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DS008 - Die unsichtbare Legion

DS008 - Die unsichtbare Legion

Titel: DS008 - Die unsichtbare Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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dem nickelplattierten Revolver zu suchen, der sich so eigenartig verhalten hatte. Er lag jetzt auf der Straße, neben dem Graben. Niemand erinnerte sich, wie er dort hingekommen war.
    »Ach, lassen wir das Ding doch«, polterte der Dicke los. »Sehen wir lieber zu, daß wir von hier verschwinden.«
    »Ebenso gut können wir auch fahren«, sagte der Boxer.
    Er ging zu dem Wagen hinüber, mit dem Ham, Monk und das Schwein gefahren waren. Es war der einzige Wagen, der zur Verfügung stand, denn an dem der beiden Piloten waren die Reifen zerschossen, und die Gangster hatten ihre Limousinen an ganz anderer Stelle stehengelassen.
    Der Boxer zwängte sich hinter das Lenkrad, und seine Hand griff nach dem Armaturenbrett.
    Der Dicke und seine Männer stürzten zwar heran, waren aber noch nicht nahe genug, um zu sehen, daß er den Zündschlüssel abzog und im Handschuhfach verschwinden ließ. Dann stieg er wieder aus.
    »Die Mistkerle!« fluchte er.
    »Was ist?« fragte der Dicke.
    »Sie haben die Wagenschlüssel abgezogen. Ich schätze, wir werden doch zu Fuß abhauen müssen.«
    »Worauf warten wir dann noch?« fragte der Dicke.
    Alle rannten in die Büsche seitwärts der Straße.
    Erst hundert Meter weiter begannen sie sich so zu formieren, daß sie in einer Reihe hintereinander gingen, wobei sie sich in der Führung jeweils abwechselten, denn es war Schwerarbeit, sich durch das dichte Buschwerk zu kämpfen. Ihr dicker Anführer ließ sich neben den Boxer zurückfallen.
    »Sagen Sie, wer sind Sie eigentlich?« fragte er. »Wir sollten uns wenigstens einander vorstellen. Wie heißen Sie?«
    »Bulle Retz nennt man mich«, sagte der Narbige. »Haben Sie denn gestern abend in Boston die Kämpfe nicht gesehen?«
    »Ich gehe selten zu Boxkämpfen«, entgegnete der Dicke.
    »Dann kennen Sie mich auch nicht«, murmelte der Boxer. »Nur gut, daß Sie mich gestern nicht gesehen haben. Mann, wurde ich vielleicht durchgewalkt!«
    »Sie haben verloren?«
    »Und wie! Dazu noch gegen einen blutjungen Schnösel, aber der legte vielleicht los, kann ich Ihnen sagen. Er muß sich die Handschuhe mit Chilipfeffer eingepudert gehabt haben, und als ich den erstmal in den Augen hatte, ging es mit mir dahin. Bevor ich mich versah …«
    »Lassen wir das im Augenblick mal«, schnitt ihm der Dicke das Wort ab. »Wie gesagt, ich hab’ Sie noch nie gesehen. Warum helfen Sie uns eigentlich?«
    »Das weiß ich genau genommen selber nicht. Ich ging da zufällig die Straße entlang, und ich dachte, wenn ich Ihnen aus der Patsche helfe – nun, Sie verstehen schon.«
    »Ich verstehe gar nichts«, erklärte ihm der Dicke.
    Der Boxerriese zuckte mit den Schultern. »Die Kosten für den Manager und das Trainingscamp haben alles aufgefressen, was ich als Verlierer an Anteilen von dem Kampf erhielt. Ich bin restlos pleite. Das Flugticket von Boston nach New York schenkte mit ein Zeitungsreporter, der keine Verwendung dafür hatte. Als ich euch Burschen dann sah, dachte ich mir, ich könnte mir vielleicht ein paar Dollar verdienen oder Sie hätten gar einen Job für mich.«
    »Ich verstehe«, sagte der Dicke und rückte sich den schwarzen Filzhut zurecht. »Was können Sie denn, außer boxen, meine ich?«
    Der narbige Boxriese setzte ein breites Grinsen auf. »Nun, ich stehe auch sonst meinen Mann, wenn’s hart auf hart kommt. Jede Art von Schwerarbeit liegt mir. Und ich bin da gar nicht wählerisch.«
    »So?« sagte der Dicke nur.
    Schweigend gingen sie hintereinander ein ganzes Stück weiter, dann konnte der Boxer die Ungewißheit anscheinend nicht mehr länger ertragen.
    »Hören Sie«, begann er zu jammern. »Ich will ja dafür, daß ich Ihnen geholfen habe, keine Bezahlung. Ich meine, Sie schulden mir nichts. Aber ich dachte, Sie könnten mir vielleicht ‘ne Chance geben, ein paar Piepen zu verdienen.«
    »Warten Sie doch ab. Die Chance werden Sie schon noch erhalten.«
    »So, wirklich?« Die Augen des Boxriesen leuchteten auf.
    Der Dicke ließ sich wieder hinter ihn zurückfallen. Nachdem sie ein Stück gegangen waren, hielt der Dicke plötzlich einen schrotgefüllten Lederbeutel mit einer Schlaufe in der Hand. Er mußte sich diesen sanften Totschläger vorher von einem seiner Leute verschafft haben. Er holte zu einem mächtigen Schlag aus.
    Anscheinend spürte der Boxer den Schlag kommen, denn er wandte den Kopf und empfing ihn deshalb nicht längs, sondern quer über die Schädeldecke. Aber auch das genügte. Ohne einen Laut sackte er schlaff zu

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