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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hat einen Anfall von Herzembolie«, teilte er mit Grabesstimme mit. Ernst musterte er die Gaffer. »Ich muß sie sofort ins Krankenhaus bringen.« Er hob Nona auf und trug sie hinaus in seinen Wagen, die Gäste und die Kellnerin trotteten hinter ihm her. Niemand bemerkte, daß sein Vehikel ein Mietwagen war. Der Mann mit den Handschuhen legte Nona behutsam in den Fond und fuhr schnell fort. Im Rückspiegel betrachtete er grinsend die ohnmächtige Nona.
    »Damit ist Savage wieder aus dem Spiel«, sagte er mit grimmiger Genugtuung. »Dabei war er genau genommen noch gar nicht drin!«
     
     

5.
     
    Doc Savage hatte häufig einen Umzug erwogen, weil allzu viele Leute wußten, in welchem der eindrucksvollen Hochhäuser New Yorks er die sechsundachtzigste Etage bewohnte, und unangenehm viele Leute legten nicht den geringsten Wert darauf, daß er noch lange lebte. Er hatte sich zu dem Ortswechsel nie durchringen können, einmal weil er viel Geld in diese Unterkunft investiert hatte, und zum anderen weil sie zahlreiche Bequemlichkeiten bot, die anderswo nicht leicht zu erlangen waren. Aber wenigstens hatten er und seine fünf Mitarbeiter sich angewöhnt, vorsorglich die eintreffende Post zu röntgen, um herauszufinden, welcher Brief oder welches Päckchen eine Bombe enthielt. Der Prozentsatz an Bombensendungen war seit einem Jahr beunruhigend angestiegen. Diesen Bomben hätte er auch durch einen Umzug nicht entgehen können, außerdem legte Doc Wert darauf, daß Leute, die ihn brauchten, ihn auch fanden. Daher konnte er es sich nicht leisten, sich auf Dauer in eine unzugängliche Wildnis zurückzuziehen.
    Auf Wunsch seines Vaters war er schon in seiner Kindheit auf seine ungewöhnliche Karriere vorbereitet worden. Er sollte, sobald er erwachsen war, das Unrecht bekämpfen, soweit es in seiner Macht stand, und der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen. Oft hatte er sich gegen die strikte Erziehung aufgelehnt, die seine gesamte Jugend überschattet hatte, aber schließlich hatte er sich damit abgefunden. Dabei war er sich im klaren darüber, daß er immer nur Symptome kurieren konnte und die Niedertracht schneller nachwuchs, als es möglich war sie auszurotten, und in besinnlichen Stunden kam er nicht an der Erkenntnis vorbei, daß er einer Beschäftigung nachging, die mit dem Mittelalter gewissermaßen ausgestorben war. Überdies waren die gepanzerten Recken des Mittelalters, die der verfolgten Unschuld beistanden, anders motiviert als er. Ihnen ging es nicht um die Gerechtigkeit, sondern um persönlichen Ruhm, der ihm, Doc Savage, von Herzen zuwider war, nicht nur, weil mit der Berühmtheit auch die Gefahr größer wurde. Er hatte einen Horror vor jeder Art von Publicity. Deswegen ging er fast nie ins Theater oder zu einem Boxkampf und war nicht öfter auf der Straße, als unvermeidlich war. Wer etwas von ihm wollte, konnte ihm nicht einfach auf die Schulter klopfen und ihn mit seinen Schwierigkeiten traktieren, sondern war gezwungen, sich zu ihm zu bemühen oder zu telefonieren oder einen Brief zu schreiben.
    Tom Idles Schwierigkeiten gelangten auf postalischem Weg zu Doc, nämlich durch einen Brief. Als dieser auf dem eingelegten Tisch in Doc Savages Arbeits- und Empfangszimmer landete, sah er so harmlos aus, daß niemand sich hätte träumen lassen, dieses Schriftstück könnte mehr Aufregung, Blutvergießen und Terror bewirken als sämtliche Bomben und Giftpakete, die je an Doc Savage adressiert worden waren. Doc Savage war in seinem Labor beschäftigt, so daß er den Brief erst am späten Vormittag entdeckte. Er hatte sich entschlossen, eine Pause zu machen, und trat in sein Arbeitszimmer.
    An diesem Tag trug er eine Art Taucheranzug, Gummihandschuhe und eine Gesichtsmaske. Die Handschuhe und die Maske legte er ab, die absonderliche Montur behielt er zunächst an. In dieser Aufmachung wirkte er athletischer als er war. Seine Haare waren bronzefarben und nur wenig dunkler als seine Haut. Sie lagen glatt an wie ein schimmernder Helm. Am bemerkenswertesten waren seine Augen. Sie erinnerten an unergründliche Seen, auf denen Blattgold schwamm, das von einem leichten Wind in ständiger Bewegung gehalten wurde.
    »Hallo, Doc«, sagte Andrew Blodgett Mayfair aufgeräumt, der an einem zweiten Tisch in einem tiefen Ledersessel ruhte, »dort ist deine morgendliche Postausbeute.«
    Er deutete auf den eingelegten Tisch. Andrew Blodgett Mayfair, genannt Monk, war Chemiker, hatte es im Krieg bis zum Oberstleutnant gebracht und hätte

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