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Du wirst die Schoenste sein

Du wirst die Schoenste sein

Titel: Du wirst die Schoenste sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Posa
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schob er mich regelrecht und zwar nicht in Richtung Straße, wo ich Ernestos Auto vermutete, sondern an der Hauswand vom EL FUEGO entlang und dann um die Ecke, wohin so gut wie kein Licht fiel. Ich geriet ins Stolpern, worauf der Fremde mir hart in den Nacken griff.
    „He! Was soll das? Lassen Sie mich sofort los!“ Bockbeinig blieb ich stehen. „Wo ist Ernesto? Sie haben gesagt, Sie bringen mich zu ihm ...“ Noch kam nicht wirklich Angst in mir hoch, dafür aber Misstrauen.
    Nur nützte mir mein Protest nichts, der Kerl war stärker als ich und stieß mich einfach weiter. Um die nächste Ecke. Hier gab es wieder Licht, das einen trostlosen Hinterhof mit Mülleimern und jede Menge Gerümpel ausleuchtete – und einen weiteren Mann. Jünger und schmäler, Basketball-Cap auf dem Kopf, blasses Gesicht, er kam auf mich zu.
    Während ich ihm noch entgegensah, flog ich plötzlich hart gegen die Hauswand. Aber erst als ich den Schmerz im Rücken spürte, wurde mir der Ernst der Situation klar. Mit Ernesto hatte das hier absolut nichts zu tun, unfassbar gutgläubig war ich in eine Falle getappt.
    Ich begann zu schreien: „Hilfe! Hilfe! Help me!“
    Mit der Reaktion darauf hätte ich rechnen müssen, nur hatte ich mir nicht anders zu helfen gewusst.
    Aber bevor ich noch einen weiteren Hilfeschrei ausstoßen konnte, schlug der Ältere, jener also der mich hierher gezwungen hatte, mir mit der flachen Hand hart ins Gesicht. Mein Kopf prallte gegen die Wand. Tränen schossen mir in die Augen, trotzdem sah ich zwischen weiteren Schlägen die wulstigen Lippen, das kantige Kinn des Kerls. Als ich etwas Feuchtes an meinem Kinn wegwischte, sah ich Blut an meiner Hand.
    Mich fest gegen die Hauswand drückend, baute sich ein solcher Hass gegen diese hässliche Visage auf, dass ich geradezu auf seine nächste Aktion lauerte. Der Jüngere stand schräg hinter ihm, in aller Ruhe Kaugummi oder sonst etwas kauend.
    Einen Schritt ließ ich meinen Angreifer näher kommen, noch einen, ich spannte meine Muskeln. Als er nach meinem Rock greifen wollte, trat ich zu. Mit aller Kraft. Volltreffer seinem plötzlichen Geheule nach. Wo genau ich ihn erwischt hatte, ob an der Hand oder zwischen den Beinen, konnte ich nicht beurteilen. Aber während er sich noch, eine Hand zwischen die Beine geklemmt, vor Schmerzen wand, sah ich den Jüngeren auf mich zukommen. Etwas Wölfisches lag in seinem Gesicht mit seinen schmalen Augenschlitzen unter der Cap.
    Ich ahnte, dass mir kein zweites Mal ein solcher Coup wie eben gelingen würde. Mit Sicherheit war er ohnehin gewandter und schneller als sein Kollege.
    Und dann sah ich das Messer, die silbern glänzende Klinge, die plötzlich aus seiner Faust empor schoss. Ich wusste, ich hatte verloren.
    Was hätte ich auch dagegen setzen können, als er mir mit dem Geräusch reißenden Stoffes meinen Rock von den Hüften riss, während die Hand mit dem Messer sich meinem Gefühl nach unkontrolliert über mein Gesicht bewegte.
    Auch der Ältere wollte wohl wieder mitspielen, vielmehr seine Wut auf mich abreagieren. Er stieß seinen Kollegen beiseite und schlug mit beiden Fäusten gleichzeitig auf mich ein und trat nach mir. Ich rang nach Luft, versuchte, Kopf und Gesicht mit beiden Armen zu schützen, krümmte mich, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und rutschte schließlich an der Wand herunter, ging in die Hocke, um mich noch kleiner zu machen.
    Um Hilfe konnte ich nicht mehr rufen, ich konnte nur noch ächzen und stöhnen.
    Ich kann nicht sagen, wie lange dieser Wahnsinn dauerte, eine Ewigkeit schien mir zu kurz dafür. Wie im Rausch schlug mein Peiniger zu, ich hörte sein schweres Atmen und ich war fest davon überzeugt, dass er mich töten würde. Merkwürdigerweise hatte ich keine Angst davor – wenn es nur schnell genug ging, denn mir schien, als gäbe es an meinem Körper keine einzige Stelle, die mich nicht in den Wahnsinn trieb vor Schmerzen. Und so spürte ich im ersten Moment nicht einmal, dass er von mir abließ. Ein kurzer, hoffnungsvoller Moment folgte, in dem ich annahm, die beiden wären fertig mit mir und seien verschwunden. Mühsam blinzelte ich in das Licht der Lampe über mir und kniff meine Augen sofort wieder zu, denn der jüngere Typ beugte sich mit herunter gelassener Hose über mich. Er war mir bereits so nah, dass sein aufgerichteter Penis mich fast berührte. Ich schrie auf, als er, wohl um mich in eine liegende Stelle zu bringen, meine Füße packte und meinen geschundenen

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