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„Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition)

„Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition)

Titel: „Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Gunschmann
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etwas Geheimnisvolles drin war, weil Kurt sie seit Jahren nicht mehr geöffnet hatte, kramte er den Geldscheinprüfer mit der UV-Lampe hervor. Das Ding war sein Geld wert, die Schwarzlichtlampe machte die fluoreszierenden Sicherheitsmerkmale auf den Scheinen sichtbar. Er nahm den linken Fünfhunderter und legte ihn unter die Lampe. Bereits beim ersten Hinsehen wurde selbst uns Oberlaien klar, dass es sich bei diesem Schein um Falschgeld handelte. Das Papier war zu steif, das Format etwas kleiner als das Original und das Wasserzeichen war nur als leicht hellblauer Umriss zu sehen. Okay, Blüten, bad money .
    Es gab nun zwei Dinge, die wir hätten tun können: Entweder wie brave Clubmanager die Polizei rufen oder erst mal selbst rausfinden, woher das Scheinchen kam. Wir entschieden uns für Letzteres. Der Berliner Hans war der Einzige, von dem wir die Telefonnummer hatten. Beim dritten Klingeln ging er ans Telefon. Er war noch nicht wirklich wach, schließlich hatte er sein Etablissement gerade erst eine Stunde zuvor zugemacht. Ich wusste nicht genau, wie ich es ihm beibringen sollte. Also ich: »Guten Morgen, äh, lieber Hans.« Ich wand mich krampfhaft, um die passenden Wörter zu finden, dann redete ich um den heißen Brei herum. Große Zeche, toller Abend, danke für euren Besuch, Bonzen-Bernd ist erst um sechs gegangen, hab dich gar nicht gehen sehen, und all den ganzen Mist, den man in so einer Situation von sich gibt. Die Stille am anderen Ende der Leitung machte mir Bammel, als ich ihm sagte, dass irgendein Kollege am Tisch mit Blüten bezahlt hatte. »Bin gleich da«, grunzte er in den Hörer und legte auf. Da saßen wir wie zwei Volltrottel, die sich wie Verräter vorkamen und einen Zuhälterkrieg anzetteln wollten. Das Warten schien mir endlos, bis es endlich an der Außentür zum Büro klopfte. Erst zwängte sich Messer-Charly durch die Tür, dann kam Bonzen-Bernd und zum Schluss der Berliner Hans. Fehlte nur noch die Mama. Sie waren mit einem tiefergelegten 450er-SLC in sagenhaft grellem Gelb vorgefahren und auf der Heckscheibe glitzerte das Logo des Etablissements des Berliner Hans im Sonnenlicht. Ich musste an Bernds Ermahnung denken, den Berliner Hans bitte nicht so anzustarren, wenn er einen Jogginganzug trug. Ich wollte ja woanders hinschauen, aber ich musste ihn einfach anglotzen. Seine Jogginghose reichte gerade bis zur oberen Hälfte seiner Waden, unten schauten seine fußballdicken Knöchel raus, die in übergroßen Joggingschuhen steckten. Die Jacke war selbst für seinen riesigen Oberkörper zu groß, da hätten gut und gerne Bernd und Charly zusammen rein gepasst. Das wirklich Abgefahrene war aber die Farbe seines Anzugs: Ich würde es als Rosé bezeichnen.
    Der Berliner Hans setzte sich auf den dritten Stuhl an Kurts Schreibtisch, Charly und Bernd blieben hinter ihm stehen. Das war bestimmt so ein Ludenritual, damit man gleich wusste, mit wem man es zu tun hatte. Aber was sollte der Scheiß? Wir hatten überhaupt keine Angst, schließlich hatten wir sie ja angerufen. Und Mist gebaut hatten wir auch nicht. Hans atmete so schwer, dass ich dachte, der kriegt gleich einen Herzinfarkt. »Wo ist der Schein?«, fragte er. Kurt öffnete noch mal seine ominöse Schublade und schob ihm die Blüte über die Schreibtischauflage rüber. Kein Mucks dabei, keine Musik im Hintergrund – ich kam mir vor, als wären wir Lucky Luciano und Dutch Schultz im Hinterzimmer eines Las Vegas Casinos bei der Geldübergabe nach einem durchgezogenen Coup. Hans nahm die Blüte in die Hand und gab sie an Bernd nach hinten weiter. Bernd wischte ein paarmal mit Daumen und Zeigefinger drüber, zog den großen Kristallaschenbecher zu sich her, holte sein Benzinfeuerzeug aus der Hosentasche und zündete das Ding an. »Was – das war’s?«, fragte ich, und Bernd zurück: »Ja, das war’s!« Kurt trat mir doch ganz schön fest gegen mein Schienbein, während er seine Augen mit einem sparsamen Kopfnicken in Richtung Bernd und Charly verdrehte. Erst verstand ich ihn nicht und dann wollte ich vom Berliner Hans wissen: »Ach ja, wer war denn nun der Missetäter?« – »Ein Fremder aus dem Norden, aber jetzt gibt es ihn nicht mehr«, erklärte er seelenruhig, während er sich eine Zigarette an den noch brennenden Resten der Blüte anzündete. Ich dachte nun wirklich, ich sei im falschen Film. Vielleicht hatten sie ihm auf dem Parkplatz draußen eine Kugel in den Kopf gejagt und jetzt lag er im Kofferraum ihrer gelben

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