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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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die Kultur näherbringen. « Er sah auf sie zurück und hätte fast gelächelt, als er hinzusetzte: »Ich kann Ihnen für Ihr nobles Vorhaben nur mein Kompliment aussprechen; aber diese Männer gehören nicht zu jener Sorte von Menschen, die gute Musik zu würdigen wissen. «
    »Oh? « meinte sie leise. »Und welche Art von Musik würden diese Männer schätzen? «
    »Vulgäres. Gassenhauer«, erwiderte er rasch. »Aber es geht hier ja gar nicht um gute oder schlechte Musik, sondern darum, daß die Goldgräberlager kein geeigneter Ort für eine Lady sind. «
    Sie spürte und sah zugleich, daß er sie von Kopf bis Fuß musterte - aber in seinem Blick lag nichts Schmeichelhaftes -im Gegenteil, er schien zu sagen: »Falls Sie überhaupt eine Lady sind. «
    »Dort gibt’s üble Spelunken, wie? « gab sie leise, aber sehr vernehmlich zurück. Nach jahrelangem Training hatte sie absolute Kontrolle über ihre Stimme.
    »Schlimmer, als Sie sich vorstellen können. Dort gehen Dinge vor, die… nun, ich möchte Sie nicht mit solchen Horrorszenen belasten. Es gibt in solchen Lagern kein Gesetz, von dem Selbstschutz-Komitee einmal abgesehen. Todesurteile sind an der Tagesordnung, und das Baumeln am Strick ist noch die sauberste Art, einen Menschen ins Jenseits zu befördern. Diebstähle gibt’s zu Hauf und… «, er stemmte die Hände auf die Tischplatte und beugte sich vor, »… Männer, die Frauen schamlos ausbeuten. «
    »Oh, du meine Güte«, hauchte sie und sah ihn aus weitaufgerissenen Augen an. »Sie meinen also, daß ich diese Camps nicht auf suchen sollte? «
    »Unter keinen Umständen. « Er richtete sich wieder auf und fuhr mit einem angedeuteten Lächeln fort: »Ich hoffe, daß Sie ein Einsehen haben. «
    »O ja. Ich bin durchaus einsichtig, wenn man mir mit vernünftigen Argumenten kommt. Sagen Sie mal, Captain -äh… «
    »Montgomery. «
    »Ja, Captain Montgomery - was haben Sie vor, wenn man Sie von der Pflicht, mich zu den Goldfeldern zu begleiten, entbindet? «
    Er schob die Brauen ein wenig zusammen. Offenbar gefiel es ihm nicht, wenn man ihm Fragen stellte, die seine eigene Person betrafen. »Ich werde nach Fort Breck zurückkehren und dort meine Aufgaben wahrnehmen. «
    »Wichtige Aufgaben? «
    »Natürlich! « schnarrte er. »Alle Aufgaben, die ein Soldat zu erfüllen hat, sind wichtig. «
    »Einschließlich der Säuberung von Latrinen«, bemerkte nun der Kleine in dem geflickten Hemd, der mit seinem leeren Teller zum Tisch kam. »Der ganze Tag ist mit so wichtigen Dingen wie Holzhacken, Wasserholen und dem Bauen neuer Armeebaracken ausgefüllt, wenn man nicht gerade die Latrine… «
    »Toby! « knurrte Captain Montgomery.
    Toby schwieg, und Maddie versorgte ihn mit einem zweiten Stück Apfelkuchen.
    »Ich bitte für meinen Gefreiten um Entschuldigung«, sagte Captain Montgomery. »Er weiß die wahre Bedeutung der Armee nicht zu schätzen. «
    »Aber Sie schätzen die Armee? « fragte Maddie mit zuckersüßer Stimme. Sie schnitt ihm nun ebenfalls ein Stück Kuchen ab, legte es auf einen hauchdünnen Porzellanteller und drückte ihm eine schwere Silbergabel in die Hand.
    »Ja, Ma’am. Die Armee verteidigt dieses Land gegen alle Feinde, und wir beschützen die weißen Siedler vor den Indianern und… «
    »… und die Indianer vor den weißen Siedlern? «
    Toby kicherte, aber ein wütender Blick von Captain Montgomery brachte ihn gleich wieder zum Verstummen. Dann wurde der Captain entsetzt seines Tellers gewahr, auf dem ein halb verzehrtes Stück Kuchen lag. Er stellte den Teller auf den Tisch, als sei er soeben vom Feind bestochen worden, richtete sich sehr gerade auf und sagte: »Kurzum - Sie können unmöglich die Goldfelder besuchen, Madam. «
    »Ich verstehe. Ich darf Ihren Ausführungen entnehmen, daß Sie von Ihrem Auftrag befreit sind, wenn ich meine Pläne ändere. «
    »Ob ich von dieser Pflicht entbunden werde oder nicht, spielt keine Rolle. Es geht lediglich darum, daß Sie in den Goldminen nicht sicher sind. Selbst ich könnte Sie dort vor den Ihnen drohenden Gefahren nicht beschützen. «
    »Selbst Sie nicht, Captain? «
    Er klappte den Mund zu und sah sie an. Das Gespräch verlief nicht so, wie er es sich erhofft hatte. »Miss LaReina, Sie mögen das Ganze als Anlaß für witzige Bemerkungen betrachten, aber ich versichere Ihnen, das ist kein Spaß. Sie sind eine auf sich allein gestellte Frau ohne Schutz, und Sie haben keine Ahnung, worauf Sie sich eingelassen haben. « Er schob eine

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