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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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brauchen, ehe die Bewegungen automatisch kämen wie bei Talia. Armands nächster Angriff riss ihr fast das Schwert aus der Hand. Die Holzintarsien im Heft wurden rau und drückten sich in ihren Handteller, um ihren Griff zu stabilisieren. Mit knapper Not gelang es ihr, die Klinge hochzubringen und einen Folgeschlag abzublocken, der ihr ansonsten die Kehle aufgeschlitzt hätte.
    Danielle wankte zurück und ihre Paraden wurden planloser, während sie versuchte, mit Armands Attacken Schritt zu halten. Ihr eigenes Schwert war leichter und schärfer als jede Metallklinge, aber es gab Grenzen dafür, was Magie gegen einen geübten Schwertkämpfer wie Armand ausrichten konnte. Es war nur noch eine Frage von Augenblicken, bis er an ihrer Abwehr vorbeikommen und sie durch das Schwert ihres Ehemanns den Tod finden würde.
    »Armand, bitte!«, flehte sie ihn an.
    Seine Klinge schlug ihre zur Seite und zog eine blutige Linie über ihren Oberschenkel. »Ich werde nicht zulassen, dass du ihr wehtust!«, sagte er.
    Danielle fiel hin. Fluch diesem von Flöhen zerbissenen Mopp von einem Troll! Brahkop hatte genau gewusst, wie er Armand provozieren konnte. Sie rollte sich unter den Tisch und entging nur knapp einem weiteren Schlag. Armand war immer so beschützerisch gewesen, und, verzaubert oder nicht, er war immer noch derselbe Armand, fest entschlossen, diejenigen zu verteidigen, die er liebte.
    Er ist immer noch Armand. Danielle ließ das Schwert fallen. Zitternd vor Angst kroch sie unter dem Tisch heraus und hielt die Hände hoch.
    »Danielle!« Talia fuhr herum und hob das Messer, bereit zum Wurf.
    »Talia, nicht!«, rief Danielle. Talia verstand es nicht; sie würde Armand töten, um sie zu retten!
    Talia zauderte, und in diesem Moment erwischte Brahkop sie. Haarstränge wickelten sich blitzschnell um ihren Arm, und Danielle hörte Knochen brechen. Der Troll schleuderte Talia durchs Zimmer.
    Danielle zwang sich dazu, ihre Aufmerksamkeit wieder auf Armand zu richten. »Ich unterwerfe mich«, sagte sie kniend. »Du gewinnst.«
    Armand sagte nichts.
    »Ich kenne dich«, flüsterte Danielle. Sie streckte ihm ihren verletzten Arm entgegen und versuchte, ihn das Blut sehen zu lassen. »Ich bin unbewaffnet. Wehrlos. Du wirst mich nicht töten.« Sie hob das Kinn. »Ich liebe dich.«
    »Fast glaube ich dir, wenn du das sagst.« Armand ergriff Danielles unversehrten Arm und zog sie auf die Füße.
    »Verzeih mir!«, wisperte Danielle. Sie wimmerte, als sie ihr Gewicht auf das blutende Bein verlagerte, und rammte dann Armand das Knie in die Weichteile. Sein Schwert fiel scheppernd zu Boden, als er sich zusammenkrümmte. Danielle packte ihn hinten am Gewand und zog ihn nach vorn; er schlug mit der Stirn auf dem Boden auf und brach stöhnend zusammen.
    Schmerzen loderten durch ihren Arm, als sie sich abmühte, um ihn herumzurollen. Blut tropfte auf ihren Ellbogen herunter, aber sie gab nicht eher Ruhe, bis sie Armand flach auf dem Rücken liegen hatte. Schweiß und Tränen brannten ihr in den Augen. »Tut mir leid«, sagte sie und setzte sich rittlings auf den Prinzen. Bevor er reagieren konnte, beugte sie sich hinunter und küsste ihn auf die Lippen.
    Sie war sich nicht sicher, was sie erwarten sollte. Sie stellte sich vor, wie sie in einem Regenbogen aus Licht badeten, wenn der Zauber sich löste, und die plötzliche Leidenschaft, mit der Armand ihre Umarmung erwiderte. Oder eine neue Klarheit in seinen Augen, wenn ihr Kuss die Wolken aus seinem Verstand vertrieb.
    Armand wurde ohnmächtig.
    »Ich glaube fast, ich sollte mich beleidigt fühlen!« Danielle krabbelte weg, um ihr Schwert wieder an sich zu nehmen.
    Auf der anderen Seite des Zimmers hatte Talia sich auf halbe Höhe der Treppe zurückgezogen. Das Messer steckte in ihrem Gürtel, die Gabel der Herzogin hielt sie in der linken Hand. Ihr rechter Arm hing schlaff an ihrer Seite herab. Danielle konnte blutige Streifen sehen, wo der Angriff des Trolls ihre Haut zerfetzt hatte.
    Brahkop setzte ihr nach, seine Haare peitschten über das Geländer, um sie in Stücke zu reißen.
    Talia drehte sich zur Seite, ließ die Gabel herabsausen und nagelte eine von Brahkops Haarlocken am Geländer fest. Sie sprang die Stufen hinunter.
    Fast war sie schnell genug – sie wäre auch es gewesen, hätte ihr nicht die dunkle Trollblutschmiere am Fuß der Treppe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ihr Fuß rutschte unter ihr weg.
    Brahkops Hand schoss vor, aber er hing mit der Locke immer noch am

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