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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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geflohen. Wenn nun Weatherbee zu ihm, Hile, kam und offenbar die Absicht hatte, ihm Idle zu übergeben, lag der Verdacht nahe, daß Weatherbee plante, den Streit zu begraben und sich mit Hile gegen Doc Savage zu verbünden. Hile beschloß, Weatherbee nicht zu enttäuschen. Gegen einen Doc Savage konnte man gar nicht genug Alliierte haben.
    »Hondo ist hier«, rief der Posten vor dem Zelt noch einmal. »Er will zu Ihnen.«
    »Okay«, sagte Hile heiser. »Lassen Sie ihn rein.«
    Er setzte sich hinter den Tisch, zog einen kleinen Derringer aus der Tasche und versteckte die Pistole in der Faust. Gebeugt tappte ein Mann ins Zelt, der einen anderen Mann auf den Schultern trug. Der andere Mann war betäubt.
    Hile hatte Weatherbee und Idle nur einmal zusammen gesehen, und zwar in jener Nacht in der alten Jagdhütte, als er, Hile, persönlich den Austausch des Gangsters mit dem Doppelgänger arrangierte. Aber damals war alles sehr schnell gegangen. Sämtliche Beteiligten waren mehr oder weniger aufgeregt gewesen, Hile hatte keine Gelegenheit gefunden, die wirklich verblüffende Ähnlichkeit der beiden Männer festzustellen. Skookum hatte Idle ausgesucht, und er hatte vorzügliche Arbeit geleistet. Kein Filmdouble konnte einem Star mehr gleichen als Idle Weatherbee, dessen wurde Hile nun gewahr, und wäre nicht einer der beiden Männer bewußtlos gewesen, wären sie nicht verschieden angezogen gewesen und hätte schließlich nicht einer der Männer Weatherbees Revolvergurt umgeschnallt gehabt – Hile wäre ernstlich in Schwierigkeiten geraten, sie voneinander zu unterscheiden. »Wo haben Sie ihn gefunden?« fragte er.
    Der Mann mit dem Revolvergurt ließ den zweiten Mann zu Boden gleiten und richtete sich auf. Eisig fixierte er Hile.
    »Ich bin kein Idiot!« sagte er schroff.
    Er baute sich breitbeinig vor dem Tisch auf, seine rechte Hand baumelte dicht am Revolverkolben. Hile schluckte.
    »Wie darf ich das verstehen, Hondo?«
    »Sie wollen mich um meinen Anteil betrügen.«
    »Wir hatten uns gestritten«, sagte Hile lahm.
    »Eine Lappalie, aber Sie haben gar nicht versucht, sich mit mir zu einigen«, sagte der Mann und tastete spielerisch nach dem Schießeisen.
    »Es ging um das Gift im See, Sie wollten noch eine Weile warten, bis die Leute sich über den Güterzug beruhigt haben.«
    »Sie haben einen Vorwand gesucht. Notfalls hätten Sie sich einen besseren ausgedacht, um mich ausschalten zu können.«
    Hile wollte protestieren, der Mann mit dem Revolver winkte verächtlich ab.
    »Sie brauchen mich nicht anzulügen«, sagte er. »Ich weiß Bescheid.«
    Nachdenklich betrachtete Jan Hile sein Gegenüber. Zum erstenmal wunderte er sich, wie jung Hondo Weatherbee wirkte. Scheinbar war er Anfang Dreißig, aber das stimmte natürlich nicht, immerhin hatte Weatherbee elf Jahre im Knast verbracht, und vorher war er ein zwar glückloser, aber berüchtigter Bandit gewesen. Im Gefängnis, so hieß es allgemein, alterten Menschen schneller als draußen. Hondo Weatherbee war ein lebender Beweis dafür, daß diese Theorie nicht stimmte.
    »Nun gut«, sagte Hile, »Sie wissen also Bescheid. Vergessen wir die Sache. Wenn Idle hier ist, dann ist Savage vermutlich nicht weit, deswegen sollten wir uns vertragen.«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie hatten erhebliche Unkosten, das ist mir bekannt, während meine Unkosten minimal waren. Außerdem bin ich Ihnen verpflichtet, weil Sie mich aus dem Knast geholt haben.«
    »So ist es«, sagte Hile.
    »Ich verlange nicht die Hälfte von dem Gold, sondern nur ein Viertel. Ich bin kein sehr genügsamer Mensch, aber im See ist so viel Gold – auch ein Viertel ist noch ein Vermögen.«
    »Einverstanden«, sagte Hile hastig. »Was erwarten Sie als Gegenleistung von mir?«
    »Warten Sie, ich bin noch nicht fertig. Ich übergebe Ihnen diesen Idle, und Sie sorgen dafür, daß er wieder ins Gefängnis kommt. Außerdem übergebe ich Ihnen Savage.«
    »Was?!« Hile staunte. »Sie haben ihn überwältigt ...«
    »Als Gegenleistung verlange ich, daß Sie mir nicht mehr nachstellen. Ich brauche eine Garantie, daß Sie nicht versuchen, mich umzulegen. Schreiben Sie ein Geständnis, daß Sie diese Sache gefingert haben, und vergessen Sie keine Einzelheiten. Ich werde das Dokument so aufheben, daß es bestimmt bei der Polizei landet, wenn mir etwas passiert.«
    Hile leckte sich die Lippen und schluckte. Sein Hals war plötzlich trocken, und er hätte freudig zwanzig Dollar für

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