Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
Reparaturroboter in Augenschein nahm. Fletcher überprüfte die Hydrauliktanks der Roboter und den Strahlenschutzbunker, der den Schützen im Kampf Deckung gab, und ließ schließlich sogar zwei Raketen aus den Röhren ziehen. Sie waren auf die gleiche Weise mit grünen, rosafarbenen und weißen Streifen geschmückt wie das Schiff und wirkten nicht so sehr wie Kriegswaffen, sondern eher wie eigenwillige Kunstobjekte oder wie bunte Lutscher für die Kinder von Riesen. Der Kapitän prüfte mit dem weißen Handschuh, ob sich dort Staub abgelagert hatte – selbst die Raketen in den Röhren mussten so sauber sein wie sein Esstisch -, und ließ sie wieder in die Rohre schieben. Dann fragte er Gulik, wann die Werfer das letzte Mal überholt worden waren.
    Zuletzt inspizierte Fletcher noch die Schützen selbst, eine Reihe makellos herausgeputzter Mannschaftsdienstgrade.
    Genau wie alle anderen harrte Martinez der Dinge, die nun kommen mussten. Husayn ballte nervös die Hände zu Fäusten, und auf der Oberlippe des Waffenmeisters Gulik stand der Schweiß.
    Gulik befand sich ganz am Ende der Reihe. Fletcher schritt sie langsam ab und bemerkte mit geübtem Blick eine ausgefranste Naht auf einem Overall, ein falsch herum in die Schlaufe gestecktes Werkzeug und ein Etikett, das aus dem Hemdkragen ragte.
    Vor Gulik blieb Fletcher stehen und musterte ihn lange mit seinen dunkelblauen Augen.
    »Sehr gut, Gulik«, sagte Fletcher. »Sie werden Ihren eigenen hohen Ansprüchen gerecht.«
    Dann drehte Fletcher sich um und marschierte energisch davon; das Messer klirrte leise am Ende der Kette. Martinez und die anderen folgten ihm benommen.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Gulik erleichtert die Habachtstellung aufgab.
    Fletcher stieg zwei Decks nach oben und wandte sich an Martinez.
    »Danke, Kapitän«, sagte er. Wieder spielte das überlegene Lächeln um seine Lippen. »Vielen Dank, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben.«
    »Ja, mein Lord.« Die Worte Gern geschehen brachte Martinez nicht über die Lippen.
    Er kehrte in sein Büro zurück, setzte sich an den Schreibtisch und dachte über das nach, was er gerade erlebt hatte.
    Fletcher hatte ihn zu einer Inspektion mitgenommen, auf der nichts Ungewöhnliches passiert war.
    Im Laufe eines Jahres führt Fletcher viele Inspektionen durch, überlegte Martinez. Bisher hat er aber erst einen Mann getötet. Was steckt dahinter?
    Etwa eine Stunde später traf Leutnant Coen, Michis rothaariger Funker, mit einer Einladung der Geschwaderkommandantin zum Dinner ein. Martinez nahm an und informierte Michi bei einer Melonenkaltschale, dass bei der morgendlichen Inspektion nichts Außergewöhnliches passiert war.
    Michi kommentierte die Bemerkung nicht, sondern erkundigte sich nach dem Experiment, das in zwei Tagen stattfinden sollte. Martinez beschrieb ihr seine Pläne, während er innerlich vor Frustration kochte.
    Was hast du jetzt vor? , hätte er sie am liebsten gefragt. Doch Michi redete nur über die Übung und den Vorbeiflug an Termaine am folgenden Tag.
    Nach dem Mahl war er verwirrter denn je.
    In der Nacht erwachte er aus einem ungemütlichen Traum und schwebte schwerelos über dem Bett. Er blickte auf die bernsteinfarbene Zeitanzeige in einer Ecke des Wanddisplays. Die Zeit für eine Kursänderung im Schwerkraftfeld eines Gasgiganten war gekommen. Das Swing-by-Manöver würde die ChenForce direkt zu dem von Feinden besetzten Planeten katapultieren.
    Martinez beobachtete die Sekundenanzeige, dann setzte der Schub wieder ein, und er sank der Matratze entgegen.
    Zwei Stunden später weckte Alikhan ihn mit Kaffee, gesalzenem Killifisch und einer frischen Brioche, die Perry zubereitet hatte. Danach half Alikhan ihm in den Vakuumanzug, damit er sich kampfbereit in den Leitstand begeben konnte.
    Jeder auf dem Schiff kannte die Stunde, wenn die Gefechtsbereitschaft beginnen sollte. Die meisten hatten die Vakuumanzüge bereits angezogen.
    Der Anzug überprüfte sich selbst und zeigte die Ergebnisse auf dem Ärmeldisplay an: alles in Ordnung. Martinez trank einen letzten Schluck Kaffee, nahm von Alikhan den Helm entgegen und entließ den Diener, der sich ebenfalls kampfbereit machen musste.
    Martinez polterte im unförmigen Anzug durch den Flur und stieg zwei Decks bis zum Leitstand hinunter. Michi und ihre Adjutanten Li und Coen waren schon da. Michi stand mit dem Rücken zu ihm, den Helm noch nicht aufgesetzt und das Haar unter die Kappe gesteckt, in der ihre Kopfhörer und die Projektoren

Weitere Kostenlose Bücher