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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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ich mich erinnern kann.«
    »Wer hat sich das Gold und die Diamanten geholt?«
    Ihre Überraschung war nicht gespielt. »Welches Gold, welche Diamanten?«
    Doc lächelte trocken. »Dieser Dampfer beförderte Gold und Diamanten im Wert von fünfzig Millionen Dollar. Wo sonst als in der Stahlkammer konnten sie untergebracht sein? Aber sie sind verschwunden. Das bedeutet also – hmmm!« Er hob die breiten Schultern. »Ich bin durchaus nicht sicher, was das bedeutet.«
    Er blickte sich um. Dieser Raum war als Versteck ebenso geeignet – oder ungeeignet – wie viele andere an Bord. Auf alle Fälle würden die Eskimos einige Zeit brauchen, um sie zu finden.
    »Sie wollten mir erklären, warum die Eskimos mich angriffen«, erinnerte er das Mädchen. »Welchen Grund hatten sie?«
    »Ich werde Ihnen meine Geschichte von Anfang an erzählen – ich denke, es wird Zeit«, sagte sie schnell. Sie hatte eine angenehm klingende Stimme, der Doc gern lauschte. »Meine Mutter und ich entflohen dem Gemetzel an Bord der ›Oceanic‹, weil es uns gelang, uns an einem Seil vom Deck herabzulassen. Wir befanden uns nicht bei den anderen Passagieren, weil wir auf der Suche nach Vater waren – er war tags zuvor auf geheimnisvolle Weise verschwunden.
    Wir entdeckten Land. Wir beobachteten, wie die Meuterer sich über das Eis entfernten, wobei sie eine in Pelze gehüllte Männergestalt mitführten. Erst viel später begriffen wir, daß es sich um meinen Vater gehandelt haben mußte.«
    Sie brach ab und biß sich auf die Lippen. Ihre Augen glänzten feucht. Sie hatte große blaue Augen, die tief wie Bergseen waren.
    Mit einer ungeduldigen Geste forderte Doc sie auf, weiter zu berichten.
    »Oh, ich vergaß zu erwähnen, daß es die Besatzung war, die das Gemetzel an Bord durchführte. Männer mit den Namen Ben O’Gard, Dynamit-Smith und Kielhol de Rosa waren die Rädelsführer …«
    »Das alles ist mir bekannt«, unterbrach Doc. »Ich möchte mir ein Bild über Ihre Erlebnisse machen.«
    »Meine Mutter und ich holten uns Nahrungsmittel vom Dampfer, nachdem die Meuterer verschwunden waren«, fuhr das Mädchen fort. »Wir bauten uns auf dem Land eine primitive Hütte. Wir konnten nicht an Bord bleiben, weil wir mit der Rückkehr der Meuterer rechnen mußten. Und angesichts der vielen Toten – nein, es war zu schrecklich! Wir hätten den Anblick nicht ertragen können …«
    »Wann traten die Eskimos in Erscheinung?« fragte Doc geduldig.
    »Etwa einen Monat nach dem Abzug der Meuterer. Auf diesem Stückchen Land waren sie zu Hause. Sie hatten sich auf einem Jagdzug befunden und ahnten nichts von dem, was geschehen war.«
    Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf Roxeys Gesicht. »Die Eskimos behandelten uns wunderbar. Sie hielten uns für große weiße Geister, die ihnen mit dem Dampfer viel Holz und Eisen als Geschenk gebracht hatten. Sie sahen weiße Göttinnen in Mutter und mir und verhielten sich uns gegenüber entsprechend – allerdings weigerten sie sich, uns gehen zu lassen. Gewissermaßen waren wir Gefangene. Dann, vor ein paar Tagen, erschienen die Weißen!«
    »Aha!« unterbrach Doc sie. »Langsam erkenne ich die Zusammenhänge.«
    »Diese weißen Männer hatten zu der meuternden Besatzung gehört«, sagte Roxey Vail. »Sie standen unter dem Befehl Kielhol de Rosas. Sie landeten mit einem Flugzeug und statteten dem auf Grund geratenen Dampfer einen Besuch ab. Danach konnten sie ihre Wut nicht verbergen.«
    »Kein Wunder.« Doc Savage lächelte. »Ich hätte ihre Gesichter sehen mögen, als sie feststellten, daß der Schatz ihnen durch die Lappen gegangen war.«
    »Sie traktierten die Eskimos mit Schnaps«, sagte Roxey Vail. »Als das nichts half, versuchten sie es mit anderen Mitteln, einem weißen Pulver, das die Eskimos halb verrückt machte.«
    »Rauschgift – diese Ratten«, knurrte Doc, dessen Hände sich ballten.
    »Meine Mutter und ich begannen uns zu fürchten. Wir hatten für Notfälle ein kleines Versteck vorbereitet. Dorthin zogen wir uns zurück. Keiner der Eskimos kannte die Stelle. Vor etwa einer Stunde mußte ich wieder hierher schleichen, weil wir neue Vorräte brauchten. Es gibt immer noch Lebensmittel an Bord, die sich so lange gehalten haben, weil die große Kälte sie vor dem Verderben bewahrt.
    Ich hörte die Eskimos an Bord steigen, und ich spionierte ihnen nach. Sie hatten einen weißen Gefangenen bei sich. Einen Mann, dessen Haar wie Baumwolle aussah. Etwas war seltsam an diesem Mann. Mir war, als hätte

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