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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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beschloß, es schleunigst nachzuholen.
    Ham ging mit Alice ins Haus, wo Doc die geologischen Karten studierte.
    »Die Mordanzeige in New York ist zurückgezogen«, teilte Ham mit. »Es ist alles erledigt.«
    »Wie hast du das geschafft?« erkundigte sich Doc.
    »Ich habe die Zeugen unter Druck gesetzt. Ich habe ihre Vergangenheit ausgegraben – Einbruch und Erpressung – und ihnen mit dem Gefängnis gedroht. Sie haben gestanden, daß man sie angeworben hätte, um dir den Mord an Jim Cash anzulasten.«
    Alice zuckte beim Namen ihres Bruders zusammen und ging hastig aus dem Zimmer. Ham blickte ihr vom Fenster aus nach und sah Monk, der einen Arm um die Schultern des Mädchens gelegt hatte. Monk war ein ausgezeichneter Trostspender. Ham ärgerte sich.
    »Wer hat die vier Zeugen angeworben?« fragte Doc.
    »Sie hatten das Gesicht des Mannes nicht gesehen. Er trug eine schwarze Kapuze und eine Kutte mit einer aufgemalten grünen Glocke.«
    Doc nickte. »Das hab ich mir gedacht. Was geschah dann mit den Leuten?«
    Ham fuchtelte grimmig mit seinem Stockdegen. »Die Polizei hat sie wegen falscher Anschuldigung eingesperrt, aber ich habe sie auf Kaution freigekauft und in dein Institut im nördlichen New York geschickt.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Doc.
    Ham sah sich um. »Wo sind die anderen?«
    »In ihren Zimmern – außer Long Tom. Er versucht, den Geheimsender des Green Bell anzupeilen.«
    »Hoffentlich findet er ihn bald.« Ham lachte. »Ich möchte endlich mal wieder was tun. In New York war es ziemlich langweilig.«
    An diesem Tag wurden die meisten Fabriken und Bergwerke in Prosper City wieder eröffnet. Renny übernahm die Organisation der Betriebe, Monk kommandierte seine Privatpolizei ab, Ham kümmerte sich um die Verträge, die Doc mit den Unternehmern schloß. Doc ging noch einmal zu dem verrotteten Stall, in dem die Green Bells ihre Zusammenkünfte abzuhalten pflegten, und stellte fest, daß er nicht weiter als eine Dreiviertelmeile von Tante Noras Haus entfernt war. Dann brannte er einen Knallfrosch an und warf ihn in die vertikale Röhre, durch die der Green Bell mit seinen Leuten gesprochen hatte.
    Interessiert lauschte er auf den hohlen Widerhall, der aus zweihundertfünfzig Fuß Tiefe heraufdrang. Das Echo dauerte eine volle Minute.
    Später besuchte Doc die Menschen in Prosper City, die am meisten unter dem Terror des Green Bell zu leiden hatten – die Streikbrecher, die der Green Bell mit seinen Schallgeräten um den Verstand gebracht hatte. Er untersuchte die Männer, ließ Röntgenaufnahmen, Bluttests und Rückenmarkstests anfertigen und stellte am späten Nachmittag eine vorläufige Diagnose.
    »Die Gehirnzellen sind nicht dauernd geschädigt, sie sind nur gelähmt.«
    »Können Sie das nicht etwas deutlicher ausdrücken?« meinte Tante Nora.
    »Sie können behandelt werden«, erläuterte Doc. »Es wird aber eine Weile dauern.«
    Tante Nora setzte sich an den Küchentisch und weinte. »Ich habe es Ihnen nie gesagt, aber einer der Kranken ist mein einziger Neffe.«
    Doc telefonierte mit Spezialisten in New York, Chikago und Rochester und legte ihnen nahe, die Kranken zu behandeln. Alice Cash bot ihm ihre Dienste an.
    »Gut«, sagte Doc erfreut. »Sie können sich einstweilen der Patienten annehmen.«
    »Ich habe Ihnen heute zugesehen«, sagte Alice Cash. »Mir ist aufgefallen, daß Sie nahezu sämtliche Arbeiten an Leute aus Prosper City delegieren, sogar Renny, der in den Fabriken ist, leitet sie nicht wirklich, sondern benimmt sich wie ein oberster Direktor. Was hat das zu bedeuten?«
    »Es bedeutet, daß wir fortgehen, sobald die Gefahr vorüber ist.«
    »Sie wollen Prosper City verlassen?« Alice wurde blaß.
    »Sie hatten doch wohl nicht erwartet, daß wir hierbleiben? Das soll natürlich nicht heißen, daß Prosper City häßlicher als die meisten anderen Städte ist.«
    Alice war verlegen. »Ich – ich hatte gehofft, Sie würden bleiben.«
    Doc Savage begriff, woher der Wind wehte. Wieder einmal hatte er unfreiwillig eine Eroberung gemacht. Er wollte dem Mädchen nicht wehtun, er nahm sich eine Stunde Zeit, seiner hübschen Zuhörerin den Zweck seines Lebens zu erklären. Er malte alles in den gräßlichsten und schwärzesten Farben und war davon überzeugt, sie gründlich abgeschreckt zu haben. Aber Alice war nicht abzuschrecken.
    »Sie brauchen eine Frau, die Sie liebt und sich um Sie kümmert«, sagte sie schlicht.
    Doc war erschüttert. Was sollte er in einem so hartnäckigen Fall

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