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DS056 - Der schwarze Tod

DS056 - Der schwarze Tod

Titel: DS056 - Der schwarze Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zerschnitten haben«, sagte der Polizeiarzt. »Er hatte offenbar daraus getrunken. Und nach dem zweiten Glas zu urteilen, muß er nicht allein gewesen sein.« Er wies auf ein anderes, ganz gebliebenes Glas und auf eine Karaffe mit rötlich-braunem Inhalt, offenbar Whisky.
    »Vielleicht zerbrach er mit dem Arm das Glas, als er einen Schlag über den Kopf erhielt«, sagte Captain Graves.
    »Er erhielt keinen Schlag über den Kopf«, sagte der Polizeiarzt. »Außer dem Schnitt an seinem Handgelenk sind keine Spuren von Gewaltanwendung zu entdecken.«
    Überraschend meldete sich, Arthur Jotther mit einer dünnen Stimme. »Ich habe aus dem zweiten Glas getrunken. Mr. Vandersleeve lud mich dazu ein, was höchst ungewöhnlich war. Er schien bester Laune zu sein. Wir tranken jeder ein Glas. Dann erklärte er mir, daß er nicht mehr gestört werden wolle. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ich hörte, wie er hinter mir abschloß.«
    »Merkwürdig«, bemerkte der Polizist versonnen. »Ich wollte gerade sagen, daß der Inhalt der Flasche etwas mit der Farbe des Blutes – aber warten Sie!« Aus seiner Arzttasche zog er ein kleines Skalpell und machte damit einen kleinen tiefen Einschnitt am Arm des Toten. Kein Blut quoll heraus. Es mußte bereits geronnen sein. Aber in der angeschnittenen Vene stand das Blut so schwarz wie in der Lache auf der Schreibtischplatte.
    »Mir hat der Drink absolut nichts ausgemacht«, wandte Jotther ein. »Aber, wenn Sie erlauben, vielleicht hat das Geld etwas mit der Sache zu tun.«
    »Da liegen mehrere Tausend auf dem Schreibtisch«, sagte Captain Graves. »Raubmord war es also nicht. Können Sie Anzeichen von Gift entdecken, Doc?«
    »Es ist das erstemal in meiner Praxis, daß mir schwarzes Blut untergekommen ist«, sagte der Polizeiarzt. »Aber ich würde sagen, daß dabei Gift im Spiel ist, ist zumindest nicht ausgeschlossen.«
    »Dann könnte es Selbstmord sein«, sagte Captain Graves, aber mit den Blicken schien er Jotther zu durchbohren. »Oder das Gift wurde ihm heimlich ins Glas getan. Was glauben Sie, Mr. Jotther?«
    »Ich glaube nicht, daß es Selbstmord war«, antwortete Jotther überraschend. »Mir scheint da allerhand Geld zu fehlen. Haben Sie etwas dagegen, daß ich es eben mal nachzähle?«
    Captain Graves stieß einen vielsagenden Pfiff aus. »Was Mr. Vandersleeves Tod betrifft«, fügte Arthur Jotther hinzu, »so hätte ich allen Grund haben können, den zu wünschen. Er widersetzte sich heftig meinem Wunsch, seine Tochter Geneva zu heiraten. Dennoch glaube ich, daß er mich in seinem Testament mit einem kleinen Legat bedacht hat.«
    »Mich laust der Affe!« platzte Captain Graves heraus. »Los, zählen Sie das Geld nach!«
    Mit flinken Fingern zählte der kleine schmächtige Mann die Banknoten und das Kleingeld ab. »Genau $18 450,80 Dollar«, erklärte er. »Das heißt, das $131 549,20 Dollar fehlen.«
    Captain Graves stieß ein überraschtes Brummen aus. »Dann war die Sache aber raffiniert kaschiert. Okay, Doc, sonst noch eine Idee, woran er gestorben sein könnte?«
    Der Polizeiarzt hatte dem toten Millionär das Hemd hochgezogen. Er betastete einen kreisrunden schwarzen Fleck genau über Vandersleeves Herz.
    »Merkwürdig«, murmelte er. »Der scheint tiefer zu gehen und nicht nur eine oberflächliche Verfärbung der Haut zu sein. Genaueres werde ich erst nach der Autopsie sagen können.«
    »Dann wurde er also von etwas getroffen«, rätselte Captain Graves. »Von was für einer Waffe?«
    »So habe ich das nicht gemeint. Es ist nicht einfach ein blauer Fleck oder etwas Ähnliches. Die Haut ist absolut unverletzt. Und trotzdem ist da ein schwarzer Fleck – so schwarz wie sein Blut.«
    Captain Graves musterte Jotther scharf. Ohne zwingenden Grund hatte der Mann zugegeben, daß er aus Vandersleeves Tod Nutzen ziehen würde.
    »Woher wissen Sie von der ursprünglichen Höhe des Geldbetrags?« fragte er scharf.
    Jotther ließ sich dadurch nicht in Verlegenheit bringen.
    »Mr. Vandersleeve hatte aus der Stadt genau $150 000 Dollar mitgebracht«, erklärte er ganz ruhig. »Das Geld sollte für eine Landoption dienen. Der Verkäufer hatte auf Bargeld bestanden.«
    »Und wer war das?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen«, erklärte Jotther. »Mr. Vandersleeve vertraute mir längst nicht alle seine Geschäfte an. Ich weiß nur, daß der Handel heute abend abgeschlossen werden sollte. Den Brief, den er in der Sache erhielt, vernichtete er.«
    »Er hatte also ein

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