Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
Geländer fest und wurde zurückgerissen, bevor er an Talia herankommen konnte. Seine Haare stellten sich auf, bereit zuzustoßen.
    Schnell wie eine Katze zog Talia das Messer und warf. Danielle sah nur einen Silberstreifen, und dann ragte das kunstreich geschnitzte Heft aus Brahkops Hals.
    Der Troll torkelte zurück und fiel gegen das Geländer. Er griff nach dem Messer.
    »Schlechte Idee!«, sagte Talia.
    Brahkop riss das Messer heraus. Vorher war das Blut nur aus der Wunde getröpfelt, doch jetzt, da die Klinge seinem Fluss nicht mehr Einhalt gebot, sprudelte es heraus, färbte Brahkops Haare dunkel und tropfte auf den Boden.
    Er bemühte sich zu sprechen, doch das Gurgeln war fast unverständlich. Fast.
    Danielle wandte den Blick ab, als Brahkop Stacias Namen flüsterte. Und dann sank sein Kopf herab, und er war tot.

Kapitel 15
    Die Stille, die Brahkops Tod folgte, war in vielerlei Hinsicht beängstigender als der Kampflärm Momente zuvor. Danielle umklammerte ihr Schwert und ließ ihre Blicke über die beiden Treppen schweifen, auf der Suche nach einem Zeichen von der Herzogin oder ihrem Dunkelingdiener.
    Talia nahm eine runde Serviette aus spitzenbesetzter Seide vom Tisch und presste sie auf die Wunde in Danielles Schulter. Sie arbeitete mit einer Hand und behielt den gebrochenen Arm dicht am Körper. »Halten und fest drücken! Ist der Prinz …?«
    »Er lebt«, sagte Danielle. Ihre Stimmen klangen so laut. Von jenseits der Mauern war nichts zu hören. Entweder hatte Schnee ihren Kampf mit Stacia beendet oder aber der Turm dämpfte die Geräusche von außen besser als jedes Gebäude, in dem Danielle jemals gewesen war.
    »Gut!« Talia nahm eine zweite Serviette zu Hilfe, um die erste auf der Wunde festzuknoten, und warf dann einen prüfenden Blick auf den am Boden liegenden Armand. »Wie hast du das fertiggebracht?«
    Danielle berührte Armands Wange. Ein bisschen Blut klebte in seinen Haaren, wo er mit der Stirn auf den Boden aufgeschlagen war, aber seine Atmung war stabil. Sein Gesicht war warm und immer noch gerötet von ihrem Kampf.
    »Er ist ohnmächtig geworden, als ich den Zauber gebrochen habe«, erklärte Danielle und wich der eigentlichen Frage aus. Sie glaubte nicht, dass Armand es schätzten würde, wenn andere erführen, wie genau seine Frau ihn besiegt hatte. »Weißt du, wie man hier rauskommt? Wir müssen Schnee finden!«
    »Noch nicht.« Talia untersuchte Danielles Bein. »Sobald wir wieder zu Hause sind, werde ich dir beibringen, wie man pariert.« Bald umhüllten weitere Servietten Danielles Oberschenkel. »Kannst du gehen?«
    »Ich denke schon.«
    Talia drehte sich um. »Keine Türen. Du überprüfst die Treppe da, ich nehme mir die da drüben vor.« Sie blieb kurz am Tisch stehen.
    Danielle runzelte die Stirn, als sie sah, was Talia machte. »Sag mir bitte, dass du nicht gerade das Essgeschirr der Herzogin klaust!«
    Talia zeigte auf Brahkop. »Nicht alle von uns haben verzauberte Schwerter, Prinzessin. Ich nehme mir an Waffen, was ich kriegen kann.«
    »Du hast auch die Löffel genommen!«
    Talia zuckte die Schultern. »Alte Gewohnheiten.« Sie ging auf die Treppe zu.
    Danielle tat dasselbe auf der anderen Seite. Als sie am Geländer ankam, ließ sie ein ersticktes Keuchen herumwirbeln. Stacia stand neben Brahkops Leiche.
    Danielle bewegte sich zuerst, aber Talia war schneller und warf eins der gestohlenen Messer nach Stacias Kopf. Eine unsichtbare Macht schlug das Messer zur Seite, sodass es klirrend auf den Boden fiel.
    Stacia bemerkte es kaum. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt Brahkop. Sie streckte die Hand nach dem Troll aus, hielt aber inne, bevor sie sein Gesicht berührte. Sie schien erstarrt.
    Der Kampf draußen vorm Turm hatte seinen Tribut von Stacia gefordert. Ihr Kleid war zerrissen, große Teile auch verbrannt. Beide Ärmel fehlten, die Haut an ihrem rechten Arm war rot und mit Blasen bedeckt. Eine Reihe alter Narben und verschorfter Stellen auf ihrem linken Arm zeigte, wo sie sich Blut für diverse Zaubersprüche abgezapft hatte.
    Die jüngste davon sah rot und entzündet aus. Das Gift an Stacias Messer mochte sie nicht umgebracht haben, aber es hatte zweifellos eine Wirkung.
    Egal wie schlecht sie aussah, sie war noch am Leben. Danielle versuchte nicht darüber nachzudenken, was das bedeutete.
    »Wo ist Schnee?« Talia sprang übers Geländer und zog ein anderes Messer.
    Stacia schien sie nicht zu hören. Sie fuhr sich über die Augen. »Es tut mir leid, Brahkop!«,

Weitere Kostenlose Bücher