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Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuria Wood
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dumm vor, in die Gemeinsamkeit der drei Menschen einzubrechen. Sie waren nur zehn Meter von ihr entfernt, doch Elda schienen es Lichtjahre zu sein.
    Ehe sie noch an den Tisch trat, sah Colin zufällig auf. Ihre Blicke begegneten sich, und eine Sekunde lang, die eine Ewigkeit zu dauern schien, waren sie beide gefangen in einer Welt schweigender Kommunikation. Dann runzelte Colin zu Eldas Überraschung die Stirn.
    “Hast du nicht jetzt eine Vorlesung oder sonst etwas, wo du anwesend sein mußt?” fragte er kurz angebunden.
    Seine lieblosen Worte trafen sie hart. Sie mußte schlucken.
    “D … doch”, stammelte sie. “Ich … bin auf dem Weg.”
    Eine Frau, die an dem Tisch vorbeiging, stieß Elda an und schob sie gegen Colin.
    Er zögerte kurz, dann ergriff er ihre Hand, damit sie den Halt nicht verlor. “Geh heute abend mit mir essen”, sagte er, und es klang so, als bäte er sie nicht gerne darum.
    Abendessen, dachte Elda, bis dahin sind es noch Stunden.
    “Was ist denn mit dem Frühstück?” fragte sie und warf Donnatella und ihrem Vater einen Blick zu. “Und mit dem Mittagessen?” Sie konnte ihre Eifersucht nicht länger unterdrücken.
    Colin zuckte mit den Schultern, und diese Bewegung machte Elda wütend. “Ist das Donnatella?” fragte sie.
    Colin nickte. “Sie ist in Schwierigkeiten.”
    “Das sehe ich”, antwortete Elda schnippisch.
    “Ich werde ihr helfen, so gut ich kann. Sie braucht mich jetzt.
    Hätte ich nur eher gewußt…” Er hielt inne. “Ich kann sie jetzt nicht im Stich lassen.”
    Ein dicker Kloß saß in Eldas Hals, und Tränen brannten ihr in den Augen. “Warum hast du mir nicht Bescheid gegeben?”
    fragte sie.
    Colin fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Er sah so gut aus, daß Elda das Herz weh tat. “Können wir nicht heute abend darüber sprechen? Ich glaube, zwischen uns hat es eine Menge Mißverständnisse gegeben.”
    Wollte er ihr damit sagen, daß er doch nicht soviel für sie empfand wie sie für ihn? Wollte er ihr klarmachen, wie dumm sie war, weil sie geglaubt hatte, zwischen ihnen könnte es mehr geben? Plötzlich war sie froh, daß sie Peter noch nichts von ihren Plänen erzählt hatte, froh, daß sie ihren Job noch nicht aufgegeben hatte. Es war deutlich, daß Colin Arcangelo mit ihr nur gespielt hatte. Hier saß er und erklärte ihr, daß er nicht mit ihr zu Mittag essen könne und daß es zwischen ihnen eine Menge Mißverständnisse gegeben habe.
    “Nein”, sagte sie plötzlich. “Ich kann das keine Minute länger ertragen! Ich will Antworten, und ich will sie jetzt, und wenn ich Donnatella selbst fragen müßte!” Bitte versuche mich zu überzeugen, daß ich mir all das Schreckliche nur einbilde, bat sie im stillen.
    Donato Chiave stand auf einmal neben ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. “Wollen Sie nicht heute abend mit uns essen?” fragte er.
    Hatte Colin etwa die Absicht gehabt, mich mit zu Chiave zum Essen zu nehmen, dachte Elda verwirrt. War er denn vollkommen verrückt? Würde er von ihr verlangen, all ihre Gefühle zu verleugnen?
    “Ich habe sie schon eingeladen”, mischte Colin sich ein.
    “Ich habe heute abend keine Zeit”, entgegnete Elda und drehte sich um. Doch noch ehe sie weglaufen konnte, nahm Chiave sie beim Arm.
    “Professoressa Schapiro, darf ich Ihnen Donnatella, meine Tochter, vorstellen?” sagte er. Mit letzter Anstrengung, um nicht in Tränen auszubrechen, wandte Elda sich um und streckte der Frau die Hand entgegen. Donnatella lächelte sie an, ihre großen dunklen Augen mit dem kunstvollen Make-up musterten sie eingehend. “Wie lange bleiben Sie noch in Europa, Elda?” fragte sie.
    Aha, jetzt kommt die Verabschiedung, dachte Elda. Und meinen Vornamen kennt sie auch schon. “Noch neun Tage”, antwortete sie.
    Donnatella warf Colin einen eigenartigen Blick zu. “Neun?”
    rief Colin aus. “Bist du ganz sicher?”
    “Das ist nicht mehr sehr lange.” Donnatella bedachte sie mit einem rätselhaften Lächeln.
    Elda schien die Situation unerträglich. Wie konnte Colin es zulassen, daß Donnatella sie einem solchen Verhör unterzog?
    Wußte er denn nicht, was sie für ihn fühlte? Wußte er nicht, daß sie innerlich starb? Daß sie ihn mehr liebte, als sie je in ihrem Leben jemand geliebt hatte? “Ich habe in fünf Minuten eine Vorlesung”, erklärte sie und wandte sich zum Gehen. “Nett, Sie kennengelernt zu haben!” rief sie über die Schulter Donnatella zu und dachte: Nett, die Geliebte meiner großen

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