde tun, was ich kann«, versprach ihr der Arzt, »aber bedenken Sie bitte, wie schwierig es ist, eine zerschnittene terranische Leber zusammenzuflicken.«
    Der Arzt eilte hinaus und ließ Sula mit ihren beunruhigenden Gedanken zurück. Da ihr klar war, dass es eine Weile dauern würde, bis sie wieder etwas von Casimir hörte, unternahm sie eine Inspektion des Krankenhauses. Onestep und der Torminel-Leibwächter folgten ihr schweigend. Das Chaos legte sich allmählich, doch die Klinik brauchte dringend medizinisches Personal. Sie rief Macnamara und bat ihn, über alle Stationen einen Aufruf zu verbreiten und Freiwillige zu suchen.
    »Sofort«, sagte Macnamara. Er erteilte einige Befehle, dann bat Sula ihn um einen Lagebericht.
    »Die Naxiden haben noch einen erfolglosen Vorstoß an der Seilbahn unternommen. Davon abgesehen, versuche ich mir gerade ein Bild zu machen, wo unsere Einheiten abgeblieben sind. Viele von ihnen sind einfach verschwunden.« Er hielt inne und überlegte. »Es ist Mittag, vielleicht melden sie sich wieder, wenn sie gegessen haben.«
    Sula bat ihn, einen Stab zusammenzustellen.
    »Gern, aber wen soll ich nehmen?«
    Besonders wichtig war die Kommunikation, und im Ministerium der Weisheit gab es viele Spezialisten. Außerdem brauchte er Meldegänger, um dafür zu sorgen, dass die Einheiten das taten, was sie tun sollten. Irgendjemand musste auch die Lagerbestände überwachen. Sula riet ihm, mit Sidney zu beginnen.
    Eigentlich sollte sie sich im Hauptquartier aufhalten und den Stab selbst zusammenstellen, doch sie konnte sich nicht überwinden, das Krankenhaus zu verlassen. Also kehrte sie in Casimirs Abteilung zurück und blieb ab und zu stehen, um mit den Verwundeten zu sprechen, die auf den Gängen warteten. Die meisten waren nur leicht verletzt und guter Dinge, außerdem gaben sie den Naxiden die Schuld an ihrem Zustand.
    In Casimirs Krankenzimmer wartete eine Terranerin in einem sterilen Operationskittel, den Mundschutz nur halb heruntergezogen. Sula bemerkte den mitfühlenden Blick, und ihre Hoffnung starb.
    »Es tut mir leid«, sagte die Frau. »Er ist gestorben, bevor wir ihn für die Operation vorbereiten konnten. Der Arzt hat sich eine halbe Stunde lang bemüht, bis es keine Hoffnung mehr gab.«
    »Sein Name war Massoud«, sagte Sula. »Casimir Massoud. Notieren Sie das bitte.«
    »Ja, meine Lady.«
    »Ich möchte ihn sehen.«
    Da alle Matratzen und Tragen für die Verletzten gebraucht wurden, lag Casimir in der Leichenhalle auf den kalten Bodenfliesen. Er trug nur die Verbände von seiner ersten Operation und war mit einem blauen Plastiktuch zugedeckt.
    Jemand hatte ihm Onesteps Kette um die Hand gewickelt.
    Sula kniete neben ihm nieder und betrachtete die Augenlider, die sich nie mehr öffnen würden.
    Ich hätte dich zum Lord gemacht, dachte sie. Wir wären durch die Hohe Stadt gezogen wie ein wütender Sturm, und wenn du dabei gestorben wärst, dann im Bewusstsein, dass alle vor dir und vor mir Angst hatten. Ich weiß nicht, ob ich es allein tun kann. Ich weiß nicht, ob ich es überhaupt will.
    Sie küsste die kalten Lippen und wollte ein letztes Mal seinen Duft einatmen, doch Casimir roch nicht mehr wie er selbst. Erst dies trieb ihr die Tränen in die Augen.
    Abrupt stand Sula wieder auf und wandte sich an die Operationsschwester. »Ich hole den Toten später ab«, sagte sie. »Jetzt muss ich mich um gewisse kriegerische Auseinandersetzungen kümmern.«
    »Ja, meine Lady.«
    Auf die eine oder andere Weise würde sie wieder mit Casimir vereint sein. Entweder sie ließ den Leichnam abholen und richtete ein prächtiges

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