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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Umschlag so wenig sauber war. Postangestellte sind an viel gräßlichere Sendungen gewöhnt; mit einem fettigen Umschlag ist ihnen nicht beizukommen.
    Aber der Brief beschäftigte Tom Idle so sehr, daß er davon träumte, und zwar außerordentlich plastisch. Er redete im Schlaf, und Big Eva wurde wach und hörte entgeistert zu.
    Danach bediente er sich ebenfalls des internen Nachrichtenapparates.
     
     

4.
     
    Sue City in Missouri ist nur in Landkarten mit kleinem Maßstab eingezeichnet, und wenn die Siedlung überhaupt einen gewissen Ruf genießt, dann weniger wegen der Größe als wegen der unverdorbenen Luft. Ringsum befinden sich vor allem kleine Farmen, deren Besitzer oder Pächter in Sue City einkaufen und sich dort an Wochenenden im Saloon vollaufen lassen.
    Samantha Nona Idle lebte in der Nähe von Sue City in einem schäbigen Haus, das ihrer Tante Annie und ihrem Onkel Herm gehörte. Nach dem Tod ihrer Eltern war sie hier aufgewachsen, während Tom Idle schon als Landarbeiter tätig war.
    Nona bot einen beachtlichen Anblick. Sie war hochgewachsen und kräftig, ohne maskulin zu sein, im Gegenteil. Sie wirkte irgendwie stromlinienförmig. Davon einmal abgesehen, hatte sie eine verblüffende Ähnlichkeit mit ihrem Bruder. Es war ihr gelungen, ihren Vornamen Samantha nach und nach zu tilgen, indem sie ihn beharrlich verschwieg, so daß die Einwohner von Sue City sie nur als Nona kannten. Sie war ziemlich intelligent und hätte gern an der Universität in Columbia studiert, doch dazu fehlte ihr das nötige Geld. Die jungen Männer in der näheren Umgebung stellten ihr nach, und die Lehrer in der Schule hatten ihr häufig versichert, sie hätte das Zeug dazu, etwas aus sich zu machen. Sie hielt die jungen Männer auf Distanz, weil sie nicht die Absicht hatte, sich in Sue City zu vergraben. Sie war davon überzeugt, daß ihre Lehrer sie richtig eingeschätzt hatten, und hätte sich mit Freuden angestrengt, um den Vorstellungen der Lehrer zu entsprechen. Aber in Anbetracht der Verhältnisse wußte sie nicht recht, wie sie es anstellen sollte.
    Sie fand den Brief ihres Bruders in dem verchromten Briefkasten unter der alten Ulme neben dem Gartentor und beschloß, niemand etwas davon zu sagen. Tom Idle hatte ausdrücklich darum gebeten. Er wollte nicht, daß die Nachbarn von seinem Gefängnisaufenthalt erfuhren.
    Am nächsten Tag reiste Nona nach . New York, um Doc Savage zu besuchen. Sie hatte Ermittlungen angestellt und wußte, daß Doc Savage in New York wohnte. Sie benutzte den Bus, weil dieser billiger war als die Eisenbahn.
    Am selben Abend landete ein kleines Sportflugzeug bei Sue City. Am Steuerknüppel saß ein Mann, der nicht zuletzt dadurch auffiel, daß er schwarze Handschuhe trug.
    Die Maschine kam wackelig vom Himmel herunter, als wäre mit dem Motor etwas nicht in Ordnung, und setzte auf einer Kuhweide auf, die zur Farm von Nonas Onkel gehörte. Der Pilot kletterte aus dem Cockpit, legte sich auf den Boden und krümmte sich. Die einzige Hilfskraft, die Onkel und Tante beschäftigten, ein ausgemergeltes Individuum mit dem anspruchsvollen Namen Erskine Tully, hastete zu dem Piloten und sah ihn mitleidig an.
    »Ich bin krank«, ächzte der Pilot. »Ich muß was Verkehrtes gegessen haben.«
    Erskine schleifte ihn ins Haus, und Tante Annie und Onkel Herm nahmen sich seiner an. Sie schlugen ihm vor, ihn ins nächste Krankenhaus zu bringen. Darauf erholte er sich hurtig. Er erklärte, lediglich ein bißchen Ruhe zu brauchen, und überredete Tante Annie und Onkel Herm, ihm für die Nacht Unterkunft zu gewähren.
    Beim Abendessen war er schon soweit wieder hergestellt, daß er kräftig zulangen konnte. Das Essen fand in der Küche statt, und der Mann mit den Handschuhen hatte mit den beiden Idles und Erskine Tully am Tisch Platz genommen.
    »Sie sehen ein bißchen deprimiert aus ...« sagte er mit vollen Backen. »Haben Sie Sorgen ?«
    »Wir sind nur alt und einsam«, antwortete Onkel Herm. »Wir haben’s nicht gern, wenn jemand von der Familie uns verläßt.«
    Der Pilot hatte seine schwarzen Handschuhe nicht ausgezogen; die verwunderten Blicke von Onkel und Tante und Erskine Tully beachtete er nicht. Im übrigen war er von einer überwältigenden Liebenswürdigkeit, so daß Onkel Herm sein anfängliches Mißtrauen überwand, Der Pilot war sehr groß und bemerkenswert wohlgenährt, seine Haare hatten die Farbe von reifem Weizen. Seine Lippen waren schmal und verkniffen, die Ohren allzu gut entwickelt, seine

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