Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Medikament verwässert zu haben«, sagte Doc ernst. »Vielleicht fühlte er sich von Norton übertölpelt und hat sich an ihm gerächt. Das verdorbene Gegenmittel hat sie umgebracht.«
    »Was machen wir mit den beiden Leibwächtern?« wollte Johnny wissen.
    »Ich schicke sie in mein Sanatorium«, antwortete Doc.
    Er spielte mit dieser Bemerkung auf sein Institut an, das im Norden des Staates New York in einer zerklüfteten Landschaft lag und zu den bestgehüteten Geheimnissen der Vereinigten Staaten gehörte. Missetäter, deren Doc habhaft wurde, ließ er hier einer Gehirnoperation unterziehen, wodurch sie die Erinnerung an ihre kriminelle Vergangenheit verloren. Mit neuen Papieren fingen sie in einer neuen Umgebung ein neues Leben an. Doc half ihnen, eine Stellung zu finden. Wer keinen Beruf hatte, wurde auf Docs Kosten ausgebildet.
    »Aber vorher sollten wir den zweiten Leibwächter suchen und entwaffnen«, meinte Johnny. »Es könnte auch nicht schaden, den Mann am Steuer von seiner Lähmung zu befreien.«
     
    Etwa um diese Zeit wanderte Pterlodin durch das Felsendorf. Er hatte sich mit Molah arrangiert, denn einstweilen hatte er keine andere Wahl, als ein wenig zurückzustecken. Aber er verließ sich auf die Zukunft und auf die Herdotan und auf eine bessere Gelegenheit, die Weiber endgültig unter seine Fuchtel zu zwingen. Nachdenklich betrachtete er die Tür zu der Gruft mit den grünen Toten. Er erwog, sich die Tasche des Mannes mit den goldenen Augen zu holen, die noch dort lag, dann riß er entsetzt die Augen auf.
    Die Tür war von innen geöffnet worden, und ein langer Zug alter und junger Frauen und einiger Männer bewegte sich ins Freie. Diese Leute hätten eigentlich tot sein müssen, jedenfalls mehr oder weniger, weil Pterlodin sie nicht leiden konnte und mit den gefährlichen Blättern behandelt hatte. Aber sie waren nicht tot, und Pterlodin begriff, daß der Mann mit den goldenen Augen ein noch listigerer Medizinmann war als er selber.
    Pterlodin ergriff die Flucht, doch seine Opfer verfolgten ihn. Sie schrien und verwünschten ihn, einige Mädchen wurden aufmerksam und schlugen Alarm. Sie vermuteten ein Wunder und schlossen sich den lebenden Toten an. Hinter Pterlodin strömten sie aus dem unterirdischen Labyrinth und zu dem Altar bei dem heiligen Feuer, von dem Pterlodin sich Schutz erhoffte. Er vertraute darauf, daß die Mädchen es nicht wagen würden, einen Priester in einer geweihten Umgebung zu ermorden.
    Am Altar stand Molah. Sie witterte eine Chance, sich des verhaßten Schamanen zu entledigen. Sie streckte ihren Speer vor, und Pterlodin stolperte und fiel in die Flammen. Er stieß noch einmal einen gräßlichen Schrei aus, um dann für immer zu verstummen.
     
    Doc stand am Steuer des Luftschiffs, spähte nach Norden und berichtete seinen Männern von den Ereignissen, die sie nicht selbst miterlebt hatten. Weiter hinten saßen Gloria und Falcorn und hielten sich an den Händen, als wären sie nicht Geschwister, sondern ein Liebespaar.
    »Der grüne Tote in New York hat mir einen ersten Anhaltspunkt gegeben«, erläuterte Doc. »Ich hatte festgestellt, daß seine Poren wie versiegelt waren. Das Hemd war ein weiterer Anhaltspunkt. Anscheinend hatte Parks dem Besitzer des Kleidungsstücks eines der Blätter in die Brusttasche geschmuggelt.«
    »Das Blatt war vermutlich welk«, meinte Johnny. »Deswegen hat es mit Verzögerung gewirkt.«
    »Bestimmt«, sagte Doc. »Parks hatte die Blätter in dem Bleikasten mitgebracht, der an der Grenze leer zu sein schien.«
    »Und das Gegenmittel?« fragte Ham.
    »Ich hatte es im Luftschiff entwickelt«, berichtete Doc. »Um ganz sicher zu gehen, habe ich mich über Funk noch einmal mit Long Tom unterhalten. Er war einige Stunden vorher nach New York zurückgekommen. Inzwischen waren die beiden grünen Toten in einem Krankenhaus in New York gründlich untersucht worden, und mit dem Ergebnis der Untersuchung konnte ich arbeiten.«
    »Ich muß vorübergehend wenigstens halb bei Besinnung gewesen sein«, sagte Johnny nachdenklich. »Sonst hätte ich den Brief nicht schreiben können, den ihr bei den beiden Fallschirmen gefunden habt.«
    »Natürlich«, antwortete Doc. »Pterlodin hat dich in Nortons Auftrag soweit ins Leben zurückgeholt, daß du Nortons Auftrag ausführen konntest. Ebenfalls in Nortons Auftrag hat er dich anschließend wieder eingeschläfert.«
    »Was wird aus den beiden grünen Toten in New York?« erkundigte sich Renny.
    »Sie leben wieder.«

Weitere Kostenlose Bücher