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Druidenherz

Druidenherz

Titel: Druidenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ness
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voran. Wahrscheinlich war die Dosis zu gering, um mehr als Schmerzen und vielleicht eine vorübergehende Einschränkung der Beweglichkeit auszulösen, doch es war besser, alles zu beseitigen. Dian konzentrierte sich darauf, das Gift aufzulösen, und befahl den Hautzellen zu wachsen. Er spürte, wie sich die Stelle veränderte, heilte, das Gift eliminiert wurde. Die Stelle prickelte.
    Wieder konzentrierte er sich, stellte sich vor, wie die Haut über der Wunde komplett zusammenwuchs, ohne eine Narbe zurückzulassen.
    Dann entspannte er sich, genoss die wohltuende Wärme und ihn umgebende Ruhe. Sein Reich lag in einem abgeschiedenen Teil Annwns, außerdem hielten die Zauber Stimmen und weitere Geräusche fern. Doch im Moment war ihm das gar nicht so recht wie sonst. Es schien ihm, als habe sich etwas verändert, er wusste nur nicht, woher dieser Gedanke plötzlich kam. Wenn in Annwn etwas geschah, war er normalerweise der Erste, den man benachrichtigte und um Hilfe bat. Doch Gwyd hatte bei seiner Rückkehr kein Wort über ungewöhnliche Vorkommnisse verloren, demzufolge schien es wohl keine zu geben.
    Vielleicht eine Nachwirkung des Kampfs, überlegte er. Es wäre nicht das erste Mal, dass ihn Erlebnisse mit den Dämonen noch Tage später begleiteten und meist sogar einen Weg in seine Träume fanden. Dagegen half kein Zauber, und nicht einmal das Gebräu aus vergorenen Früchten hielt die Albträume von ihm fern. Im Gegenteil – manchmal verstärkten sie sich dadurch noch. Wenn es zu schlimm wurde, weckte Gwyd ihn meist auf. Sein Diener hatte nur wenige Schritte entfernt von ihm sein Lager und besaß einen sehr leichten Schlaf. Sprach Dian im Schlaf oder schrie gar auf, eilte Gwyd sofort zu ihm. Ebenso konnte der kleine Mann starke Gefühle empfangen und spürte es, wenn Dian etwas quälte. So kam es hin und wieder vor, dass er ihn aus Albträumen befreite, und es gab Dian ein beruhigendes Gefühl, ihn in seiner Nähe zu wissen. Durch seine Sensibilität wäre Gwyd auch ein guter Kämpfer gewesen, doch er stellte sich im Umgang mit Waffen dermaßen ungeschickt an, dass er sich dabei eher selbst in Gefahr brachte. Zudem war er noch ängstlicher als Beathan – und das sollte wirklich etwas heißen. Unter Dians Schutz fühlte sich Gwyd sicher. Und sollte es zu einem Kampf kommen, so hoffte Dian, auf ihn zählen zu können. Gwyds Fähigkeit, die Gefühle der Gegner aufzufangen, wäre dabei immens wertvoll.
    Als Dian aus dem Wasser auftauchte und nach der Wunde tastete, fand er nur noch glatte Haut. Gut. Seine Zauberkraft funktionierte also noch. Der Kampf hatte nicht lange gedauert, aber doch seine gesamte Geschicklichkeit und Magie gefordert. Und nicht einmal die hatte vollständig ausgereicht, denn sonst wäre es dem Dämon gar nicht gelungen, ihn zu verletzen. Allerdings hätte es auch weit schlimmer ausgehen können. Das war ihm vor jedem Kampf bewusst, aber er hatte keine Wahl. Die Fomore mussten in Schach gehalten werden.
    Zufrieden erhob sich Dian aus dem Wasser, trocknete sich ab und legte frische Kleidung an. So fühlte er sich schon viel wohler und gestärkt für den nächsten Kampf – oder was auch immer ihn an unangenehmen Überraschungen erwartete.
    Er spürte, dass in den Reihen der Dämonen etwas schwelte. Das waren keine normalen Überfälle mehr, sie planten irgendetwas. Und dieses Irgendetwas schien weitaus größer zu sein als alles, was sie bisher getan hatten. Um was es sich handelte, darüber konnte er nur spekulieren. Dass sie die Herrschaft über die gesamte Anderswelt wollten, war nichts Neues. Jeder Bewohner von Annwn wusste das – ebenso aber wussten auch alle Wesen, dass es genügend gab, die dagegen standen und wussten, was zu tun war, um die Fomore aufzuhalten und in ihre Schranken zu verweisen. Sie richteten Schaden an, ja, aber damit ließ sich umgehen. Nun jedoch schien es Dian, als hätte sich etwas verändert. Sie mussten etwas Großes vorhaben – und möglicherweise betraf es nicht nur Annwn.
    »Gwyd!«, rief er, da er ganz plötzlich etwas spürte. Diesmal war er sich ganz sicher, dass es nicht am letzten Kampf lag. Er konnte nur nicht genau sagen, um was es sich handelte, da es sich nicht fokussieren ließ. Irgendetwas war in Annwn und löste diese Empfindungen in ihm aus. Etwas – oder wahrscheinlicher – jemand.
    Dian konzentrierte sich und schuf einen magischen Schild um sich. Dieser hielt zwar nicht jeden Zauber ab, würde es einem angreifenden Gegner aber schwerer machen,

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