DS085 - Die Achat-Teufel
mehrfach um die Säule geschlungenen Stricke hielten ihn.
Ein schmerzhafter Rippenstoß mit der Pistolenmündung riß Monks Aufmerksamkeit von dem anderen Gefangenen los.
»An den Pfeiler, da drüben!« schnappte der mit dem grobschlächtigen Gesicht.
Monk versuchte, die Pistole zu packen, aber er war immer noch halb benommen, und es mißlang. Prompt schlug ihm der Gangstertyp dafür den Pistolenkolben über den Kopf. Monk wurde zu derselben Säule hinübergeschleift, an der schon der andere hing. Ein zusammengeknülltes Taschentuch wurde ihm als Knebel in den Mund geschoben. Dann wurde er mit dem Rücken gegen die Säule gestellt und festgebunden.
Monk war wütend, aber nicht allzu besorgt. Sicher würde Doc Savage bald nachsehen kommen, wo er solange blieb.
Aber gleich darauf mußte Monk einsehen, daß er da allzu optimistisch gewesen war. Die Männer gingen, nachdem sie ihn an die Säule gebunden hatten, zu einem Wagen, den sie weiter hinten stehen hatten, stiegen ein und starteten den Motor.
»Alles bereit?« fragte der Gangstertyp hinter dem Lenkrad.
»Ja, alles bereit«, entgegnete der Mann mit dem Hybridgesicht.
Der Wagen schoß voran. Monk hatte ein Gefühl, als ob ihm ein Kübel Eiswasser über den Rücken gegossen wurde. Das Auto würde, wenn es die Säule rammte, nicht nur ihn, sondern auch den anderen Gefangenen zerquetschen.
Es war eine äußerst rohe Art, einen Doppelmord zu begehen, aber im gewissen Sinne auch eine sehr raffinierte. Man konnte die Leichen später irgendwo auf die Straße werfen, und wenn die Polizei sie fand, würde sie sie für die Opfer eines Verkehrsunfalls mit Fahrerflucht halten.
Monk versuchte sich zu winden, aber die Stricke hielten ihn fest. Er versuchte die Augen zu schließen, aber nicht einmal das gelang ihm. Er mußte auf den vorpreschenden Wagen starren, dessen Frontseite größer und größer wurde.
Dann kam die Rettung. Nicht in dem sprichwörtlichen Sekundenbruchteil und um Haaresbreite. Die Dinge hatten sich vielmehr bis zu diesem Punkt entwickeln müssen, ehe die Rettung durchgeführt werden konnte.
Doc Savage war in der Garage, hinter einer der Säulen. Und er mußte warten, bis der Wagen an ihm vorbeikam, wenn er nicht vorzeitig entdeckt werden wollte. Aber dann reagierte er mit der Schnelligkeit eines bronzenen Blitzes.
Er sprang von der linken Seite mit beiden Füßen gegen die Vorderkante des linken Reifens. Über die Spurstange wurde dadurch auch das andere Rad soweit nach rechts eingeschlagen, als es überhaupt ging, und das Lenkrad flutschte dem Mann, der es hielt, durch die Hände.
Reifen kreischten. Der Wagen scherte zur Seite, krachte an der Vorderseite der Garage gegen die Tür, die zu schwach war, um die Wucht des Wagens aufzuhalten, und er schoß durch sie hindurch. Aber der Fahrer war geistesgegenwärtig, konnte den Wagen abfangen, als er auf den Hof hinausschlidderte, gab dann so’ fort Vollgas und preschte mit ihm durch die Gasse davon.
Doc Savage rannte zu dem von Monk geparkten Stadtwagen, aber der Zündschlüssel steckte nicht. Monk hatte ihn abgezogen und dann bei dem Durcheinander verloren.
Die beiden Möchtegern-Killer konnten so ungehindert entkommen.
Doc Savage kam zu der Säule zurück, an die Monk und das andere Opfer gebunden waren. Ham kam jetzt ebenfalls hinzu und band den immer noch halbbenommenen Chemiker los.
»Was ist passiert, Monk?« fragte er hastig.
»Ich sah ’nen verdächtigen Kerl rumlungern«, stöhnte Monk. »Als ich ihm nachsetzte, schlug mir sein Kumpan einen Stuhl über den Kopf.«
»Na, dein Schädel hält ja zum Glück einiges aus«, bemerkte Ham trocken.
»Die beiden Kerle wollten den Burschen hier killen«, sagte Monk, den Sarkasmus ignorierend. »Weil sie glaubten, ich sei ihnen auf die Schliche gekommen, wollten sie mich ebenfalls erledigen.«
Indessen band Doc Savage den Mann mit den angegrauten Haaren von der Säule los, was nicht ganz einfach war, denn die Stricke hatten sich ihm tief ins Fleisch geschnitten, aber Doc schaffte es, indem er die Stricke einfach mit beiden Händen durchriß. Dann hielt er die schlaffe Gestalt, die in einem verbeulten Anzug steckte, aufrecht. Neben dem linken Ohr hatte der Bewußtlose eine bläulich verfärbte Schwellung. Seine Augenlider begannen zu flattern. Er hatte ein schmales, scharf geschnittenes Gesicht. Überraschend war seine jugendlich glatte Haut, die gar nicht zu dem angegrauten Haar paßte. Seine Augen waren immer noch glasig, aber seine Lippen
Weitere Kostenlose Bücher