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Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition)

Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition)

Titel: Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Stein
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lag, aufzusuchen, unser Gepäck abzuladen, zu duschen und uns für die Besichtigung der Kathedrale fertigzumachen. Nun standen wir hier vor dem Hauptportal der mächtigen Kathedrale von Santiago. Der drittwichtigsten Pilgerstätte der katholischen Christenheit, nach Jerusalem und Rom. Schon beim Emporsteigen der Treppen war ich erfüllt von Harmonie. Ein unbeschreibliches Gefühl. Wir besichtigten die Kathedrale und waren überwältigt. Ehrfürchtig bestaunten wir den aufwendig geschmückten Altar mit dem mit Gold, Silber und Edelsteinen geschmückten Jakobus. Hinter dem Altar führte eine Treppe aus Marmor hinauf zu der Figur des Apostel Jakobus, den wir berühren. Denn erst nach dieser Berührung ist die Pilgerreise wirklich zu Ende. In der Krypta unter dem Altar, in die wir hinunterstiegen, ruhen in einem silbernen Schrein angeblich die Gebeine des Heiligen Jakobus. Ich war so überwältigt, dass ich mich im Anschluss in eine Bank setzte und ein Gebet sprach, nur für mich allein. War es jetzt das tatsächliche Ende des Weges oder war es dieses Gotteshaus, das mich in Tränen ausbrechen ließ? Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Peter setzte sich schweigend neben mich, legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und reichte mir ein Taschentuch nach dem anderen. Ich konnte über eine Stunde nicht mehr aufhören zu weinen. Ein Kirchendiener kam auf uns zu und fragte, ob wir Hilfe benötigten. Mein Mann winkte ab und letztlich versiegten meine Tränen auch wieder. Wie in Trance, aber als anderer Mensch, als wäre ich jetzt von alten Mustern befreit, verließ ich zusammen mit meinen Lieben die Kathedrale.



24. Juni Santiago-Aufenthalt, Pilgermesse und Fahrt nach Riveira
    Überglücklich wurde ich wach. Noch bevor ich die Augen aufmachte, wurde mir bewusst, dass wir keinen Rucksack mehr packen, keine Schuhe mehr schnüren, keine Wasserflaschen mehr füllen mussten und vor allem, dass wir ganz in Ruhe und ausgiebig frühstücken konnten. Es war tatsächlich geschafft, wir waren in Santiago de Compostela am Ziel unserer Reise angekommen. Mein Mann und ich standen auf und unsere erste Handlung heute war, unsere Schuhe zu entsorgen. Weder Peter noch ich wollten diese als Reiseandenken wieder mit nach Hause nehmen. Also steckten wir sie kurzerhand, aber voller Respekt, haben sie uns doch weit getragen, in den Abfallkorb unseres Zimmers.
    Als wir im Frühstücksraum unseres Hotels ankamen, sagte uns der Rezeptionist, dass unsere Kinder bereits unterwegs seien, um ein paar Postkarten und Briefmarken zu kaufen. Wir sollten in Ruhe frühstücken und sie wären rechtzeitig zurück, um mit uns gemeinsam die Pilgermesse zu besuchen. Also bestellten wir in alter Gewohnheit Kaffee und Croissants. Es schmeckte fantastisch. Unsere Franzi kam voller Eifer auf uns zugelaufen und sagte: »Omi, wir schreiben dir eine Karte aus Santiago de Compostela.« Schnell wurde mir klar, dass Larissa zu Franzi nur gesagt hatte, sie würden der Oma eine Karte schreiben. Gemeint war natürlich die andere Omi, ihre Schwiegermutter. Wir mussten lachen und waren sehr zufrieden, dass wir die Kinder wiederhatten. Larissa schrieb voller Eifer die Postkarten und Franzi lernte zum letzten Mal auf diesem Weg eine neue Freundin kennen, welche ihre Mutter, ein Zimmermädchen des Hotels, in die Arbeit begleitete und dabei im Gastgarten kurzerhand abgesetzt wurde. Sichtlich zufrieden spielte dieses Mädchen mit unserer Franziska, bis wir dann gegen elf Uhr zur Pilgermesse starteten.
    Auf dem großen Platz vor der Kathedrale drängelten und schlängelten sich Menschenmassen hinauf zum Eingang. Es waren bereits alle Sitzplätze belegt. Franzi saß auf den Schultern unserer Tochter und genoss ihre Aussicht offensichtlich sehr. Sie war sehr andächtig bei der Sache. Mein Mann und ich mussten uns noch einen anderen Stehplatz suchen, da wir von unserer Position aus ansonsten überhaupt nichts mitbekämen. Auch wir fanden noch einen Platz, von dem aus wir eine gute Sicht zum Altar hatten. Sichtlich ergriffen harrten wir der Dinge. Pünktlich um zwölf Uhr begann dann eine sehr ergreifende Messe. Die Pilger aus aller Welt wurden auf das Herzlichste begrüßt. Schade war nur, dass auch hier viele Menschen sich nicht zu benehmen wussten und auch dem Allerheiligsten keinen Respekt zollten. Trotz der nur noch schmalen Wege schlängelten sie sich störend durch die betenden Pilger, fotografierten und fotografierten und redeten lauthals miteinander. Wir ließen uns nur

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