Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
Affären aus gewesen, bei Pia hätte das anders werden können. Doch durch den Tod seines Bruders war er davor bewahrt geblieben, sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzen zu müssen.
„Auch wenn es ein wenig spät kommt, es tut mir aufrichtig leid“, sagte Pia ehrlich.
„Ich habe es dir nicht erzählt, um Mitleid zu erheischen.“
Er verdiente ihr Mitleid auch gar nicht. Obwohl sie so tat, als wäre sie zur Zynikerin geworden, besaß sie noch immer ein weiches Herz und war sehr verletzlich.
Es war ein schwacher Trost, dass er sie immerhin doch nicht so sehr verändert hatte. Allerdings wurde sie dadurch umso gefährlicher. Für ihn.
Doch er war nur hier, um ihr zu helfen. Er würde seine Verfehlungen wiedergutmachen, und das war’s.
„Mein Vater ist dann einige Monate später auch noch gestorben“, berichtete er weiter und zwang sich, beim Thema zu bleiben. „Einige vermuten, an einem gebrochenen Herzen, doch sein Gesundheitszustand war auch vorher schon labil. Also wurde ich durch zwei Schicksalsschläge innerhalb eines Jahres zum Duke.“
„Und nebenbei hast du noch Sunhill Investments gegründet“, ergänzte Pia. „Du hast ereignisreiche und geschäftige Jahre hinter dir.“
„Kann man wohl sagen. Die harte Arbeit war jedoch nötig, um unseren Grundbesitz instand zu halten.“
Als sein Vater gestorben war, hatte auf einmal die ganze Bürde, die der Titel mit sich brachte, auf seinen Schultern gelastet. Und Hawk war nichts anderes übrig geblieben, als sich der Verantwortung für die Familie zu stellen.
Er hatte bereits begonnen gehabt, einen Hedgefonds aufzulegen, doch die Kosten, die mit dem Titel einhergingen, hatten die Notwendigkeit, für ein stetes Einkommen zu sorgen, noch dringlicher gemacht.
Und während all des Stresses und der langen Arbeitstage in den vergangenen drei Jahren war es leicht gewesen, Pia aus seinen Gedanken zu verdrängen. Meist war er viel zu beschäftigt gewesen, um an ihre gemeinsame Nacht zu denken. Nur gelegentlich war ihr Bild vor seinem inneren Auge aufgetaucht, und dann hatte er sich schuldig gefühlt, denn selbst in seinen schlimmsten Tagen als Playboy war er nie ohne ein Wort gegangen, sondern hatte immer sichergestellt, dass man sich im Guten trennte.
„Du hast dich nie wieder bei mir gemeldet“, stellte Pia fest, ohne dabei anklagend zu klingen.
Er schaute ihr in die Augen – deren warmer Bernsteinton ihn schon bei ihrem ersten Treffen fasziniert hatte. Wenn er es richtig deutete, schwand ihr Widerstand langsam dahin, so wie er es bezweckt hatte. Dennoch war das, was er jetzt sagte, die Wahrheit. „Keine dieser Erklärungen war als Entschuldigung gemeint.“
„Warum bemühst du dich dann so, mir den Auftrag als Lucys Hochzeitsplanerin zukommen zu lassen? Um etwas wiedergutzumachen?“
Hawk lächelte, weil sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Pia mochte zwar immer noch niedlich und naiv sein, auch wenn sie das Gegenteil behauptete, doch sie war sehr intelligent. Auch deshalb hatte er sich schon am ersten Abend derart zu ihr hingezogen gefühlt.
„Wenn ich Ja sage, akzeptierst du dann meine Hilfe?“
„Die Erfahrung sagt mir, dass es gefährlich ist, dich überhaupt etwas machen zu lassen.“
Leise lachend erwiderte er: „Sogar wenn es sich um einen Gefallen handelt?“
„Wenn keine Bedingungen daran geknüpft sind.“
Weil er spürte, dass sie schwach wurde, zog er einen Stift aus der Tasche und benutzte die Wand, um seine Unterschrift unter den Vertrag zu setzen.
„Hier, jetzt ist er unterschrieben“, sagte er und reichte ihr die Papiere.
Zögernd nahm sie ihm den Vertrag ab.
Hawk sah zu Mr Darcy. „Unser einziger Zeuge möchte, dass du unterschreibst.“ Er hielt ihr den Stift hin.
Und tatsächlich sah der Kater bewegungslos zu ihnen auf, und Hawk hatte das ungute Gefühl, dass Mr Darcy viel zu viel für einen Kater verstand.
„Ich bin nicht darauf spezialisiert, Playboys zu braven Männern zu machen“, sagte Pia, als sie nach dem Stift griff.
Ihre Finger berührten sich, und ein kleiner Stromschlag schoss durch seinen Körper.
Hawk bemühte sich um eine ausdruckslose Miene. „Doch, natürlich bist du das“, widersprach er. „Du hast Mr Darcy doch bestimmt aus dem Tierheim, oder?“
„Dadurch habe ich eine Seele gerettet, aber keinen Playboy gezähmt.“
„Besteht da ein Unterschied?“, konterte er. „Und überhaupt, wer weiß schon, was Mr Darcy alles angestellt hat, bevor du ihn getroffen
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