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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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dann ein lautes Aufjaulen und eine Männerstimme, die in höchster Not schrie: »Schnell, einen Eimer Wasser!«
    Einen Eimer hatte ich gerade nicht, aber ich schnappte die Gießkanne, die bei uns im Badezimmer steht, rannte damit so eilig die Treppe hinab, dass Wasser herausschwappte. Ich stürmte auf die Straße und sah mich außer Atem um. Irgendwo musste es brennen. Aber es gab kein Feuer. Alles, was ich sah, waren zwei alte Männer vor dem Haus der Quentins.
    »Schnell, Wasser, über die Hunde!«, schrie der Opa von den Quentins, während der Alte Meyer immerzu: »Aus, böser Hund, aus!«, brüllte. Ich wusste gar nicht, was sie meinten, bis ich es sah. T-Rex stand in Siegerpose über dem alten Einstein, seine gelben, gefletschten Zähne hatten sich fest in Einsteins Nackenfell verbissen.
    Mir blieb fast das Herz stehen. Lebte der Hund der Quentins überhaupt noch? Er bewegte sich nicht und lag flach gedrückt auf dem Gartenweg. Ich wollte ihm helfen, stand aber wie erstarrt da. Die Gießkanne mit Wasser fest an mich gedrückt.
    Im nächsten Moment huschte ein grauer Blitz an mir vorbei und sprang mit einem Satz mitten in den Nacken von T-Rex. Alles ging rasend schnell. Es fauchte und jaulte wild durcheinander, dann sprang T-Rex laut winselnd auf, während etwas Graues von seinem Nacken herunter- und sofort auf die Küchenfensterbank der Quentins hinaufsprang. Erst jetzt erkannte ich, wer der Retter in der Not gewesen war: unser Kater Kralle!
    Einstein verkroch sich zitternd unter der Gartenbank der Quentins, die vor dem Haus steht. T-Rex flitzte jaulend und mit eingeklemmtem Schwanz die Straße hinauf, während der Alte Meyer ihm langsamer folgte und immerzu stammelte: »Nehmen Sie mir nicht den Hund weg, er ist alles, was ich habe. Nehmen Sie mir nicht den Hund weg.«
    »Opa, ich … ich rufe die Polizei«, hörte ich Mats’ Stimme. »Dieser Hund ist lebensgefährlich.« Er stand ganz blass in der Haustür der Quentins, neben ihm ein Eimer Wasser.
    Aber der Opa der Quentins antwortete nicht. Er fasste sich auf einmal an die Brust, stöhnte und sackte auf die Gartenbank.
    »Opa!« Mats war sofort neben ihm. Der alte Mann war leichenblass, er brauchte sofort Hilfe, aber wie nur? Mir fiel nur eines ein. »Mama, Hilfe!«, schrie ich, so laut ich konnte. Mir kam es endlos lange vor, aber ich glaube, meine Mutter war im Nu bei uns. Sie kniete sich vor den alten Mann und rief: »Herr Quentin, können Sie mich hören?«
    Der Opa von Mats nickte schwach und atmete so flach, dass ich furchtbare Angst um ihn kriegte. Mama nahm sein Handgelenk und fühlte seinen Puls. »Ganz unregelmäßig«, sagte sie mehr zu sich selbst und fragte rasch: »Mats, wo sind deine Oma und deine Eltern?«
    »Meine Mutter und meine Oma sind im Kindergarten und mein Vater ist nach Köln gefahren.«
    »Bis die hier sind, dauert es zu lange.« Meine Mutter klang ganz ruhig. »Herr Quentin, wir rufen nur zur Sicherheit einen Krankenwagen an.« Der Opa von Mats versuchte zu protestieren, aber meine Mutter wählte schon die 112. Ich sah, dass ihre Finger zitterten, so ganz ruhig war sie doch nicht. Aber wenn Mama Angst hatte, dann ließ sie es sich nicht anmerken.
    »Der Krankenwagen wird gleich da sein«, sagte sie ruhig zu dem alten Mann. »Herr Quentin, Sie werden doch verstehen, dass ich unmöglich auf Sie verzichten kann, schon gar nicht, wenn dieser Bulle wieder vor unserer Tür steht. Wenn ich mich vor etwas fürchte, dann vor diesem schwarzen Vieh.« Sie zwinkerte dem Opa von Mats zu.
    Als Nächstes ließ Mama Mats eine Decke und ein Glas Wasser für seinen Opa holen, dann setzte sie sich neben den alten Mann auf die Gartenbank und fühlte wieder seinen Puls. Schließlich fragte sie: »Was war hier überhaupt los?«
    Ich platzte damit heraus: »Mama, dieser verdammte T-Rex hatte sich auf Einstein gestürzt, aber dann hat sich Kralle im Nacken von T-Rex festgekrallt und er hat Einstein losgelassen.«
    Mats war aufgesprungen. »Dieser Hund ist eine Gefahr, wir sollten die Polizei rufen.«
    Meine Mutter nickte. »Ja, aber nicht jetzt.« Sie beugte sich herab zu dem alten Hund der Quentins, der sich unter der Gartenbank nun die Pfoten leckte. »Mathilda und Mats, seht nach, ob Einstein im Nacken verletzt ist.«
    »Oh …«, murmelte Mats und sah auf einmal noch blasser als zuvor aus. Wir lockten Einstein unter der Bank hervor, knieten uns neben den Hund, während Mama aufstand. »Herr Quentin, Sie bleiben schön auf der Bank sitzen. Ich stelle

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