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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und eine Kamera, damit wir die Fingerabdrücke fotografieren können«, befahl Doc. »Ich nehme an, daß die Polizei diese Utensilien griffbereit hat?«
    Monk und Renny wunderten sich. Gab es also doch Fingerabdrücke auf dem Holz? Im selben Augenblick ging das licht aus. Die Menschen schrien durcheinander, die Polizisten zogen ihre Pistolen und brüllten Befehle, Frauen quiekten schrill, in einer Ecke entstand eine Schlägerei. Dann flammten Stablaternen auf, das Getöse verstummte, die Schlägerei verebbte, zwei der Unternehmer entschuldigten sich voreinander, jeder hatte im Dunkeln den anderen für den Green Bell gehalten.
    »Da!« sagte einer der Polizisten fassungslos und zeigte auf den Tisch. »Das Holz ist weg!«
    Collison McAlter atmete tief ein und schrie: »Ich verlange, daß sämtliche Anwesenden durchsucht werden!«
    Ole Slater schob sich durch die Menge nach vorn. »Ich unterstütze den Antrag.«
    Tante Nora schüttelte den Kopf. »Ich bin dagegen.«
    Alice Cash sah sie überrascht an. »Warum, Tante Nora?«
    »Eine Durchsuchung wäre sinnlos«, sagte Tante Nora. »Der Verbrecher hat das Beweisstück bestimmt schon nicht mehr bei sich.«
    Wieder einmal durchstöberten die Polizisten das Haus. Monk schob sich zu Doc und besah sich ratlos den Tisch.
    »Wie, in aller Welt, hat er das hingekriegt? Die Polizei hatte den Tisch umstellt.«
    Doc zeigte auf einen winzigen Schnitt in der Tischplatte. »Er hatte ein Federmesser an einen Faden gebunden und das Holz aufgespießt wie mit einer Harpune.«
    »Da hat er uns aber fein hereingelegt«, sagte Monk wütend.
    Im selben Augenblick drang aus der Küche ein schriller Schrei, Doc und Monk eilten hinüber. Tante Nora stand über den offenen Herd gebeugt, in dem ein Feuer flackerte. Auf den glühenden Kohlen lag das Fragment des Lackkästchens, es war verschmort und kaum noch zu erkennen, dabei war ein kleines Federmesser, dessen Griffschalen aus Zelluloid bereits verbrannt waren.
    »Ich wollte Holz nachlegen«, stammelte Tante Nora, »da habe ich es gesehen …«
    »Erkennen Sie das Messer?« erkundigte sich Doc.
    Alice Cash mischte sich ein. »Ich erkenne es. Es gehört mir. Ich hatte es auf meinem Schreibtisch, um Bleistifte zu spitzen.«
    Abermals stellte die Polizei ein Verhör an, aber es erbrachte keinerlei Resultat. Doc untersuchte die Lichtleitung und fand heraus, daß jemand eine Gabel aus Tante Noras Küche in die Kabel unter dem Sicherungskasten gerammt und auf diese Weise einen Kurzschluß verursacht hatte. Auf der Gabel befanden sich keine Fingerabdrücke.
    Monk war Doc Savage zum Sicherungskasten gefolgt. Doc sah sich vorsichtig um, ob jemand in der Nähe war. Sie waren allein.
    »Man hat uns nicht hereingelegt«, sagte er leise. »Auf dem Holz waren keine Fingerabdrücke.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich habe das Holz mit einigen Chemikalien aus deiner Kollektion getränkt. Diese Chemikalien sind außerordentlich stark. Wenn sie in ausreichendem Maß mit der Haut in Berührung geraten und somit die Tätigkeit der Leber beeinflussen, dann werden die Farbstoffe der Galle vermehrt.«
    »Na und?« sagte Monk verständnislos.
    »Die Farbstoffe der Galle werden vom Blut absorbiert, was zu einer Gelbfärbung der Haut führt. Mit anderen Worten – als der Green Bell das Holz angefaßt hat, hat er sich zugleich eine Gelbsucht eingehandelt.«
    Monk amüsierte sich. »Du meinst, wer immer nach dem Holz gelangt hat, wird sich verfärben? Wie lange kann das dauern?«
    »Es hängt von der Konstitution ab, vielleicht einen Tag, vielleicht eine Woche, keinesfalls länger. Wir brauchen nicht mehr zu tun, als abzuwarten und aufzupassen, daß wir nicht ermordet werden.«
     
     

18.
     
    Gegen Morgen traf ein Flugzeug aus New York ein, es stammte aus Doc Savages Hangar am Hudson und brachte Ham nach Prosper City. Außer seinem Stockdegen führte er keinerlei Gepäck mit sich. Mit einem Taxi fuhr er vom Flugplatz zu Tante Noras Haus.
    Monk entdeckte ihn als erster, grinste von Ohr zu Ohr und trabte ihm im Garten entgegen.
    »Du hattest doch den Auftrag, in New York zu bleiben«, grollte er. »Was willst du hier?«
    Ham erblickte die hübsche Alice Cash, kehrte Monk verächtlich den Rücken zu und verneigte sich artig.
    »Bezaubernd wie immer«, sagte er zu dem Mädchen.
    Monk ärgerte sich. Er pflegte jungen Damen, die in Hams Reichweite gerieten, einzureden, Ham habe eine Frau und dreizehn schwachsinnige Kinder. Er hatte bisher versäumt, Alice zu informieren. Er

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