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Du bist in meiner Hand

Du bist in meiner Hand

Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
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Sita nach. »Du meinst die Wälder, in denen Krishna gespielt hat?«
    Dinesh reagierte auf Thomas’ Frage nur mit einem Ach selzucken. Während Thomas sich wieder zurücklehnte, schossen ihm unzählige Gedanken durch den Kopf.
    »Ein bisschen anders ist es schon«, sagte er an Sita gewandt, »aber es bestehen gewisse Ähnlichkeiten.«
    Als der Land Rover auf das Grundstück einbog, traute Thomas seinen Augen kaum. Entlang der Zufahrt drängten sich die Gratulanten. Neben vielen Gesichtern aus Priyas weitläufiger Verwandtschaft entdeckte er im Schatten eines Banyan-Baumes Jeff, Nigel, Samantha und den ganzen Rest der CASE -Belegschaft. Neben Anita Chopra stand Schwester Ruth in ihrer braunen Ordenstracht.
    Am Ende der Zufahrt traten ihnen Surya und Surekha Patel entgegen. Priyas Vater sah in seinem weißen Leinenanzug sehr schick aus, und ihre Mutter, die in einen jadegrünen Sari gehüllt war, wirkte ausgesprochen vornehm. Sobald Singh den Land Rover zum Stehen gebracht hatte, sprang Bhuta aus dem Wagen und öffnete die hintere Tür. Während Dinesh ausstieg, wandte sich Thomas Sita zu, die ihn fassungslos anstarrte.
    »Wer sind all diese Leute?«, fragte sie.
    »Zum Teil Verwandte meiner Frau«, erklärte er, »zum Teil die Leute, die deine Schwester befreit haben.«
    »Warum sind sie alle hier?«
    Er schüttelte den Kopf, weil er selbst noch nicht so recht wusste, wer ihm die geplante Holi-Feier abspenstig gemacht und nach Vrindavan verlegt hatte.
    »Sie wollen dich sehen.« Dessen war er zumindest sicher.
    Er griff nach ihrer Hand, doch Sita wirkte immer noch nachdenklich.
    »Du musst nicht aussteigen, wenn du nicht willst«, erklärte er und musterte sie dabei prüfend. »Der Fahrer kann umdrehen und uns irgendwohin fahren, wo du für dein Treffen mit Ahalya mehr Ruhe hast.«
    Sita ließ den Blick über die Menge schweifen. »Nein«, entgegnete sie, »heute ist schließlich Holi. Das ist schon in Ordnung so.«
    Thomas lächelte. »Willkommen zu Hause!« Mit diesen Worten zog er sie hinaus in den Sonnenschein.
    Beim Anblick des Mädchens brach die Menge in lauten Beifall aus. Während Sita Thomas’ Hand fest umklammert hielt und er die ihre beruhigend drückte, hielt er zwischen den vielen Gesichtern nach Priya Ausschau. Sie muss hier sein, dachte er. Es sähe ihr gar nicht ähnlich, eine Holi-Feier zu verpassen.
    Plötzlich entdeckte er in der Menge ein anderes Gesicht. Es war Ahalya, die sich aus der Gruppe der CASE -Mitarbeiter löste. Mit tränenüberströmtem Gesicht lief sie auf Sita zu. Sie trug einen sonnenblumengelben Churidar und ein leuchtendes Bindi auf der Stirn.
    Sita ließ Thomas’ Hand los und rannte ihrer großen Schwester entgegen. Auf halbem Weg trafen sie sich und fielen sich in die Arme.
    Während die Schwestern einander umschlungen hielten – was eine Ewigkeit zu dauern schien –, vergaßen sie alles um sich herum. Irgendwann war dieser ergreifende Moment trotzdem vorüber, und Ahalya trat auf Thomas zu. Sie kniete sich vor ihm hin und brachte ihren tiefen Respekt zum Ausdruck, indem sie ihn am Fuß berührte.
    »Danke«, flüsterte sie, als sie sich wieder erhob. »Ich verdanke Ihnen mein Leben.«
    »Da hatten viele Leute die Hand im Spiel«, entgegnete er mit feuchten Augen.
    »Mag sein, aber Sie haben mein Armband getragen. Ich werde Ihnen das nie vergessen.«
    Auf der Terrasse begann eine traditionelle Hindustani-Band zu spielen, und Surya Patel trat mit einer goldenen Schale vor Thomas und die beiden Mädchen. Thomas sah dem Professor in die Augen, konnte in dessen Blick aber wider Erwarten keinerlei Zeichen von Kritik oder Abneigung entdecken. Stattdessen hob Surya die Hand und bat alle Anwesenden um Aufmerksamkeit. Sofort verstummte die Schar aus Verwandten und Freunden.
    Er begann seine Ansprache in überlautem Englisch. »Wie ihr alle wisst, hat Holi viele Bedeutungen. Es ist ein Tag des Spiels, an dem wir Krishnas und seines fröhlichen Treibens mit den Jungfrauen des Waldes gedenken. Darüber hinaus feiern wir an diesem Tag aber auch den Wechsel der Jahreszeiten: das Ende des Winters und die Ankunft des Frühlings.«
    Er hielt die schimmernde Schale hoch. »In unserer Familie pflegen wir eine Tradition. Jedes Jahr an Holi bitten wir ein Kind aus unserer Mitte, den Tilaka auf die Stirn eines älteren Verwandten zu malen. Danach kann das Fest der Farben beginnen, und jeder – selbst diejenigen, die lieber keine Farbe abbekämen – ist zu Freiwild erklärt. Dieses Jahr ist es

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