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Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition)

Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition)

Titel: Drei Generationen auf dem Jakobsweg: ... und meine Erfahrung mit Gott! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Stein
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Essen war es bereits neun Uhr und so mussten wir uns ohnehin langsam auf das Zubettgehen einstellen. Mein Körper war todmüde aber mein Geist wollte noch lange wach bleiben. Nichtsdestotrotz war es für unsere Kleine auch Zeit, schlafen zu gehen, und so machten wir uns auf und schwangen, besser gesagt hievten unsere müden Glieder in den zweiten Stock, wo wir unter dem Dach in dem besagten Sechsbettzimmer unsere Schlafplätze hatten. Die beiden anderen »Mitschläfer« versuchten uns vorsichtig darauf vorzubereiten, dass sie bereits um fünf Uhr morgens das Quartier verlassen würden und sie hofften uns nicht zu stören. Sie wollten bereits um die Mittagszeit am Zielort sein, um dem großen »Bettenrun« am Abend zu entkommen. Diese Aussage konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz nachvollziehen, aber das sollte sich schlagartig ändern. Sie würden so leise wie möglich sein, um uns nicht zu stören. Als wir bereits unsere müden Gräten im Bett hatten, ich schlief oben, da ich den Etagenbetten nicht ganz zutraute auch das Gewicht meines Mannes auszuhalten, wollte Franzi noch ein bisschen quatschen. Ist ja auch ein langer Tag gewesen und so wie wir, musste auch sie die verschiedenen Eindrücke bis hin zu ihrem persönlichen Applaus verarbeiten. So lag sie bei ihrer Mami im Bett und brauchte noch einige Zeit, die beide flüsternd zubrachten, bis ihr dann doch die Augen zufielen. Unsere Zimmer-genossen hatten, Gott sei es gedankt, dass es so nette und verständnisvolle Menschen gibt, jede Menge Verständnis dafür. An diesem Abend wusste ich zum ersten Mal nicht, wie ich mich hinlegen sollte. Ich bin der klassische Seitenschläfer. Drehte ich mich nach links, schmerzte meine linke Hüfte, drehte ich mich nach rechts, schmerzte meine rechte Hüfte, und zwar so, dass ich wirklich nicht darauf liegen konnte. Außerdem schmerzten dann auch noch die aufeinanderliegenden Knie. Lag ich auf dem Rücken, hielt ich den Schmerz in meinen Fersen nicht aus. Aufstehen, um im Rucksack raschelnd nach meiner Salbe zu suchen, kam aus Rücksicht auf die anderen auch nicht infrage.

26. Mai Torres del Rio – Logrono (21 km)
    Die Nacht schien mir endlos lange und ich war froh, als sich unsere Zimmerfreunde auf die Beine machten, denn jetzt wusste ich endlich, wie spät es war. Die Nacht war für uns eine Stunde später zu Ende. Rasch in den Duschraum, Zähne putzen und anschließend zum Frühstück. Der Herbergswirt war ein hübscher und zudem freundlicher junger Mann, der uns herzlich begrüßte. Für 3 Euro pro Person bekamen wir Frühstück, je eine Tasse Kaffee und Kekse. Für unsere Kleine gab es Kakao und Kekse kostenlos. Das Frühstück war schnell beendet, wir kauften im angeschlossenen kleinen Tante-Emma-Laden noch Wasser und ein paar Kleinigkeiten zum Essen für unterwegs und weiter ging es. Schuhe zuschnüren, Rucksäcke umschnallen, das Kind samt Spielsachen in die Kinderkutsche packen und ab durch die Mitte. Wir verließen einen wunderschönen und erholsamen Ort und gingen auf Logrono zu. Ich wusste nicht, welcher Knochen im Körper mir mehr wehtat. Kurzfristig überlegte ich, welcher Körperteil nicht schmerzte. Ich fand keinen! Meine Füße brannten und ich wusste nicht mehr, wie ich diese für heute angesagte Etappe bewältigen sollte. Auch hatte ich Muskelkater von oben bis unten. Aber es half ja nichts! Hoffentlich würde die erste Etappe von Torres del Rio bis Virgen del Poyo nicht ganz so schlimm werden wie von mir angenommen. Aber was sagte ich, wie heißt dieser Spruch: »Ich dachte, schlimmer kann es nicht mehr kommen, und siehe da: Es kam schlimmer!«
    Es ging auf eine Hochebene. Circa vier Kilometer ging es erst einmal bergauf. Zwar sind die Wege sehr schön gepflastert, wirklich nett gemacht, aber nicht nur Gift für die Füße, sondern auch für den gesamten Knochenapparat. Aber wie kann ich jammern? Peter und Larissa trugen nicht nur ihr Gepäck, sondern schoben auch noch gemeinsam unsere Kinderkutsche über Berg und Tal. Jetzt erst merkte ich, dass ich meinen Rucksack zwischenzeitlich nicht mehr spürte. Offensichtlich hatte sich mein Muskelkorsett an das Gewicht gewöhnt. In alter Manier bedankte ich mich schnell bei unserem Herrgott sowie beim gesamten Universum, dass sich wieder einmal ein Wunsch erfüllte. Augenblicklich fing ich an zu beten und darum zu bitten, dass auch mein Mann und meine Tochter keine Schmerzen haben und dass es ihnen auch weiterhin gut ginge. Auch bat ich um Schutz für

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