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Du wirst die Schönste sein - Ein Mallorca-Roman (German Edition)

Du wirst die Schönste sein - Ein Mallorca-Roman (German Edition)

Titel: Du wirst die Schönste sein - Ein Mallorca-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Posa
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Körper über den unebenen Boden zerrte. Der Schmerz in meiner Brustgegend war so heftig, dass ich kaum atmen konnte. Möglicherweise verlor ich kurz die Besinnung, denn als nächstes spürte ich bereits den stoßenden Penis in mir. In meinen malträtierten Körper, in ein kraftloses, schlaffes Stück Fleisch.
    Neuer Schmerz, als dann der Ältere an der Reihe war und zwischen meinen Beinen herumbohrte, mich keuchend herumwarf wie einen Kartoffelsack und schließlich meine Hüften so weit anhob, dass er es endlich schaffte, in mich einzudringen. Neuer Schmerz. Neue Demütigung.
    Und anscheinend war der Albtraum dann wirklich vorbei. Sicher war ich anfangs noch nicht. Mich vorsichtig mit offenen Augen zur Seite drehend, sah ich die Mülltonnen, das ganze Gerümpel ... von der Männern jedoch keine Spur. Erleichtert schloss ich die Augen, ich sehnte mich nur danach, mich endlich ein wenig auszuruhen.
     
     
    Agnes brachte die MALLORCA ZEITUNG mit und las mir die kleine Notiz unter Polizeinachrichten vor.
     
    ÜBERFALL AUF JUNGE DEUTSCHE FRAU
    Nach dem Besuch einer stark frequentierten Diskothek wurde eine junge Deutsche Opfer eines brutalen Überfalls. Ein Angestellter entdeckte sie im Hinterhof jener Diskothek und ließ sie in die Klinik Son Dureta bringen. Die beiden Täter entkamen. Laut Polizeiangaben gab es zwei Monate davor einen ähnlichen Vorfall in jener Gegend.
     
    Es war bereits der dritte Tag, an dem ich mich in der Wohnung vom Stuhl ins Bett schleppte. Sitzen oder liegen, die Schmerzen waren trotz starker Schmerzmittel immer dieselben. Am heftigsten spürte ich die Prellungen in der Brust- und Rückengegend, die sich bis in Arme und Beine bemerkbar machten.
    Meine Arbeit wieder aufzunehmen, war mir im Moment nicht möglich und auch rein optisch war ich als Animateurin nicht zumutbar. Mein zugeschwollenes linkes Auge wurde zwar allmählich wieder sichtbar, aber mein Gesicht war völlig entstellt durch Schwellungen und Blutergüsse und meine Unterlippe, die genäht werden musste, hatte momentan noch den doppelten Umfang.
    Überraschend human hatte Alicia Remírez, die Hoteldirektorin, reagiert. Sie hatte tatsächlich kurz nach mir geschaut, ihr Bedauern ausgesprochen und mir gute Besserung gewünscht. Ohne eine Bemerkung oder auch nur Andeutung in Richtung Vorwurf wegen meines Ausflugs ins Nachtleben von Palma. Im Gegenteil, sie hatte mir sogar eine vorzeitige Heimreise angeboten, da es mir mithilfe meiner Familie und Freunden mit Sicherheit eher gelingen würde, den erlittenen Schock zu verarbeiten. Ich lehnte jedoch dankend ab, da ich hoffte, schon bald wieder arbeiten zu können. Ich verschwieg, dass ich, zumindest momentan, nicht vorhatte, meine Eltern in die Geschichte mit hinein zu ziehen, ebenso wenig wie meine Freunde. Das Ganze noch einmal durchkauen zu müssen, noch einmal durch zu stehen praktisch, war das Letzte, was ich mir momentan wünschte. Ich wollte generell nicht darüber reden. Agnes akzeptierte das und half mir, nach meiner verunglückten Disco-Nacht, wie sie es nannte, meinen so abrupt veränderten Alltag durchzustehen. Sie versorgte mich nicht nur mit Essen aus dem Hotel und mit Lesestoff, sie kümmerte sich um meine Wäsche und hielt die Wohnung in Ordnung. Im Grunde eine geradezu ideale Voraussetzung für meine Rekonvaleszenz, wenn es nicht einen weiteren für mich sehr schmerzlichen Vorfall gegeben hätte, frei nach dem Motto: ein Unglück kommt selten allein.
    Einen Tag nach meinem Unfall, Missgeschick, Unglücksfall oder wie immer man es nennen wollte, kam Agnes abends mit einem dicken Kuvert an, das an der Hotelrezeption für mich abgegeben worden war. Darin, geradezu unfassbar für mich, meine kleine türkisfarbene Handtasche mit komplettem Inhalt. Ernesto schickte sie mir. Wie ich aus dem beiliegenden kleinen Brief erfuhr, hatte er vorsichtshalber meine Tasche eingesteckt, als er mit seinem Bekannten nach draußen ging. Aber zu meinem Entsetzen stand noch etwas in seinem Brief: er nannte mich darin eine widerliche Schlampe und erkundigte sich, ob es Spaß gemacht hätte mit dem Kerl, mit dem ich abgezogen sei, kaum habe er mir den Rücken zugekehrt.
    Fassungslos hielt ich den Wisch in der Hand, vor Entsetzen war mir nach Tobsuchtsreaktion zumute, am liebsten hätte ich Tassen und Teller an die Wand gepfeffert, aber ich schaffte es gerade mal bis zum nächsten Stuhl.
    Mein Telefon meldete sich. Nein, nicht Ernesto war dran – so etwas kommt nur in Telenovelas vor – sondern

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