Du hast mir die Liebe geschenkt
Dienststelle anrufen wollen, doch das konnte er auch auf dem Weg zum Krankenhaus machen.
“Sie haben den leersten Kühlschrank, den ich jemals gesehen habe”, stellte sie fest.
“Ich bin selten daheim.”
„Kim offenbar auch.” Steve entschloss sich zu einer Halbwahrheit, damit Victoria nicht misstrauisch wurde. „Kim und ich lebten getrennt. Sie wohnte nicht hier. Das hätte ich eigentlich schon früher erwähnen sollen, aber …“ Er warf einen bezeichnenden Blick auf das Baby. “Ich konnte gestern Abend nicht klar denken.”
„Verständlich. Das erklärt natürlich, dass Sie hier keine Babysachen und auch sonst nichts haben, was man braucht.”
Auch wenn ihn eine direkte Art normalerweise nicht störte, wechselte Steve doch das Thema, damit er nicht länger über Kim reden musste. “Wir können unterwegs einkaufen.”
“Und auch frühstücken. Ich bin hungrig.“
„Okay, dann lassen Sie uns gehen.”
„Wir sollten vorher noch den Kindersitz im Auto befestigen. Es ist mir zu unsicher, wenn ich Heidi halte. Und verboten ist es auch.“
Sie hatte ja Recht - und dennoch passte es Steve nicht, dass sie plötzlich offenbar meinte ihm Befehle geben zu müssen. In seinem Leben bestimmte bitte nur einer: er. Am besten zog er gleich eine Grenze. “Ich befestige den Kindersitz, bevor wir losfahren. Für das Baby sind Sie zuständig. Das wäre alles.” Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ er die Küche.
Victoria sah ihm nach. Wieder ein Befehl vom Herrn und Meister? Kein Wunder, dass seine Frau ihn verlassen hatte, obwohl sie schwanger war.
Unterwegs hielten sie vor einem Fast-Food-Restaurant und frühstückten im Wagen. Das kam Victoria zwar ein wenig seltsam vor, aber sie hütete sich etwas zu sagen. Nachdem sie fertig gegessen hatten, stieg Steve aus und benutzte das Münztelefon im Restaurant. Als sie schließlich wieder fuhren, fragte er Victoria nach Details über Kims Unfall aus.
“Es hieß, dass zwei Wagen zusammengestoßen sind”, erklärte sie. “Ich war aber viel zu beschäftigt, um mich genauer zu erkundigen. Wenn ich mich recht erinnere, war der Insasse des anderen Wagens schon tot, als er eingeliefert wurde.” Sie warf einen Blick nach hinten zu dem Baby im Kindersitz. Es war wirklich ein Wunder.
Beim Kinnikec Hospital zeigte sie Steve den Parkplatz für die Angestellten, nannte ihm ihre Adresse und wollte ihm gerade erklären, wie er fahren musste, als er ihr ins Wort fiel: “Ich folge ihnen.”
“Aber wir könnten uns im Straßenverkehr aus den Augen verlieren.”
„Bestimmt nicht.”
In Ordnung, wie er meinte. Victoria hoffte, dass es irgendeine rote Ampel gut mit ihr meinte und Steve Henderson daran hinderte, ihr zu folgen. Denn Männer, die meinten, einfach alles zu können, lagen ihr nicht. Ihr reichte schon der liebe Dr. Delmer, allgemein bekannt als Jordan, das Ekel.
Als sie ausstieg, fragte Steve: “Nehmen Sie die Kleine nicht mit?”
“Nein. Sie schläft. Wozu sollten wir uns die Mühe machen, den Kindersitz in meinem Wagen zu befestigen?” Und damit ging sie, bevor er widersprechen konnte. Steve Henderson brauchte nicht zu glauben, dass er der Einzige sei, der kurz angebunden sein konnte.
An ihrem Wagen angekommen, traf sie Fred Nelson, einen Kollegen aus der Ambulanz. Er stieg soeben in seinen Pickup, der neben ihrem Auto stand. “Hey, Vic”, sagte er, “was ist los? Hast du nicht Urlaub?”
“Richtig, aber ich kümmere mich vorübergehend um das Baby der Frau, die gestern gestorben ist.”
“Der Unfall, nicht? Schlimme Geschichte.”
“Ja. Fred, weißt du eigentlich genauer, was da passiert ist?”
“Einer ist tot. Sein Beifahrer war so schlimm zugerichtet, dass sie ihn ins Washington Hospital Center verlegt haben. Ein Polizist sagte, es hätte so ausgesehen, als wäre der Wagen der Frau von der Straße gedrängt worden und sei dann zurückgeprallt, auf den anderen drauf. Ist mit dem Baby alles in Ordnung?”
„Ja. Die Kleine hat ihrem Vater einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Der hat bestimmt noch nie ein Neugeborenes aus der Nähe gesehen.”
“Mach nicht den Fehler und lass dir die ganze Verantwortung aufhalsen.”
“Auf gar keinen Fall. Ich bleibe nur, bis er jemanden einstellt. Also, wir sehen uns dann in drei Monaten, Fred.“
“Verschlafe nicht die ganze Zeit.”
“Himmlische Vorstellung. Vielleicht mache ich es.” Sie lächelte ihm zu und stieg in ihren Wagen.
Vor ihrem Wohnhaus angekommen, parkte sie und sah Steve
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