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Du bist in meiner Hand

Du bist in meiner Hand

Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
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Lächeln begann an den Mundwinkeln und breitete sich dann langsam aus, bis sie am Ende übers ganze Gesicht strahlte.
    »Ich glaube, unsere Farben passen gut zusammen«, flüsterte sie, ehe sie ihm bewies, wie recht sie hatte.

EPILOG
    Mumbai – Indien
    Der Anruf kam am 7. Oktober um halb sieben Uhr morgens. Thomas’ BlackBerry lag auf dem Nachttisch. Bereits nach dem zweiten Läuten hatte er es am Ohr und lauschte.
    »In vierzig Minuten sind wir da«, erklärte er, ehe er das Gespräch beendete.
    »Ist es so weit?« Priya rollte sich herum und sah fragend zu ihm hoch. Auf ihrem Gesicht schimmerte das bläuliche Licht der Morgendämmerung. Die Sonne war noch nicht aufgegangen.
    Er nickte. »Höchstens noch eine Stunde, hat sie gesagt.«
    Eilig zogen sie sich an – er eine weite Hose und ein Leinenhemd, sie einen in Rot und Schwarz gehaltenen Salwar Kameez. Dann fuhren sie mit dem Aufzug hinunter in die Garage, wo ihr Toyota-Geländewagen bereitstand. Nachdem Priya sich auf den Beifahrersitz niedergelassen hatte, legte Thomas den Gang ein und fuhr los.
    Er folgte der Straße, bis sie nach Osten abbog. Zehn Minuten fuhren sie auf der Hill Road in Richtung S. V. Road, anschließend eine Viertelstunde auf dem Western Express Highway nach Andheri. Bis zum Ashram brauchten sie weitere fünf Minuten. Obwohl Freitagmorgen war, hielt sich der Verkehr in Grenzen. Auf dem letzten Stück der Strecke waren fast nur noch Rikschas unterwegs, doch Thomas schlängelte sich problemlos zwischen ihnen hindurch.
    Priya zog seine Hand vom Schaltknüppel und legte sie auf ihren Bauch.
    »Wie wollen wir sie denn nennen?«, fragte sie.
    Ein paar Tage zuvor waren sie bei der für die zwanzigste Woche angesetzten Ultraschalluntersuchung gewesen, und ihr Arzt in Breach Candy hatte ihnen mit unumstößlicher Gewissheit das Geschlecht des Babys verkündet.
    »Ich weiß nicht so recht.« Thomas warf einen schnellen Blick zu ihr hinüber.
    Priya lächelte. »Ich tendiere zu Pooja.«
    »Ganz bestimmt nicht!«, protestierte er. »In Bombay heißen doch alle Mädchen Pooja! Sie braucht einen besonderen Namen.«
    Priya brach in Gelächter aus. »Du bist so leicht hereinzulegen! Ich habe eine viel bessere Idee.«
    »Lass hören.«
    »Erst, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.«
    Sie verfielen wieder in Schweigen. Thomas’ Gedanken kehrten zu den Ereignissen des Vortages zurück. Nach einer neunmonatigen, auf Korruption basierenden Verzögerung war Ahalya endlich aufgefordert worden, vor Gericht gegen Suchir, Sumeera und Prasad auszusagen. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten waren der Bordellbesitzer und sein Sohn im Gerichtssaal zugegen gewesen. Es zeigte sich jedoch schnell, welches Ziel sie mit dieser Taktik verfolgten: Als Ahalya mit ihrem dicken Bauch, über dem der Stoff ihres Churidars spannte, in den Zeugenstand trat, erhoben sich die zwei Männer und starrten sie herausfordernd an. Obwohl die beiden rund fünf Meter von ihr entfernt standen, war die Drohung, die sie aussandten, deutlich zu spüren. Der Staatsanwalt erhob Einspruch, aber der Verteidiger konterte mit der unsinnigen Behauptung, aus gesundheitlichen Gründen seien beide Männer nicht in der Lage, über einen längeren Zeitraum hinweg zu sitzen. Wegen der ganzen Diskussion sichtlich verärgert, fegte der Richter den Einspruch des Staatsanwalts einfach beiseite und erlaubte es dem Malik und dessen Sohn auf diese Weise, mit ihrem einschüchternden Gebaren fortzufahren.
    Selbst von seinem Platz ganz hinten im Gerichtssaal konnte Thomas den bangen Ausdruck in Ahalyas Augen sehen. Trotzdem ließ sie sich nicht aus dem Konzept bringen, und am Ende brachte sie ihre Aussage deutlich und mit fester Stimme hinter sich. Sie erzählte die ganze Geschichte ihrer Gefangenschaft, angefangen beim Tsunami über ihre Flucht nach Chennai bis hin zu ihrer Ankunft in Suchirs Bordell in Bombay. Sie berichtete über ihre erste Vergewaltigung durch Shankar und über die zweite durch den Jungen, der an dem Tag Geburtstag gehabt hatte. Bis dahin standen Suchir und Prasad Schulter an Schulter, doch dann kam Ahalya auf die Nacht zu sprechen, in der Prasad in ihrem Zimmer erschienen war, und auf die vielen erzwungenen Begegnungen, die folgten. Suchir verzog zwar keine Miene, neigte aber leicht den Kopf und murmelte eine Bemerkung zu seinem Sohn hinüber, woraufhin Prasad eine Spur blasser wurde.
    Als Nächstes folgte das Kreuzverhör. Der Verteidiger startete einen skandalösen Angriff auf Ahalyas

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