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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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als Doppelgänger eines Verbrechers herumlaufen wollte.
     
     

16.
     
    Doc und Idle kehrten ins Lake Palace Hotel zurück, und Doc nahm sich abermals die Grasbüschel vor. Er machte sich eine lange Liste mit Notizen, dann führte er vier Stunden Ferngespräche kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten. Endlich legte er den Hörer auf und atmete tief ein.
    »Das war’s«, sagte er.
    »Ich kapiere nichts!« erklärte Idle.
    »Diese Büschel hatten sich im Fahrwerk von Hiles Flugzeug verfangen«, erläuterte Doc geduldig. »Sie waren samt den Wurzeln ausgerissen worden.«
    »Das weiß ich!« sagte Idle gereizt. »In Ohio hat Hile einen Mechaniker gebeten, das Zeug aus den Rädern zu polken. Sie haben es mir erzählt.«
    »Wenn Sie einen Strauch mit der Wurzel aus der Erde reißen, bleibt an der Wurzel Erde hängen ...«
    »Natürlich!«
    »In unserem Fall hat das Kraut samt Wurzeln und Erde an den Rädern des Flugzeugs geklebt, bis alles in Ohio entfernt worden ist.«
    »Ja. Müssen Sie mir diese Details unbedingt bis zum Überdruß wiederholen?«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten nichts kapiert.« Doc lächelte. »Jetzt werden Sie kapieren, ob Sie wollen oder nicht.«
    »Ich will ja«, sagte Idle. »Sie müssen mich nicht wie einen Säugling behandeln.«
    »Zwischen den Kräutern oder auch Gräsern ist auch Sagebrush – der sogenannte Nordamerikanische Beifuß, der nur in den westlichen Staaten wächst. Es kommt aber noch besser. Dieser besondere Sagebrush gedeiht überhaupt nur in einem nicht sehr großen Gebiet. Dort muß also Hiles Maschine gelandet sein, sonst hätte sie den Sagebrush nicht mitnehmen können.«
    »Gut. Soweit hab ich’s verstanden.«
    »In der Erde an den Wurzeln befanden sich Sand und Felspartikel«, dozierte Doc. »In den Archiven der Regierung gibt es Unterlagen über geologische Untersuchungen nicht über sämtliche Landstriche der Vereinigten Staaten, aber über ziemlich viele. Ich hatte Glück, das Archiv konnte mir helfen. Diese bestimmte Erdzusammensetzung im Verein mit dem Sagebrush erlauben uns, den Platz, an dem Hile war, bevor er nach Ohio geflogen ist, annähernd genau zu lokalisieren.«
    »Phantastisch!« Idle war beeindruckt. »Und wo ist das?«
    »Sagebrush und Sand stammen vom Ufer des Stone-Mountain-Stausees, und zwar von einer Bucht, in deren Zentrum die Mad Mesa liegt.«
    »Stone-Mountain-Stausee ...« Idle grübelte. »Aber dort ist doch der Güterzug spurlos verschwunden! Das heißt, zuerst hat man es vermutet, dann ist man von dieser Theorie wieder abgerückt.«
    »Die Theorie scheint richtig gewesen zu sein«, sagte Doc.
     
    Doc brachte den Mietwagen zum Autoverleih zurück, dann fuhr er mit Idle in einem Taxi zum Flugplatz. Die kleine Amphibienmaschine, mit der er nach Ohio und von dort nach Salt Lake City geflogen war, stand aufgetankt im Hangar. Doc überzeugte sich davon, daß Hiles oder auch Weatherbees Kumpane ihm keine Bombe ins Flugzeug geschmuggelt hatten und startete.
    Am späten Nachmittag setzte er die Maschine auf dem Stausee auf. Er hatte Slalom fliegen müssen, um die bizarren Hügelketten, Spitzen und Canyons rings um den See zu überwinden, und Idle hatte mehr als einmal den Atem angehalten und war bleich geworden, weil die Maschine wie ein Hürdenläufer etliche Hindernisse nur mit einigen Metern Abstand überwand.
    An dieser Stelle war der See nur eine halbe Meile breit, und die Felswände zu beiden Seiten ragten beinahe senkrecht in den Himmel. In der Nähe des Damms betrug die Tiefe knapp tausend Fuß. Von einem Ende zum anderen war der See nicht mehr als fünfundsiebzig Meilen lang, aber die Uferlinie erstreckte sich über Hunderte von Meilen. Aus der Luft hat der See eine Gestalt wie ein verkrüppelter Baum.
    »Ist das die Mad Mesa?« fragte Idle und deutete auf eine flache Insel.
    »Die Mad Mesa ist noch fünfzig Meilen entfernt«, sagte Doc.
    »Und warum ...?«
    »Weil hier die Eisenbahnschienen dicht am Ufer sind. Das muß uns interessieren.«
    Doc bugsierte das Flugzeug zu der Felswand, in die das Sims für die Gleise gesprengt worden war, und stieg aus. Wie ein Eichhörnchen kletterte er nach oben. Idle versuchte ihm zu folgen, aber nach einigen vergeblichen Versuchen gab er auf. Er kam sich linkisch und unbeholfen vor, bis er sich mit der Erklärung tröstete, daß es in Missouri solche Canyons nicht gab und er daher keine Übung haben konnte.
    Doc untersuchte die Gleise und das Schotterbett, auf dem sie ruhten, er untersuchte auch die

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