Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)
spüre ich die Kühle des Metalls in meiner Hand.
Mein schwarzer Slip liegt auf dem Boden. Mit hoch gerutschtem Rock hocke ich noch immer auf den kräftigen Lenden des Mannes, der vor Wollust glüht. Mit meiner freien Hand - die andere ist in die schwarzen, dichten Haare des Fremden gekrallt - taste ich zielsicher in meine Manteltasche, finde, was ich suche, stoße das Messer in den muskulösen Bauch des Mannes, springe auf den Boden.
Fassungslos starrt der Kerl mich an, stößt seine Arme ruckartig in die Höhe, brüllt:
„Bist du wahnsinnig! Du geiles Biest! Ich bringe dich um. Du Luder!“
„Erst bist du dran“, sage ich ganz ruhig. „Du hast es verdient, du gewalttätiges Schwein.“
Mit beiden Händen ziehe ich das Messer aus der Wunde, steche sofort wieder zu, wieder und wieder, so lange, bis der Kerl kraftlos zusammenbricht, mit letzter Kraft versucht, seinen Bauch zusammenzudrücken, um das Blut, das wie eine Fontäne aus ihm heraus schießt, zu stoppen.
Vergeblich. Die Kräfte des Kerls sind erschöpft.
Berauscht starre ich in die offene Wunde, in der sich die Gedärme gleich bösartigen Schlangen bewegen; ha, wie sie kriechen, zucken, sich kringeln, unlösbar ineinander verschlungen sind! Welch wonnigliches Schauspiel.
Ich lache und lache. Reiße mir die Kleider vom Leibe, tanze nackt einen Höllentanz im Blut des widerlichen Kerls, ergötze mich immer mehr an der offenen Wunde des Mannes.
Plötzlich vervielfältigt sich das Lachen, schallt hundertfach zurück in allen möglichen Tonlagen, schwillt unaufhaltsam an zu einem gewaltigen Orkan.
Aus der Wunde gluckert ein Kopf, blutverschmiert, schleimig, quallig. Der Kopf meines Ex!
Der Wahnsinn hält mich in seinen Klauen. Wie von Sinnen ziehe ich das Messer aus der Wunde, es fällt zur Erde, ich drücke alle Knöpfe, lasse meine blutigen, zitternden Finger auf E.
Der Fahrstuhl fliegt endlich nach unten, die Tür springt auf, der Spiegel leuchtet rot, ich wanke aus dem Fahrstuhl.
Entkommen...
*
Ein summender Ton. Verdammt, ich liege im Bett. Das Handy! Verständnislos starre ich auf den Display.
- Monika
Ich stehe schon fünf Minuten hier und klingle. Beeil dich. Wir kommen zu spät zur Arbeit. -
***
Ich danke allen Lesern für die gewidmete Zeit und Aufmerksamkeit und hoffe, dass Ihnen die Geschichten etwas Vergnügen bereitet haben.
Ihre Geschichtenschreiberin
RosMarin
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