Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
dass Hawk abgelenkt war, drehte sie sich um und folgte seinem Blick. „Oje“, meinte sie leise. „Habe ich gerade etwas verpasst?“
Hawk schüttelte den Kopf. „Es war knapp. Belinda ist umgekehrt, ehe Colin zu ihr gehen konnte.“
„Im Gegensatz zu dir und mir.“
Er warf ihr einen überraschten Blick zu und lächelte dann amüsiert. „Einige von uns haben eben Glück.“
Pia seufzte. „Easterbridge sollte Belinda die Annullierung zugestehen, damit sie ihr Leben fortsetzen kann. Stattdessen scheint es ihm Spaß zu machen, sie zu ärgern.“
„Meine Freunde sind nicht so schrecklich, wie du denkst.“
„Es ist schwer zu glauben, dass ihr befreundet seid. Easterbridge kann nicht aus seiner Ehe heraus, während du …“
Interessiert sah Hawk sie an. „Ja?“
„… nie geheiratet hast“, beendete sie den Satz.
Bestimmt hatte sie ihn als bindungsscheu bezeichnen wollen. Dass sie es sich verkniffen hatte, war immerhin schon etwas.
Hatte Lucy ihn so gelobt, dass Pia jetzt einen positiveren Eindruck von ihm hatte? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
Hawk trank einen Schluck Wein und fragte dann beiläufig: „Lass uns noch mal auf das Thema zurückkommen, das mein Ego streichelt. Was hat Lucy über mich erzählt?“
„Sie hat erwähnt, dass du während der letzten drei Jahre nonstop gearbeitet hast. Nicht nur, dass du dich in deine neue Rolle als Duke einfinden musstest, gleichzeitig hast du auch noch Sunhill Investments aufgebaut.“
„Überrascht dich das?“
Pia zögerte und schüttelte dann den Kopf. „Nein. Du hast dich … anders verhalten als vor drei Jahren.“ Sie hielt kurz inne. „Es muss sehr hart für dich gewesen sein, nachdem dein Vater und dein Bruder gestorben waren.“
Er dachte inzwischen nicht mehr jeden Tag an seinen Vater oder seinen Bruder, aber sein Leben hatte nach diesen Schicksalsschlägen eine ganz neue Wendung genommen. „William und ich waren nur zwei Jahre auseinander. Wir waren nicht nur Brüder, sondern auch Freunde, obwohl ich es als jüngerer Sohn immer leichter hatte. William wurde schon früh auf seine Aufgaben als Duke vorbereitet.“
So viele persönliche Informationen gab er normalerweise nicht preis.
„Und dann warst eines Tages du derjenige, auf dem die Verantwortung lastete.“
Er nickte.
„Du hattest den Ruf eines Spielers“, stellte sie fest. „Die Geschichten …“
„Alte Kamellen, aber im Internet bleibt ja immer alles für die Ewigkeit erhalten.“ Er verzog das Gesicht. „Ich habe zwei Jobs, die mich meist mehr Zeit kosten, als ich eigentlich habe. Allein das verlangt eine gewisse Ernsthaftigkeit.“
„Davon habe ich bisher kaum etwas mitbekommen“, konterte sie.
„Vielleicht bringst du einfach meine teuflische Seite zum Vorschein.“ Er neigte den Kopf. „Bei dir kann ich mich entspannen und dich auch mal necken.“
Sie errötete. „Ich bin ja auch ein leichtes Opfer.“
„Du hältst dich wacker“, stellte er fest, insgeheim fasziniert, weil sie errötete.
Sie befeuchtete sich die Lippen, und Hawk sah ihr sehnsüchtig dabei zu.
„Möchtest du noch eine andere Seite an mir kennenlernen?“, fragte er, als ihm auf einmal eine Idee durch den Kopf schoss. „Ich gehe morgen in einer Halle in Brooklyn klettern. Auf diese Weise halte ich mich fit für die echten Hürden, die es zu überwinden gilt.“
Pias Augen funkelten. „Wow, ein Duke, der Klettern geht, wo gibt es denn so was?“
Gespielt hochnäsig erklärte er: „Ich bin ein sehr moderner Duke. Das Klettern ist ein Ventil für all die Eroberer-Gene, die mir meine Vorfahren vererbt haben.“
Lachend erwiderte sie: „Okay, okay, überzeugt.“
Überrascht nahm er ihre Zustimmung zur Kenntnis und verspürte auf einmal den unerhörten Drang, Pia zu erobern und zu besitzen.
Hawk hatte seine Hände überall.
Jedenfalls kam es Pia so vor.
Während er ihr beigebracht hatte, wie man die Ausrüstung gebrauchte und wie man die Füße auf der Kletterwand aufsetzen musste, hatte es sich angefühlt, als hätte Hawk sie an diesem Morgen in der Kletterhalle ausgiebiger berührt, als er es vielleicht im Bett getan hätte.
Sie trank einen Schluck Wasser, während ihr Herz heftig schlug. Völlig durchgeschwitzt beobachtete sie Hawk und versuchte, nicht daran zu denken, dass sie sich ihm am liebsten an den Hals geworfen hätte.
Er wirkte so männlich, wie er da mitten in der großen Halle in seinem Sportzeug stand und seinen schlanken, muskulösen Körper
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