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Duell auf offener Straße

Duell auf offener Straße

Titel: Duell auf offener Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadin Matthews
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 (Foto: Nadin Matthews)
     
    Selbstbild
     
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    „Me, myself and I.“
     
    In der Hundeszene wird viel über die Privilegien von Hunden gesprochen. Je mehr ein Hund da-von hat, so heißt es, desto schwieriger kann es mit ihm werden. Als Privilegien werden verschiedene Vorschläge ins Feld geführt: zu viel Aufmerksamkeit und Zuwendung für den Hund, erhöhte oder strategisch wichtige Liegeplätze, der unbegrenzte Zugang zu Futter oder Spielzeug, dass der Hund als Erster durch die Tür geht und vieles mehr.
    Doch empfindet jeder Hund diese Dinge als Privilegien? Macht das den Status in einer Gruppe aus? Wird alles gut, wenn man einem Hund diese Möglichkeiten nimmt? Die Schwierigkeit bei solchen Aussagen ist die Individualität von Hunden und Menschen. Auf einige Hunde könnten die Aussagen durchaus zutreffen. Andere wiederum interessieren sich wenig für die Aufmerksamkeit ihres Menschen und haben gern ihre Ruhe vor ihnen. Manche mögen lieber auf den kalten Fliesen in einer dunklen Ecke liegen, weil ihnen das Sofa zu warm ist. Manche legen keinen gesteigerten Wert auf Futter oder Spielzeug oder darauf, wer zuerst durch die Tür geht. Und manche genießen all diese Dinge sehr und machen dennoch keine Probleme.
     

    Ihr Selbstbild beziehen Hunde durch ihre Persönlichkeit und durch soziale Rückmeldungen. Wer wichtig ist, verhält sich auch so.
     
    Trotzdem lässt sich nicht verleugnen, dass Hunde durch die Art und Weise des Zusammenlebens Informationen über ihr Selbstbild beziehen. Wer bin ich in der Gruppe? Wie sehe ich mich in Bezug auf die anderen? Diese Fragen werden in der Kommunikation immer wieder geklärt. Paul Watzlawick nennt das den Beziehungsaspekt, der in jedem Informationsaustausch enthalten ist. Die Beziehungsinformationen stecken meist in dem „Wie“ einer Nachricht und nicht in dem „Was“. Das Selbstbild, die Gefühle und Einstellungen zu anderen werden in erster Linie durch die Körpersprache ausgedrückt.
    Dementsprechend bestimmt sich der Status oder auch die Rolle in einer Gruppe aus meiner Sicht viel subtiler und wird ebenso ausgedrückt. Beziehung ist nicht sachlich, sondern fühlbar, nährt sich aus der Summe emotionaler Zustände, die man in der gemeinsamen Kommunikation erlebt, und drückt sich in der Gestimmtheit der Gruppe aus. Doch wer bestimmt eigentlich die Stimmung? Wessen Laune ist Grundlage für das gemeinsame Verhalten? Bei wem in der Gruppe wird sich rückversichert, ob die eigene Stimmung okay ist? Wer darf wessen Stimmung verändern? Vielleicht ist es auch weniger die Frage, wie wichtig sich der Hund nimmt, sondern vielmehr, wie wichtig ich mich als Mensch nehme. Habe ich als Mensch gelernt, mich den Stimmungen anderer anzupassen? Das wird der Hund wahrnehmen und er wird wahrscheinlich die Regie übernehmen, sich daran gewöhnen, seine eigene Stimmung als die entscheidende zu sehen.
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    Man könnte sagen, der Mensch orientiert sich gut an seinem Hund. Die Stimmung in einer Gruppe vorgeben zu können ist ein großes Privileg, lenkt die Gruppe, bedeutet viel Verantwortung und kennzeichnet das Gruppenmitglied, das wichtige Entscheidungen trifft. Hunden muss es dabei gar nicht um den bewussten Gebrauch von Macht gehen, sondern es ist für sie selbstverständlich, dass sie sich ihrer Stimmung entsprechend verhalten können, und sie erwarten, dass der Mensch mitmacht. Nach dem Motto: Wir sind jetzt lustig und ausgelassen; wir sind jetzt müde und ruhig; wir sind jetzt aufgeregt und hektisch; wir sind jetzt aggressiv; wir sind jetzt unsicher; wir sind jetzt kuschelig und anhänglich. Das heißt nicht, dass Hunde den Status des Menschen infrage stellen und sich ihm gegenüber aggressiv durchsetzen. Es heißt nur, dass die Einflussnahme des Menschen in wichtigen Situationen, wie zum Beispiel in der Begegnung mit an-deren Hunden, sinkt, weil der Hund sich nicht veranlasst sieht, seinen Menschen zu fragen oder sich an ihm zu orientieren. Sie nehmen sich mit ihrem Gefühl als Grundlage. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist sinnvoll, sich in seinen Hund einzufühlen und seine Bedürfnisse zu berücksichtigen, aber die Frage, wer grundsätzlich die Laune im System vorgibt, kann bei Schwierigkeiten wichtig werden.
     
    Frustration
     
    „Es ist nicht meine Party, wenn ich nicht tanzen darf.“
     
    Wenn jemand frustriert ist, erhöht sich sein physiologisch nachweisbarer Erregungszustand. Laut John S. Dollard, einem Psychoanalytiker, entstehen Frustrationen dadurch,

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