drei !!!, 25, Herzklopfen!
Sensation.
Die Beleuchtung ging aus. Die Bühne war in absolute Dunkelheit gehüllt und im Publikum herrschte gebannte Stille. Dann ertönten leise Gitarrenklänge. Allmählich flammten die Lichter wieder auf. Tom Jeremias stand allein auf der Bühne. Er trug Jeans, T-Shirt und Turnschuhe. Franzi stutzte. So ungestylt sah er völlig anders aus als im Fernsehen oder auf den großformatigen Postern in der Sweet .
Aber das war doch … War das nicht …?
»Tom!«, flüsterte Franzi. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Es war kein Zweifel möglich. Auf der Bühne stand Tom, der Sohn des Gärtners, der Junge, mit dem sieim See geschwommen war und der ihr seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf ging. Der Junge, der sie aufgebaut hatte, als es ihr schlecht ging, und der sie so wunderbar zum Lachen bringen konnte.
»Du kennst ihn?« Maries Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
Franzi nickte. Und ob sie ihn kannte! Der einsame Schwimmer vom See war offenbar niemand anderes als Tom Jeremias, der Nachwuchsstar!
Toms Auftritt rauschte an Franzi vorbei. Sie war viel zu verwirrt, um sich auf die Musik zu konzentrieren. Nur beim letzten Song horchte sie auf. Es war das Lied, das Tom ihr vor ein paar Tagen am Seeufer vorgespielt hatte. Wieder ging Franzi die leicht melancholische Melodie durch und durch. Auch das Publikum lauschte hingebungsvoll. Tom hatte alle in seinen Bann geschlagen.
Nachdem der letzte Ton verklungen war, sah er in die Menge und sagte: »Dieses Stück habe ich erst vor Kurzem geschrieben. Inspiriert dazu hat mich ein ganz besonderes Mädchen, das sehr stark und gleichzeitig sehr verletzlich ist. Ihr möchte ich diesen Song widmen. Ich bin sehr froh, ihr begegnet zu sein.«
Den darauf folgenden Applaus nahm Franzi wie aus weiter Ferne wahr. Ein Schleier aus Tränen hatte sich zwischen sie und die restliche Welt gelegt. Darum bekam sie auch kaum mit, dass Kommissar Peters inzwischen eingetroffen war. Seine Kollegen kümmerten sich um Bob Marten, während Kim und Marie dem Kommissar erklärten, was vorgefallen war.
Franzi stand etwas abseits und versuchte zu verstehen, was Toms wahre Identität für sie bedeutete. Er war keineinfacher Junge, sondern ein berühmter Star. Er hatte sie angelogen. Und das änderte alles. Oder?
»Franzi!«
Toms Stimme ließ Franzi zusammenzucken. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht.
»Tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest.« Tom stand direkt vor ihr. Er sah ernst aus. »Das war so nicht geplant. Ich hab mich ganz spontan für den Auftritt entschieden und konnte vorher nicht mehr mit dir sprechen.«
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte Franzi steif. »Wahrscheinlich hast du dich die ganze Zeit über mich totgelacht, oder? Weil ich dich nicht sofort erkannt habe. Die dumme Franzi, der man den Gärtnersohn vorspielen kann und die alle Lügen glaubt, die man ihr auftischt.« Franzi schüttelte den Kopf. »Ich war so naiv! Ich dachte, du magst mich wirklich, dabei hast du nur mit mir gespielt.«
»Das stimmt nicht!« Tom sah Franzi eindringlich an. Er wollte nach ihrer Hand greifen, aber sie zog ihren Arm weg. »Ich habe nicht mit dir gespielt. Und ich hab dich auch nicht angelogen. Mein Vater ist wirklich der Gärtner hier. Und ich brauchte tatsächlich eine Auszeit. Der ganze Starrummel ist mir zu viel geworden. Mein Erfolg kam so plötzlich, dass ich keine Chance hatte, mich darauf vorzubereiten. Du weißt ja nicht, wie das ist. Ständig Konzerte, Interviews, Fernsehauftritte. Ich hab das einfach nicht mehr ausgehalten. Darum hab ich mich hierher zurückgezogen. Und dann bist du eines Morgens am See aufgekreuzt.« Er lächelte. »Ich mochte dich sofort. Und ich habe jedes Wort ernst gemeint, das ich zu dir gesagt habe.«
»Warum hast du mir verschwiegen, wer du wirklich bist?«,fragte Franzi.
»Ich wollte es dir sagen, aber … ich weiß auch nicht. Irgendwie war nie der richtige Moment. Außerdem erschien es mir nicht wichtig. Wenn wir zusammen waren, waren wir einfach nur Tom und Franzi. Ein Junge und ein Mädchen, die sich gut verstehen, die gemeinsam lachen und gemeinsam schweigen können. Das ist es doch, was wirklich zählt, oder?« Er hob die Hand und streichelte Franzi über die Wange. Diesmal wehrte sie sich nicht. Tom zog Franzi sanft an sich. »Ich mag dich wirklich sehr«, murmelte er. »Ich glaube, ich habe mich sogar ein bisschen in dich verliebt.«
Franzis Herz schlug schneller. Sie
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