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DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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    Wochenlang waren sie unterwegs gewesen, erzählte Parks, bis sie tiefer in die Grüne Hölle eingedrungen waren als je ein Weißer vor ihnen. Schließlich hatten sie eine sagenhafte vergessene Stadt entdeckt. Über die Beschaffenheit dieser Stadt schwieg er sich aus.
    Der Kommandant machte seiner Vorgesetzten Dienststelle Meldung, ohne sich bei Parks nach Einzelheiten zu erkundigen. Ihn interessierten die angeblichen oder tatsächlichen Abenteuer des kleinen Mannes nicht sonderlich. Ähnliche Geschichten hatte er schon bis zum Überdruß gehört, und nach seiner Ansicht waren die weißen Flecken auf den Landkarten des Matto Grosso zu klein, als daß jeder dort gewesen sein konnte, der es behauptete. Dann hätte es nämlich an diesen Stellen ein peinliches Gedränge gegeben.
    Die Vorgesetzten leiteten die Meldung der Presse zu, und die Presse schlachtete sie aus. Die Zeitungsmenschen kramten in den Archiven und fanden vergilbte Artikel über Reisende, die in jenem Gebiet verschollen waren. Sie polierten die Artikel auf und brachten sie in ihre Gazetten, weil sie hofften, dadurch die Mitteilungen Parks’ sensationeller erscheinen zu lassen. Da war einmal ein Oberst P. H. Fawcett, ein Engländer, der mit seinem Sohn Jack 1925 im Matto Grosso untergetaucht war. Fawcett hatte eine mythische Stadt namens Atlantis gesucht, und wie es hieß, hatten unfreundliche Indianer ihn und seinen Sohn umgebracht. Später war ein amerikanischer Pilot, Paul Redfern, aus dem Matto Grosso nicht zurückgekehrt, woraufhin ein anderer Amerikaner, Scotty Falcorn, nach ihm gefahndet hatte und ebenfalls im Matto Grosso geblieben war.
    Und nun wollte also Hugo Parks die vergessene Stadt – möglicherweise Atlantis! – selbst gesehen haben. Einige Reporter reisten zu jenem einsamen Militärposten, wo Parks und seine beiden Gefährten sich von den Strapazen allmählich erholten. Parks ließ sich zu weiteren Auskünften herbei. Die Stadt im Dschungel, so erklärte er, war von einem geheimnisvollen Stamm weißhäutiger Indianer bewohnt, und wer ihnen lästig wurde, starb eines gräßlichen Todes. In wenigen Minuten verfärbte seine Haut sich grün, und er sah aus wie eine Mumie.
    Die Revolverblätter schlachteten auch diese Mitteilungen Parks’ nach Kräften aus, und die Illustrierten boten den drei Überlebenden fabelhafte Honorare für Exklusivberichte an. Die Überlebenden gingen nicht darauf ein, und der Kommandant des Stützpunkts wurde nun doch neugierig. Mittlerweile wußte er ein wenig mehr als die Journalisten, und nicht alles, was er wußte, ergab einen Sinn.
    So hatte Parks zum Beispiel einen kleinen, bleiernen Kasten bei sich. Er weigerte sich, den Inhalt des Kastens vorzuzeigen, war aber bereit, auf die Bibel zu schwören, daß der Inhalt nicht wertvoll war. Außerdem hatte einer seiner Begleiter einen zusammengerollten Stoffetzen aus dem Urwald mitgebracht. Als der Kommandant den Fetzen kontrollierte, fand er das Fragment eines Briefs, der überdies nicht zu entziffern war, weil das Papier die feuchte Treibhausluft schlecht vertragen hatte, eine alte Taschenuhr und eine Gürtelschnalle. Parks und der Besitzer des Fetzens lehnten es ab, sich über diese Utensilien zu äußern. Und drittens wies eine Bank in New York telegrafisch Parks eine beachtliche Summe an.
    Danach wurden die drei Männer ungewöhnlich wortkarg. Sie beantworteten den Journalisten keine Fragen mehr und wirkten plötzlich verschüchtert. Sie gingen dem Kommandanten aus dem Weg. Der Kommandant ließ sie nach Rio de Janeiro befördern, wo sie sich mit dem Geld aus New York in einem Luxushotel einquartierten. Ehe sie nach New York reisten, gab Parks noch einmal eine Pressekonferenz, und was er bei dieser Gelegenheit sagte, schlug ein wie eine Bombe.
    Angeblich war Parks und seinen Gewährten eine Warnung übermittelt worden, so wenig wie möglich auszuplaudern. Angeblich war die vergessene Stadt wichtiger, als er, Parks, bisher verraten hatte. Angeblich war die Warnung von Indianern übermittelt worden. Parks und seine Begleiter mochten fliehen, so schnell und so weit sie wollten, der Tod würde sie dennoch ereilen – der grüne Tod, den er, Parks, bereits in Interviews erwähnt hatte.
    Die Journalisten berichteten auch über diese Pressekonferenz, aber die meisten waren verärgert, weil Parks sich mit mysteriösen Andeutungen begnügte. Sie ergingen sich in bissigen Kommentaren, die darauf hinausliefen, Parks und seine beiden Kumpane wären Hochstapler

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