Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]
den Jungs zu.
Die Jungs bildeten einen Kreis und diskutierten, während ihr Trainer mit dem Handy am Ohr auf der Straße auf- und abrannte.
»Die letzte Frage ist unerheblich«, rief der Dunkelhaarige. »Denn ihr wollt natürlich ein Date mit uns!«
Wir schafften es, das Badezimmerfenster zu schließen, bevor wir uns alle drei schlapplachten. Linn holte Luft und rief: »Wie sagt meine Oma doch immer? ›Kinder, es sind die ganz einfachen Dinge, die das Leben so schön machen!‹«
»Und das müssen nicht unbedingt Möhren sein«, kreischte ich.
Exklusive Modenschau
A m Tag vor unserer Halloweenparty klingelte es bei uns in einem fort. »Es ist so grausam«, stöhnte Hannah am Telefon, »ich darf nicht mal für einen Tag nach Krähwinkel kommen, um die Zicklein und dich (man beachte die Reihenfolge!) zu sehen. Dabei habe ich jetzt extra Gartencloggs.« Sie stöhnte. »Stattdessen hat meine Mutter mich dazu verdonnert, noch etwas für die Schule tun. Und das alles nur, weil ich in Mathe und Englisch …« Hannah hatte es wirklich schwer und den neuen Freund ihrer Mutter war sie auch noch nicht losgeworden.
Ich tröstete sie, soweit das überhaupt ging, und versprach: »Ich werde dir alles über die Halloweenparty berichten, Hannah, dann ist es fast so, als wärst du dabei gewesen.«
Meine abf seufzte. »Ach, aber was ist mit all den interessanten Sachen, die dir gar nicht auffallen. Mats zum Beispiel?«
»Hannah, wie oft soll ich dir noch sagen …«
Doch sie ließ mich nicht aussprechen. »Und ich schwöre dir, dieser Scott, der ist auch in dich …«
Es piepte in der Leitung. »Oh, da kommt ein zweiter Anruf, Hannah. Das ist bestimmt für meine Mutter, ich muss schnell auflegen, tschüss.«
Doch es war Scott und der war witzig wie immer. »Mathilda, eine Frage. Meint ihr mit Vampir-Schick den transsilvanischen oder eher den nordamerikanischen? Nicht dass ich im Sarg komme, wenn alle anderen ohne erscheinen. Dann fühlt man sich irgendwie so eingeengt.«
Ich lachte. »Scott, lass den Sarg ruhig unten im Schlossverlies stehen. Wie geht es übrigens deinem kleinen Werwolf.«
»Mindy? Warte mal, die will dir auch was sagen.« Ich hörte ein Hecheln am anderen Ende der Leitung, dann wieder Scotts Stimme. »Soll ich es für dich übersetzten? Mindy will wissen, wie du morgen im Vampir-Schick aussehen wirst.«
»Das werde ich dir natürlich nicht verraten, aber für Mindy mache ich eine Ausnahme«, erklärte ich und hechelte mit herausgestreckter Zunge ins Telefon.
Ausgerechnet in diesem Moment kam meine Mutter aus ihrem Büro in die Eingangshalle. Doch sie sah mich nicht besorgt oder irritiert an. Oh nein, sie deutete auf den Telefonhörer, den ich am Ohr hielt, dann auf sich und hechelte wie zur Bestätigung. In letzter Zeit war Mama echt supergut drauf.
»Scott, ich muss Schluss machen. Bis morgen Abend!«
»Can’t wait to see you, Mathilda«, erwiderte Scott, und die Art wie er das sagte, ließ mich rot werden.
Schon wieder klingelte es. Dieses Mal an unserer Haustür. Davor standen Linn und Philippa. »Wo bleibst du, Mathilda? Wir wollten doch alles in der Scheune vorbereiten«, rief Philippa und Linn erklärte stolz: »Ich habe uns schon zwei weiße Betttücher zusammengenäht.«
»Betttücher?«, echote ich ziemlich verwundert. »Wie, wollt ihr nach der Halloweenparty noch in der Scheune übernachten?« Daran konnte ich mich gar nicht erinnern.
Philippa fasste meinen Arm. »H a l l o, wir sind die mit dem Kinoabend bei der Halloweenparty, schon vergessen? Die Betttücher spannen wir als Leinwand an die Scheunenwand.«
»Ach so«, rief ich und kam mir ziemlich begriffsstutzig vor. Aber immerhin hatte ich eben mit einem Hund telefoniert, dessen Herrchen mich manchmal so verlegen machte. Schnell zog ich mir meine Gartencloggs und eine alte Jacke an und dann machten wir uns in der Scheune des Krone-Hofs an die Arbeit. Zuerst stapelten wir die unteren Strohballen so, dass Sitzreihen entstanden, und kletterten bis auf die oberste Lage der Strohballen hinauf. Hoch oben unter dem Dach der Scheune konnte ich fast den dicken Holzbalken berühren, der quer durch die Scheune führte.
Tief unter uns kam Philippas Mutter in die Scheune herein. »Hört mal, ihr drei. Versprecht mir, dass in der Scheune morgen keine einzige Kerze und kein Streichholz angezündet wird!« Sie sah uns der Reihe nach ernst an.
Wir nickten sofort. Was passieren würde, wenn eine Flamme das Stroh und Heu entzünden würde, das
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