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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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für die virtuelle Darstellung montiert waren. Sie hatte sich vorgebeugt und eine Hand ans Ohr gelegt, als hätte sie Schwierigkeiten, eine Durchsage zu verstehen.
    Martinez bemerkte sofort, unter welcher Anspannung sie stand. »Warten Sie«, befahl sie schließlich und drehte sich, offenbar sehr aufgebracht, zu ihm um. Er nahm Haltung an.
    »Meine Lady.«
    »Sie müssen sofort das Kommando über die Illustrious übernehmen. Kapitän Fletcher ist irgendetwas zugestoßen.«
    »Ist er …«, begann Martinez. Ist er mit einem Küchenmesser Amok gelaufen? So etwas konnte man nicht taktvoll fragen.
    Michis Antwort war knapp und voller Wut. »Angeblich ist er tot«, sagte sie. »Gehen Sie auf die Brücke und übernehmen Sie, bevor alles den Bach hinuntergeht.«

11
     
    Einigermaßen verwirrt und beunruhigt marschierte Martinez zur Brücke.
    »Ich habe das Kommando«, rief er so laut, dass alle es hörten. »Auf Befehl der Geschwaderkommandantin!«
    Die Leute drehten die Köpfe herum und beäugten ihn über die Kragen ihrer Vakuumanzüge hinweg. Chandra Prasad hockte bereits im Befehlskäfig. Unter der Kappe mit den Sensoren lugte eine brünette Locke hervor.
    »Kapitän Martinez hat das Kommando«, bestätigte sie.
    Martinez ging zu ihr. »Leutnant, möchten Sie sich bei der Geschwaderkommandantin vergewissern?«
    Sie lächelte amüsiert. »Lady Michi hat mich soeben verständigt, Lord Kapitän.«
    Martinez spürte, wie die Leute sich ein wenig entspannten.
    »In Ordnung«, sagte er.
    Chandra neigte ihre Liege nach vorn und stand auf. »Kurs zwei-zwei-fünf zu null-null-eins absolut«, meldete sie. »Beschleunigung ein Grav, momentane Geschwindigkeit null Komma dreiviereins c . In hundertzehn Minuten erreichen wir den Punkt der größten Annäherung an Termaine. Gefechtsalarm wurde noch nicht ausgelöst.«
    »Dann lösen Sie aus«, befahl Martinez.
    »Gefechtsalarm!«, rief Chandra.
    Die Sirenen ertönten, und die Offiziere auf der Brücke griffen in die Netze neben den Liegen, zogen die Helme heraus und ließen sie in den Verschlüssen der Kragen einrasten.
    Chandra hielt auf halbem Wege inne. »Bei Gefechtsalarm besetze ich normalerweise den Funk«, erklärte sie.
    »Dann nehmen Sie Ihre Position ein, Lady Chandra.«
    »Ja, mein Lord.« Als sie an ihm vorbeiging, sagte sie leise: »Ihr Glück lässt Sie nicht im Stich, Kapitän.«
    Martinez warf ihr einen mörderischen Blick zu, doch sie war schon vorbei. Er nahm seinen Platz ein, und die Liege passte sich seiner Körperform an, als er das Sicherungsnetz einhakte. Er ließ das Befehlsdisplay vor dem Gesicht einrasten.
    Dann legte er den Helm an, und im gleichen Augenblick schien die Illustrious unendlich weit entfernt. Die Geräusche auf der Brücke, das Knarren der Beschleunigungsliegen, die akustischen Signale der Displays, das ferne Grollen des Antriebs, alles war gedämpft. Deutlicher hörte er das Zischen seiner Luftversorgung. Martinez schaltete das Anzugmikrofon ein und aktivierte den Kanal des Funkleitstandes. »Kommunikation«, sagte er, »Test.«
    »Ich höre Sie, Lord Kapitän.«
    Er sah sich auf der Brücke um. Die Wandgemälde, die Fletcher hier hatte anbringen lassen, zeigten alte militärische Motive. Berittene Offiziere mit protzigen Uniformen, Trupps mit Feuerwaffen, auf deren Läufe lange, hässliche Messer gesteckt waren. Unter den Schlachtszenen glänzten die Helme der Brückenbesatzung. Wäre die Illustrious sein eigenes Schiff gewesen, dann hätte er längst die Namen gelernt. Im Moment kannte er nur drei Leutnants und eine Handvoll weitere Offiziere.
    Er fragte sich, ob sie wussten, warum er eingesprungen war. Doch egal, wie viel sie wussten oder nicht wussten, ihnen brannten vermutlich viele Fragen auf den Nägeln.
    Martinez schaltete auf den Rundrufkanal für die Brücke um und ließ sich einen Moment Zeit, um seine Gedanken zu ordnen. Es war schwierig, etwas weiterzugeben, das er nicht aus erster Hand erfahren hatte. Er beschloss, es so einfach wie möglich zu formulieren.
    »Hier ist Kapitän Martinez. Ich möchte Sie darüber informieren, dass die Geschwaderkommandantin mich angewiesen hat, das Kommando über die Illustrious zu übernehmen, da Kapitän Fletcher anscheinend erkrankt ist. Einzelheiten weiß ich nicht, aber ich bin sicher, dass Kapitän Fletcher seine Pflichten wieder wahrnehmen wird, sobald es ihm möglich ist.«
    Sachlicher geht es wohl nicht, dachte er, auch wenn er damit vermutlich nicht die Neugierde der Leute befriedigt

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