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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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diese Nacht hatte er die Suche aufgegeben.
    Die Stunden bis zum Morgen und den nächsten Tag verbrachten Doc und Idle auf einer Felsplatte in der Nähe des Flugzeugs. Kurz nach Sonnenuntergang waren sie abermals unterwegs, und abermals vergebens, bis sie um zwei Uhr früh drei Schüsse hörten.
     
     

17.
     
    Die Entfernung war schwer zu schätzen, dafür sorgte das Echo, das die Schüsse wie Gewitter durch die Fjorde und Canyons hallen ließ. Doc vermutete, daß sie etwa eine Meile betrug.
    »Was sollen wir jetzt machen?« flüsterte Idle.
    »Wir werden uns umsehen«, antwortete Doc.
    Mit schnellen Paddelschlägen trieb er das Boot in die Richtung, in der nach seiner Ansicht die Schüsse gefallen waren. Ab und zu ließ er die Paddel ruhen, um beim Schein der Infralampe Ausschau zu halten.
    Dann entdeckte er den schwimmenden Mann.
    Der Mann bewegte sich vorsichtig an einer der Steilwände der Mad Mesa entlang und lag so tief im Wasser, daß nur sein Hinterkopf zu sehen war. Er bemühte sich, weder Geräusche noch Wellen zu verursachen. Plötzlich war er verschwunden, als wäre er untergetaucht, und Doc griff wieder nach dem Paddel. Er steuerte das Boot dorthin, wo er den Mann zuletzt gesehen hatte.
    An dieser Stelle war die Wand gespalten wie von einem Hieb mit einer gigantischen Axt, dahinter befand sich ein weiterer Canyon. Die Mündung war höchstens fünfzig Fuß breit, doch der Canyon war so groß wie ein kleiner See.
    Der Schwimmer hielt auf ein Sims zu und stieg lautlos aus dem Wasser. Doc bemerkte, daß er ein langes Messer zwischen den Zähnen hatte. Wieder verschwand der Mann aus dem Blickfeld.
    »Hondo!« rief halblaut eine Stimme. »Ich bin richtig erschrocken
    »Halt’s Maul«, entgegnete eine zweite Stimme. »Bleib stehen!«
    Die zweite Stimme hatte eine täuschende Ähnlichkeit mit der Tom Idles, und Doc ertappte sich bei der in diesem Augenblick höchst überflüssigen Überlegung, daß Idle in der Tat Pech mit seinem Doppelgänger hatte. Das Aussehen allein hätte nicht genügt, um den Direktor und die Wärter im Gefängnis zu verwirren, denn natürlich wußten sie, wie Weatherbee sprach. Schließlich hatte er elf Jahre in jenen wenig trauten Mauern verbringen müssen.
    »Hör zu, Hondo, ich bin auf deiner Seite!« sagte die erste Stimme aufgeregt. »Du brauchst mir nur zu befehlen, was ich machen soll.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Weatherbee grimmig. »Du bist auf meiner Seite, aber wenn ich dir den Rücken zudrehe, bin ich erledigt!«
    »Hondo, du tust mir unrecht!«
    »Tatsächlich?«
    »Bestimmt, Hondo!«
    »Dann solltest du mir verraten, was Hile plant.«
    Doc stellte sich vor, wie Weatherbee oben auf dem Sims stand und seinem Gegenüber die Messerspitze gegen die Kehle drückte. Der andere Mann war vermutlich ein Wachposten, den Weatherbee überrumpelt hatte. Nachdem er einen der Posten mit drei Schüssen ausgeschaltet hatte, war er zum anderen Ufer des Fjords geschwommen, um sich den zweiten Wächter vorzunehmen. Offenbar hatten Hile und Weatherbee sich zerstritten, und Weatherbee hatte Hile den Krieg erklärt.
    Der Posten schwieg. Doc hatte den Eindruck, daß es ihm schwerfiel, zu Weatherbee überzulaufen; anscheinend hielt er Hile für mächtiger. Weatherbee hatte ebenfalls diesen Eindruck. Er verlor die Geduld.
    »Pack aus!« sagte er giftig. »Was hat Hile vor?!«
    Der Posten klapperte furchtsam mit den Zähnen,
    »Sie wollen dich um deinen Anteil betrügen«, erklärte er heiser. »Heute nacht wollen sie mit Taucheranzügen rausfahren und sich überzeugen. Wenn alles so ist, wie du gesagt hast, wollen sie dich abräumen.«
    »Hile hat sich das ausgedacht?«
    »Er und Big Eva.«
    »Ich hätte Big Eva den Hals durchschneiden sollen, solange er mit mir in einer Zelle war«, meinte Weatherbee. »Was ist, wenn sie mich umgelegt haben?«
    »Hile will die Strategie befolgen, die du dir ausgedacht hast.«
    »Das heißt, er will das Zeug aus dem Güterzug benutzen ...«
    »Natürlich!«
    »Daran werden mindestens tausend Leute sterben.«
    »Ja«, sagte der Posten.
    »Aber ich bin von meiner Strategie abgerückt«, sagte Weatherbee. »Wenn es nicht unbedingt nötig ist, soll man so viel Aufsehen vermeiden, wenigstens vorläufig.«
    »Hondo«, sagte der Posten vertraulich, »Hile braucht nur noch Hörner und einen Schwanz, dann ist er ein Teufel wie aus dem Bilderbuch!« Weatherbee lachte.
    »In diesem Fall sollte jemand vorausgehen«, meinte er, »und in der Hölle Bescheid sagen, was für

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