Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition)

Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition)

Titel: Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Stein
Vom Netzwerk:
Logrono, machte mich sehr glücklich. Jetzt mussten wir uns aber sputen, wollten wir unsere beiden Mitpilger noch einholen. Nun kann es nicht mehr weit seit, so dachte ich, bis wir zu der von Hape Kerkeling so plastisch dargestellten und beschriebenen Hazienda von Dona Feliza kommen, die ihr Leben lang vor ihrem Haus sitzend Pilgerpässe gegen eine kleine Spende abstempelte. Wir wussten natürlich aus unserem Reiseführer, dass die Dame bereits im Jahr 2002 verstorben war, aber seither ihre Tochter, an der Straße vor dem Haus sitzend, ihr Amt weiterführte. Auf diesen Abschnitt freute sich meine Tochter sehr und sie stellte sich die Tochter von Dona Feliza, ebenso wie die Mutter, schwarz gekleidet, vielleicht sogar mit einer schwarzen Katze auf dem Buckel, Pilgerpässe abstempelnd vor. Also dachte ich, dass wir unsere beiden Kinder genau an diesem Ort antreffen würden.
    Genau so war es dann auch. Am Straßenrand vor dem Haus sitzend und spielend trafen wir wieder auf unsere Familie. Beide freuten sich und begrüßten uns so, als hätten wir uns schon lange nicht mehr gesehen. Meine Tochter, etwas vom Erscheinungsbild der Tochter von Dona Feliza enttäuscht, sagte etwas kleinlaut: »Da habe ich wohl zu viel erwartet.« So war es wohl auch! Denn ich bin überzeugt, dass jede Enttäuschung auf der eigenen Erwartungshaltung basiert. Jedoch war auch die »jetzige Dona Feliza« sehr kinderlieb und drückte Franzi den von ihr gewünschten Stempel auf die Handfläche. Von diesem Platz aus hatte man einen wunderschönen Blick auf Logrono. Auch wir ließen uns von der Tochter Dona Felizas den Stempel in unseren Pilgerpass drucken. Anschließend gönnten wir uns noch ein von ihr für Pilger parat gehaltenes kühles Dosenbier, tranken dieses mit Genuss und machten uns für die restliche Etappe von zwei Kilometern auf den Weg.
    Zuerst wollte Franzi nicht in ihren Wagen, sondern ein Stück laufen. Wir liefen und spielten, bis sie müde wurde. Nun machte sich Larissa wieder eiligen Schrittes davon. Aber ich dachte, nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel. Ist doch mittlerweile ein Klacks. Leider merkten mein Mann und ich bereits nach kurzer Zeit, dass sich die zwei Kilometer auf die Stadtgrenze bezogen, denn insgesamt waren es noch vier Kilometer und diese zogen sich ordentlich. Erst sah es so aus, als wäre die Stadt zum Greifen nahe, und nun fanden wir uns auf Feldwegen wieder. In weiter Ferne sahen wir Häuser, ähnlich eines Industriegebietes. Langsam machte ich mir Sorgen um Tochter und Enkelin, da wir relativ weit sehen konnten und weit und breit keine Frau mit Kinderkutsche zu sehen war. Wir steuerten geradewegs auf das Industriegebiet zu und mussten eine große Kreuzung überqueren. Jetzt machte ich mir wirklich Sorgen. Haben die beiden sich verlaufen? Es gab ja mehrere Abzweigungen. Nachdem ich mir nicht vorstellen konnte, dass unsere Kleine schlief, konnte Larissa nicht so schnell sein. Also anrufen. Natürlich ging sie auch nicht an ihr Handy. Endlich kam der erlösende Rückruf. »Wir sind circa zwei Kilometer vor euch, fast am Ziel und warten hier auf euch.«
    Nun ging es der Straße entlang immer bergauf und bergab. Die Straße war wirklich wellenförmig gebaut. Ich wunderte mich nur noch, wie die beiden das in diesem Tempo geschafft hatten. Gott sei Dank hatte meine Tochter nicht nur eine bombige Kondition, sondern sich im Vorfeld auch für das richtige Schuhwerk entschieden. Endlich trafen wir auf die beiden und konnten so gleich auf Herbergssuche gehen.
    Im Fremdenverkehrsamt ließen wir nicht nur unsere Pilgerpässe abstempeln, sondern fragten auch noch nach nahegelegenen Hostals. Das erste und nächstgelegene Hostal befand sich im ersten Stock des Gebäudes. Wir waren überglücklich angekommen zu sein, nur leider stellte sich heraus, dass das Hostal ausgebucht war. Der nette Rezeptionist erklärte sich aber bereit bei einem Kollegen anzurufen und siehe da, er hatte zwei Zimmer für uns frei. Leider mussten wir unsere Rucksäcke erneut nach unten schleppen und uns nochmals auf den Weg machen. Es war gegen fünf Uhr, als wir dort ankamen. Gleich um die Ecke sahen wir zu unserer Freude ein Lokal mit nettem Vorgarten, in dem wir auch bereits zu dieser Zeit essen konnten. Wir waren überglücklich, wollten nur schnell unter die Dusche, um anschließend zu essen und eventuell noch in die Kathedrale zu gehen. Vielleicht hatten wir ja Glück und wir bekämen vielleicht heute unseren Pilgersegen. Am nächsten Tag wollten

Weitere Kostenlose Bücher