Du bringst die Liebe in mein Leben
einer solch ausweglosen Situation steckte. Sie waren beide unschuldig, hatten beide nicht gewußt, daß sich die Dinge so wenden würden. Ihre Liebe zueinander war gewachsen, als sie beide frei waren - ehe Donnatella mit der Neuigkeit ihrer Schwangerschaft aufgetaucht war.
“Colin!” stöhnte sie. “Colin!”
“Ja”, drängte er, während seine Hände und seine Lippen ihre Leidenschaft noch anfachten. “Nenn meinen Namen, denk immer daran und vergiß ihn nie.”
Seine Lippen glitten über ihren Körper, ihre Brüste, ihren Bauch und dann noch tiefer, zu ihren Schenkeln. “Colin!”
keuchte Elda und konnte an nichts anderes mehr denken als an ihr Verlangen nach diesem Mann.
Seine Liebkosungen wurden drängender, sprachen für seine Verzweiflung.
Elda schlang die Beine um seine Taille, und zusammen rollten sie sich auf dem Bett hin und her, überwältigt von Leidenschaft und dem Verlangen nach einander.
“O Colin!” schrie Elda. “Colin!” Sie klammerte sich an ihn.
“Colin, laß mich nie mehr los!”
“Ich halte dich”, murmelte er atemlos. “Halt dich an mir fest.”
Schwer atmend und erschöpft hielten sie sich umschlungen, bis sich nach langer Zeit Colin vorsichtig von ihr löste. Sie starrten sich an, Traurigkeit lag in ihren Blicken.
“Ich weiß”, flüsterte Elda und zog seinen Kopf an sich. “Ich weiß.” Sie wollte ihm erzählen, daß sie ihre Meinung geändert hatte, doch noch im letzten Augenblick biß sie sich auf die Lippen und hielt sich zurück. Einem Mann ihre Liebe zu gestehen, der an eine andere Frau gebunden war, war grausam.
“Elda, versprich mir eines”, begann Colin, und seine Augen glänzten verräterisch. “Wenn du allein bist in Massachusetts und an etwas Schönes denken möchtest, erinnere dich daran, wie wir uns gerade geliebt haben. Erinnere dich an jede Einzelheit. Und dann, eines Tages… Na ja, wer weiß?” brachte er gepreßt hervor.
Sie hielten sich umschlungen. Draußen war es dunkel, kein Mond, kein Stern waren am Himmel zu sehen. Ein Hauch von Herbst lag schon in der Luft, und Elda wußte, daß sie an einem Abend wie diesem immer an Colin Arcangelo denken würde.
“Ich hoffe, ich habe dich nicht von irgend etwas abgehalten”, sagte er. “Du hattest ein so schönes Kleid an.” Er lachte leise.
“Aber wenn ich es recht bedenke, bin ich sogar froh, daß ich deine Pläne durchkreuzt habe, denn als ich dich so sah, wurde ich eifersüchtig.”
Elda lachte leise. Sie war froh über seine Eifersucht. “Ich wollte zu den Chiaves - um dich zu sehen.”
Seine Augen leuchteten auf.
“Ja”, antwortete sie auf seine unausgesprochene Frage. “Ich wollte dich sehen, zum letztenmal, und wollte wissen, was du für mich empfindest.”
“Dann bin ich dir also doch nicht gleichgültig, auch wenn du beschlossen hast, mich zu verlassen?” Deshalb also hatte er sie mit seiner Leidenschaft überwältigt - weil er glaubte, daß sie ihn verlassen würde.
Ein trauriges Lächeln lag um Eldas Mund. Es war wirklich grotesk. Durfte sie ihm sagen, daß sie ihre Meinung geändert hatte, daß sie ihn nicht verlassen wollte? Durfte sie ihm sagen, daß, wenn Donnatella nicht aufgetaucht wäre, sie vielleicht gerade Pläne für eine gemeinsame Zukunft machten?
“Nein”, sagte sie nur, “das bist du mir nicht.” Sie durfte ihn nicht verletzen und auch Donnatella nicht. Ihr Mitgefühl für die andere Frau war zu groß.
“Liebst du mich ein bißchen?” fragte Colin.
“Ein bißchen?” antwortete sie. “Ja, Colin, ich liebe dich ein bißchen.”
Lachend umarmten sie sich, drängten die Tränen zurück über eine Liebe, die zum Scheitern verurteilt war.
“Komm, wir ziehen uns an”, meinte Colin schließlich und zog sie vom Bett hoch. Als er sie küßte, stieg von neuem die Leidenschaft in ihr auf.
“Sollten wir nicht besser getrennt bei Chiave ankommen?”
“Warum denn das!” rief Colin aus. “Immerhin haben wir ja nicht gerade ein Geheimnis aus unserer Beziehung gemacht.
Oder müssen wir jetzt moralisch sein, nur weil du in neun Tagen abreist?”
“Aber was wird sich Donnatella denken?”
“Sie weiß doch von dir, ich habe es ihr selbst erzählt. Sie ist schon neugierig auf dich.”
“Nun, ich mag es gar nicht, wenn man mich wie ein Wundertier bestaunt.”
“Ach, darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Cara.
Für so etwas ist Donnatella viel zu intelligent. Komm jetzt. Ich wollte sie eigentlich gar nicht so lange allein lassen, aber
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