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Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Titel: Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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den Himmel. Die Sonne. Den Mond.
Je nach Laune führte sie die Treppe in ein verstecktes Kämmerlein, ein gruseliges Verlies, einen anderen Weg. Wie viele Füße hatten diese Abdrücke hinterlassen, wem mögen sie wohl gehört haben.
Mutig setzte sie einen kleinen Fuß vor den anderen, gelangte endlich zu der Öffnung im hohen Turm, lauschte atemlos dem lauten Klopfen ihres Herzens, schaute aus einem winzigen in groben Stein gehauenen Guckloch hinab auf die Erde.
Unwirklich schien sie ihr, wie ein bunter Teppich, ein Märchenland, das sich da unter ihr ausbreitete.
Doch sie wollte in den Himmel, verließ den Weg, stieg und stieg, höher und höher, bis sie sich zwischen Himmel und Erde auf der gefährlichen Brüstung unter dem Turm befand.
Glücklich hielt sie ihr kleines, erhitztes Gesicht den Wolken entgegen, der Sonne, dem Wind.
„Ich bin frei!“, jubelte sie. „Frei! Frei!“
Und wie zum Einverständnis brauste der Wind um ihre Ohren.
Weit breitete sie ihre kleinen Arme aus, streckte sie dem unendlichen Himmel entgegen, hatte das unwiderstehliche Gefühl, fliegen zu müssen. Fliegen zu können. Wie ein Vogel. In den Himmel. Die Sonne. Den Mond.
„Ja!“, schrie sie. „Das wäre die größte Freiheit.“
Doch leider hatte sie keine Flügel.
„Dann sollen mir welche wachsen“, verlangte sie eines Tages.

„Es soll geschehen.“
Erschreckt zuckte sie zusammen. Sie war nicht allein. ER stand plötzlich vor ihr. ER. Der Unbekannte. Geheimnisvolle. Der Vermummte.
Verwundert und ohne eine Spur Angst schaute sie zu dem Fremden auf.
„Ich werde dich das Fliegen lehren“, sagte er mit seltsam leiser Stimme. „Möchtest du?“
Sie nickte stumm, der Vermummte nahm ihre Hand.
Langsam stiegen sie die wenigen Stufen hinauf zu dem Turm.
Ihr Herz klopfte laut. Bis hierhin hatte sie sich nie gewagt. Nie. Und jetzt geschah es. An der Hand des Fremden.
Der Vermummte holte einen großen Schlüssel aus der Tasche seines weiten, schwarzen Umhangs, steckte ihn vorsichtig in das Schloss, drehte ihn zweimal nach rechts, drückte auf die geschmiedete Klinke. Leise knarrend öffnete sich die Tür.
Der Mann schob sie in einen runden Raum.
Betörender Duft von Weihrauch nahm ihr fast den Atem.
Das mit einem bunten Seidentuch bedeckte Tischchen gleich neben der niedrigen Tür war überladen mit unzähligen Duftölen, Seifen, Kerzen, Wässerchen, exotischen Steinen, Ketten, Armbändern, Kreuzen und anderen geheimnisvollen Dingen.
Alles glänzte, glitzerte, strahlte in magischer Schönheit.
„Mein Heiligtum." Der Mann zog sie fest an sich. „Möchtest du etwas trinken?“
Ohne ihre Antwort abzuwarten, schritt der Fremde zu dem Tischchen, goss eine rote Flüssigkeit in ein bereitstehendes Gefäß, einen antiken Zinnbecher mit verschnörkelten Elementen, führte es an ihre Lippen.
    „Trink“, forderte er sie auf. „Es wird dich in eine wundersame Welt versetzen.“
Schon nach den ersten Schlucken fühlte sie sich leicht und beschwingt und lächelte den Mann erwartungsvoll an.
„Du bist jetzt ein junges Mädchen“, flüsterte er erregt. „Es ist Zeit, dass ich dich einweihe in das Geheimnis meines Mysteriums.“ Langsam knöpfte er ihre leichte Sommerbluse auf. Ihre jungen Brüste lagen fest und bloß in seinen Händen. „Es birgt die abgründigen Geheimnisse aller Geschöpfe“, sprach er leise, wie beschwörend, weiter. „Nur wenigen Auserwählten ist es vergönnt, ihr eigenes Geheimnis, ihre Zukunft zu erahnen. Ich bin auserkoren, dir dabei zu helfen. Komm.“
Sie hatte keine Zeit, über diese rätselhaften Worte nachzudenken; sie folgte, beeindruckt vom Klang der warmen, verhalten flüsternden Stimme, dem erregenden, unbekannten Gefühl der zärtlichen Hände auf ihren Brüsten, willig dem Vermummten. Er konnte kein böser Mensch sein. Das fühlte sie.
Sie gingen tiefer in das Zimmer hinein. Orientalische Teppiche schmückten die runden Wände des orakelhaften Raumes. Ein Fenster war nicht zu erkennen. Das diffuse, warme Licht verbreiteten die Altarkerzen auf dem Boden. Zwischen ihnen lagen, wie zufällig verstreut, eine Unmenge bunter, weicher Kissen aus kostbaren Stoffen. Von irgendwoher ertönte leise morgenländische Musik. Und noch immer roch es berückend nach Weihrauch.
Wie verzaubert ließ sie sich auf die Kissen ziehen. Was würde geschehen. Ein Wunder. Unheimliches. Außergewöhnliches. Phantastisches. Mehr noch als bisher. Verborgen in diesem delphischen All?
„Bist du bereit?“

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