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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zurück.
    »Der Teufel soll Sie holen!« brüllte er. »Wollen Sie mich auch verschleppen?!«
    Er ballte die Fäuste und drang auf den Neger ein. Der Neger parierte den Hieb, als wäre Mandebran ein schwächliches Kind, packte ihn mit beiden Händen um die Hüften, wuchtete ihn hoch und schleuderte ihn auf den Boden, daß Mandebran sekundenlang keine Luft mehr bekam. Der Neger kniete sich auf Mandebrans Oberarme und nagelte sie so fest, dann durchsuchte er ohne Hast Mandebrans Taschen.
    »Haben Sie keine Waffen?« fragte der Neger.
    »Nein!« kreischte Mandebran.
    »Lobenswert«, sagte der Neger.
    Mandebran kreischte: »Ich will jetzt wissen ...«
    Er verstummte, denn er hatte bemerkt, daß die Handgelenke des Negers nicht gleichmäßig dunkel waren. Einige Stellen waren hell, und Mandebran begriff, daß beim Getümmel die Farbe abgewischt worden und der Neger eigentlich ein Weißer war.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte er tonlos.
    Der angebliche Neger erhob sich und erlaubte Mandebran aufzustehen. Verdattert kam Mandebran auf die Füße und japste nach Luft. Er hatte sich vom Aufprall noch nicht ganz erholt. Der falsche Neger fischte ein Tuch und eine Tube mit einer öligen Flüssigkeit aus der Tasche und begann sein Gesicht zu säubern. Er nahm die schwarze struppige Perücke ab und die dunklen Kontaktlinsen von den Augen. Mandebran starrte ihn entgeistert an.
    »Gute Nacht«, sagte er erschüttert.
    »Sie haben mich also erkannt?« fragte der Schwarze, der nun nicht mehr schwarz war.
    »Ich habe Bilder von Ihnen gesehen«, bekannte Mandebran.
    »Deswegen die Verkleidung. Andere Leute haben nämlich auch schon Bilder von mir gesehen«, sagte der gewesene Neger.
    Er winkte Mandebran, wieder einzusteigen, übernahm wieder das Steuer und fuhr die Limousine tiefer ins Gehölz. Mandebran atmete durch und ergab sich in sein Schicksal.
     
     

4.
     
    Gegen Mittag erschien ein großer und sehr kräftiger junger Mann mit angegrauten Schläfen im Vorzimmer des Polizeichefs von Philadelphia und bat, mit dem Beamten sprechen zu dürfen, der mit den Ermittlungen im Fall Jethro Mandebran betraut war.
    »Haben Sie einen Namen?« fragte ironisch der Polizist im Vorzimmer.
    »Alexander Cromwell Mandebran«, sagte der junge Mann.
    Der Polizist zuckte zusammen, als hätte ihn eine Wespe gestochen, nickte heftig und strebte ins Nebenzimmer. Zwei Minuten später kam er wieder.
    »Per Polizeichef persönlich will Sie kennenlernen«, sagte er mit viel Respekt in der Stimme. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen ...«
    Der junge Mann folgte ihm ins Büro des Polizeichefs und traf dort nicht nur diesen, sondern auch einen Staatsanwalt, einen FBI-Mann, einige Detektive und mehrere Reporter an. Der Polizeichef stand hinter seinem Schreibtisch auf, drückte dem jungen Mann herzlich die Hand und bot ihm einen Stuhl an. Er stellte sich nicht vor, und er stellte auch die übrigen Anwesenden nicht vor. Anscheinend verließ er sich darauf, daß der junge Mann auch ohne Einleitung früher oder später kapierte, mit wem er es zu tun hatte.
    Der junge Mann bedankte sich ein wenig schüchtern und nahm Platz. Er streckte seine langen Beine von sich, faltete die Hände über dem hageren Bauch und wartete. Er benahm sich, als hätte er vergessen, daß er zur Polizei gekommen war und nicht diese zu ihm.
    »Wir hatten Sie schon früher erwartet«, teilte der Polizeichef milde tadelnd mit.
    »Mein Fahrer ist im Verkehr stecken geblieben«, erklärte der junge Mann.
    »Das kann passieren«, meinte der Polizeichef. »Haben Sie was dagegen, wenn die Journalisten unserem Gespräch beiwohnen?«
    »Durchaus nicht«, antwortete der junge Mann. »Warum sollte ich ...«
    Zwei der Journalisten tuschelten, der junge Mann blickte scharf zu ihnen hin. Einer der Journalisten meldete sich zu Wort. Der Polizeichef gab es ihm.
    »Wir waren heute am Flughafen«, sagte der Journalist. »Wir haben beobachtet, wie Mr. Mandebran in ein ungewöhnlich schnelles Auto gestiegen ist.«
    »Das stimmt«, sagte der junge Mann. »Sogar ein schnelles Auto kann mal stecken bleiben.«
    Die Polizisten und der Staatsanwalt amüsierten sich. Der Journalist wurde ein bißchen verlegen. Er ärgerte sich und versuchte nicht, es zu verheimlichen.
    »Heute morgen ist Mr. Mandebran mir ein bißchen kleiner erschienen«, sagte er patzig. »Er war auch nicht ganz so breitschultrig.«
    »Ich versichere feierlich, seit heute morgen nicht mehr gewachsen zu sein«, sagte der junge Mann ohne erkennbare

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