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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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werden musste, und berücksichtigte alle Sicherheitsprozeduren, die ihr nur einfallen wollten.
    Dabei wurde ihr klar, dass sie einen Teil der Aufgabe bereits erledigt hatte. Der Widerstand wurde über spontan gebildete, informelle Netzwerke verteilt. Die Verbindungen waren also bereits vorhanden. Sie musste das Ganze nur noch professionell ausrichten.
    Wer scheitert, wird erwischt und getötet, dachte sie. Die Kugeln, die für mich gedacht sind, werden andere treffen.
    Mit den Klügeren würde sie später Verbindung aufnehmen. Auch die würden eines Tages von Kugeln getroffen werden.

10
     
    Martinez schaltete das taktische Display auf die Vid-Wand, achtete jedoch kaum darauf. Er konnte nicht ruhig sitzen, sondern schritt aufgeregt hin und her und unterhielt sich in Gedanken mit allen Offizieren auf dem Schiff.
    Als Alikhan ihm das Essen brachte, hielt er es nicht mehr aus. »Was ist los?«, fragte er seinen Diener. »Was reden die Leute?«
    Alikhan stellte den abgedeckten Teller auf den Schreibtisch und legte Serviette und Besteck bereit. »Darf ich die Tür schließen, mein Lord?«
    »Ja.« Martinez hätte vor Nervosität beinahe gekreischt.
    Leise schob Alikhan die Tür zu und sagte: »Lady Michi hat bei Dr. Xi einen Bericht angefordert. Dann hat sie Kapitän Fletcher zu sich gebeten.«
    »Gibt es Hinweise darauf, was gesprochen wurde?«
    »Nein, mein Lord.«
    Martinez knirschte mit den Zähnen. Er wollte unbedingt wissen, was Fletcher der Geschwaderkommandantin erzählt hatte.
    »Wie nehmen es die Mannschaftsdienstgrade auf?«, fragte er.
    »Sie ziehen die Köpfe ein und tuscheln miteinander.«
    »Was reden sie denn?«
    Alikhan richtete sich würdevoll auf. »Sie erzählen mir nicht viel, mein Lord. Ich bin noch nicht lange genug an Bord. Sie reden nur mit Leuten, denen sie vertrauen.«
    Martinez trommelte frustriert mit den Fingern auf den Schreibtisch. Alikhan deckte unterdessen Martinez’ Teller auf. Unter der Abdeckung kam ein Filet zum Vorschein, für das Perry eine köstliche Soße gekocht hatte.
    »Halten sie den Kapitän für verrückt?«
    Alikhan überlegte einen Moment, ehe er antwortete. »Sie verstehen den Kapitän nicht, mein Lord. Sie haben ihn noch nie verstanden. Ich weiß nicht, was ein Arzt sagen würde, aber ich glaube nicht, dass auf den Kapitän irgendeine jener Definitionen von Verrücktsein passt, auf die ein Mannschaftsdienstgrad verfallen würde.«
    »Ja«, sagte Martinez. Die Antwort deprimierte ihn. »Danke, Alikhan.«
    Der Diener zog sich zurück. Gleich danach betrachtete Martinez den Teller und stellte fest, dass er bereits alles aufgegessen hatte, ohne es überhaupt richtig zu kosten.
    Er überlegte, ob er die Leutnants zu einem informellen Treffen auf die Daffodil einladen sollte oder vielleicht auch nur den ersten Leutnant Kazakov zum Essen. Dabei konnten sie reden und sich vielleicht auf alle möglichen Eventualitäten vorbereiten.
    Aber nein. Dadurch würde Fletcher nur auf die Leutnants aufmerksam. Dank seiner Position in Michi Chens Stab war Martinez einer der wenigen Menschen an Bord der Illustrious, die Fletcher von Rechts wegen nicht töten durfte. Die Leutnants hatten da weniger Glück. Falls Fletcher vermutete, dass Kazakov mit Martinez etwas ausheckte, schwebte Kazakov möglicherweise in Lebensgefahr.
    Martinez trank ein Glas Wasser, das nach der Reise durch die Wiederaufbereitung fade und schal schmeckte, dann rief er Alikhan zu sich und befahl ihm, den Tisch abzuräumen. Als Alikhan hinausging, zirpte Martinez’ Ärmeldisplay.
    »Martinez«, meldete er sich und betrachtete erfreut das Gesicht der Geschwaderkommandantin auf dem Display.
    Jetzt geht es los, dachte er. Michi rief ihn zu einer Besprechung, und nun würden sie sich überlegen, was sie mit Fletcher tun konnten.
    »Lord Kapitän«, sagte die Kommandantin, »ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie in drei Tagen, nachdem wir an Termaine vorbei sind, ein Manöver ansetzen könnten – oder nennen wir es lieber ein Experiment.«
    Martinez kämpfte seine Überraschung nieder. »Ja, meine Lady. Denken Sie an etwas Bestimmtes?«
    »Nein, aber sorgen Sie dafür, dass es mindestens so lange dauert wie eine Wache. Die Leute sollen ja nicht einrosten.«
    »Ja, meine Lady.« Er schwieg einen Moment, weil er hoffte, Michi würde auf die Tötung zu sprechen kommen, und als sie schwieg, fragte er: »Haben Sie sonst noch einen Wunsch, meine Lady?«
    »Nein, mein Lord. Vielen Dank und Ende.«
    Martinez starrte einen Moment lang

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