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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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rechte Lot zu bringen.«
    »Genau das könnte eine komplette Verschwendung von kostbarer Zeit sein«, sagte Tony; die Verärgerung verlieh seiner Stimme einen durchdringenden Ton. »Wir enden in einer nutzlosen Suche nach einer Ursache, die sich als vollkommen irrelevant herausstellen könnte, wenn das, was wir tatsächlich tun müssen, das Aufspüren eines Heilmittels ist.«
    »Symptome zu behandeln, ohne die Krankheit in Angriff zu nehmen, ist schlechte Medizin«, merkte eines der älteren Mitglieder der Zetetischen Gesellschaft an.
    »Das würdest du gerade wissen, Richard«, höhnte ein anderer. Diese Bemerkung führte zu spöttischem Gejohle anderer Mitglieder.
    »Gentlemen, bitte!«, piepste Mrs Peelstick. »Vergessen Sie nicht Ihre Manieren. Wir sind hier alle miteinander befreundet. Wir kämpfen alle darum, mit sehr schwierigen Informationen klarzukommen, und wir geben dabei alle unser Bestes. Lassen Sie uns zumindest zivilisiert miteinander umgehen.«
    Die versammelten Mitglieder verfielen in gereiztes Schweigen.
    Kit, der steif und zusammengesunken auf seinem Stuhl saß, fühlte die Spannung, die durch den stickigen Raum strömte, und kannte ihre Quelle. Bruder Giannis brillante und meisterhafte Erklärung über die Natur der Krise, die sich über ihnen zusammenbraute, hatte ein beinahe Schwindel erregendes Gefühl von Kameradschaft hervorgerufen – von einer Gemeinschaft tapferer Krieger, die vereint waren, um einen heimlichen, tödlichen Feind abzuwehren. Der Priester-Astronom hatte einen prägnanten, abwechselnd inspirierenden und angsteinflößenden Vortrag gehalten über die Natur der Zeit und den glorreichen Zweck der Schöpfung sowie über die Bedrohung, der sich beide nun gegenübersahen. Er erklärte, dass sowohl die Vatikanische Sternwarte als auch das Jansky-Very-Large-Array -Radioteleskop in New Mexico Daten-Anomalien gemeldet hatten, die eine Verlangsamung der Expansion des Universums anzeigten. Damit sich nicht irgendwelche Mitglieder der Gesellschaft über die Bedeutung dieses Geschehnisses Fragen stellten, erläuterte er die verborgene Verbindung zwischen dem Zusammenschrumpfen des Universums, das er mit einem zusammenbrechenden Soufflee verglich, und der völligen Auflösung der Materie in seine einzelnen Bestandteile: eine kosmische Katastrophe, die er als das Ende von allem bezeichnete.
    Geweckt von einem deutlichen und drängenden Ruf zu den Waffen, hatte sich die zweiundsiebzigste Generalversammlung der Zetetischen Gesellschaft der Herausforderung gestellt: Sie alle würden die Sache vertreten und das Universum sowie alles, was in ihm ist, vor der totalen Annihilation erretten oder bei dem Versuch sterben. Auf der berauschenden Welle eines Adrenalinschubs hatte jeder Einzelne von ihnen geschworen, unermüdlich, treu und heldenhaft daran zu arbeiten, die Ordnung des Kosmos wiederherzustellen. Giannis Rede hatte die Flamme ordentlich entzündet. Doch dann, als ein blendendes Feuerwerk verlangt gewesen war, kam als Ergebnis nur ein erbärmlicher Knallfrosch – ein Schlag ins Wasser.
    Wie die anderen war Kit in einem Zustand überdrehter, nervöser Aufregung zu Bett gegangen. Über Nacht jedoch war das Hochgefühl ausgeblutet; ein dumpfes, betäubendes Grauen hatte sich an seiner Stelle festgesetzt.
    Keiner hatte sehr gut geschlafen, und das Frühstück war eine düstere Angelegenheit gewesen. Die Morgensitzung war mit nutzlosem Händeringen zugebracht worden, und die nunmehr stattfindende Nachmittagsversammlung erwies sich als unruhig und war von Gegensätzen geprägt. Jedermann schien in ausgesprochen schlechter Stimmung zu sein, um sich kopfüber in eine weitere Runde der Trübsal und Zerstörung hineinzustürzen. Und es schien weiter entfernt als je zuvor, eine Lösung des Problems auszudiskutieren, das die wohl drastischste Zwangslage darstellte, dem die menschliche Rasse jemals hatte entgegentreten müssen. Wo sollte man überhaupt anfangen? Kit konnte die Frustration spüren, die unter der Oberfläche brodelte, und sie brach aus in kleinlichen Auseinandersetzungen und kleinkariertem Gezänk.
    Brendan, der offensichtlich entmutigt war, klopfte mit seinem Hammer, und als er die Aufmerksamkeit der Gruppe wiedererlangt hatte, erklärte er: »Dies bringt uns nirgendwohin. Ich möchte vorschlagen, dass wir uns eine Pause gönnen, um uns ein wenig abzukühlen.«
    Tony hob seine Hand. »Vielleicht darf ich noch einen Vorschlag machen? Wenn wir uns in einer freien Aussprache eines

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