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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Mandebran in Philadelphia war und publik wurde, daß sie ihn kannte. Daher hatte sie dem Portier zehn Dollar geschenkt und ihn gebeten, jeden Besucher des Gebäudes nach seinem Ziel zu fragen. Wer immer zu ihr, Sylvan Niles, wollte, sollte abgewiesen werden.
    Der Türsteher ließ sich auch von verlockenden Angeboten der Zeitungsmenschen nicht beirren. Natürlich hätte er gern noch einmal Geld kassiert, diesmal von den Journalisten, schließlich konnte er sich immer damit herausreden, sie hätten ihn belogen und eine andere Adresse als die Sylvan Niles’ angegeben. Doch er bangte davor, daß Sylvan sich beim Hausbesitzer beschwerte. Dann konnte er seinen Job verlieren, und einen neuen Job, bei dem es überdies so wenig zu tun gab, hatte keiner der Journalisten zu offerieren.
    Der verkleidete Straßenkehrer fuhr seinen Wagen gemächlich zur Rückseite des Hauses, besah sich abermals die Fassade und stellte fest, daß es hier einen Personal- und Lieferanteneingang, einen Lastenaufzug und einen zweiten Türsteher gab. Er schob den Karren bis zur nächsten Ecke, ging ohne Karren die Straße entlang zu einem Lebensmittelladen und kaufte dort einen kleinen Berg Gemüse. Er ließ sich die Ware in einen Pappkarton packen, lud sich den Karton auf die Schulter und kehrte zu dem Gebäude zurück.
    »Zu Miß Niles«, sagte er zu dem zweiten Türsteher. »Sie hat die Sachen telefonisch bestellt. Ich muß kassieren.«
    Der Türsteher nickte und ließ ihn herein. Er verriet ihm auch noch, daß die Dame in der vierten Etage wohnte. Der angebliche Gemüselieferant gondelte mit dem Lastenaufzug in den vierten Stock, betrachtete die Namen an den Türen, bis er den richtigen fand, und drückte auf den Klingelknopf.
    Niemand rührte sich hinter der Tür. Er klingelte noch einmal. Die Tür wurde spaltbreit geöffnet, in dem Spalt tauchte ein Mädchengesicht auf.
    »Hauen Sie ab!« sagte das Mädchen giftig. »Ich will nicht mit Journalisten ...«
    Sie verstummte und starrte betroffen auf den Mann im weißen Overall mit dem Gemüse auf der Schulter. Sie ließ die Tür los, griff blitzschnell in den Ausschnitt ihres Kleids und wirbelte eine kleine Pistole heraus.
    »Du hast dich verkleidet und geschminkt, Alex«, sagte sie mit Verachtung. »Trotzdem erkenne ich dich auf Anhieb wieder! Du bist ein Stümper. Komm rein! Ich hab zwar mit dir Schluß gemacht, aber im Augenblick gibt es niemand, den ich lieber sehen möchte als dich.«
     
     

5.
     
    Sylvan Niles war blond und blauäugig und ungewöhnlich hübsch. Sie war von dem Kaliber, das Filmproduzenten sich für die weiblichen Hauptrollen wünschen, die sie zu besetzen haben. Dennoch hatte das Mädchen nicht die geringste Chance, je in Hollywood unterzukommen. Dazu war sie zu groß. Filmbosse mögen es nicht, wenn die Heldinnen die Helden überragen, und nicht jeder Filmheld freut sich darüber, wenn man ihm einen Schemel unter die Füße schiebt.
    Der Mann im Overall besah sich mißmutig den Revolver und die offene Tür. Er spähte den Korridor hinauf und hinunter, aber nirgends war ein menschliches Wesen in Sicht. Das Mädchen wurde ungeduldig.
    »Komm endlich rein«, sagte sie. »Ich will die Tür zumachen.«
    Er tappte an ihr vorbei ins Wohnzimmer und stellte den Karton auf den Tisch. Die Wohnung erweckte den Verdacht, als wäre sie möbliert gemietet und nur als vorübergehender Aufenthalt gedacht. Das Mädchen schloß die Tür, legte die Sicherheitskette vor und trat ebenfalls ins Wohnzimmer. Der Pistolenlauf zielte nach wie vor auf den Overall.
    »Ich habe die Zeitungen gelesen«, sagte das Mädchen unfreundlich. »Mir ist jetzt einigermaßen klar, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Dann weißt du mehr als ich«, sagte der Mann im Overall lahm. »Vielleicht kannst du mich aufklären.«
    »Dreh dich um«, befahl das Mädchen grimmig.
    »Ich verstehe nicht ...« sagte der Mann im Overall. »Du sollst dich umdrehen! Heb die Arme über den Kopf und stütze dich mit den Händen gegen die Wand. Tritt ein paar Schritte zurück. Ich muß dich visitieren.« Der Mann im Overall schnitt ein mißmutiges Gesicht, aber er führte den Auftrag aus. Erfolglos tastete das Mädchen ihn mit einer Hand nach Waffen ab, in der anderen hatte sie immer noch die Pistole.
    »Okay«, sagte sie, »du darfst die Arme wieder runter nehmen. Jetzt können wir uns vielleicht verständigen.«
    »Aha«, sagte der Mann im Overall sarkastisch. Er löste sich von der Mauer und wandte sich zu dem Mädchen. »Und wenn

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