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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Vorgänge, fest entschlossen, auch das Schlimmste mitanzusehen.
    Der Agli kam zum Höhepunkt, und seine Stimme hämmerte auf die Anhänger nieder. Sie starrten ihn mit glasigen, blicklosen Augen und idiotisch ausdruckslosen Gesichtern an, so stark hatten sie ihm Willenskraft und Denkvermögen überantwortet. »Folget der Hexe, und ihr werdet euch in die Finsternis geschleudert finden, Fäulnis zu Fäulnis, aufgefressen vom Gewürm.« Wieder riß er die Arme zur Seite, daß schwarze Flügel sich im Rot und Gold und dem tanzenden Blau der Flammen abzeichneten. »Sprecht ihr euch los von den Sünden, die an euch haften?« »Wir sprechen uns los.« Anfänglich kamen die Antworten vereinzelt und unsicher, dann fanden die Anhänger ihre Stimmen wieder. »Wir sprechen uns los.«
    »Sagt ihr euch los von der dunklen Hexe?«
    »Wir sagen uns los.« Ein Gröhlen aus vollem Halse. »Gesteht eure Sünden, o Söhne des Bösen, beichtet. Legt eure Hände ins Feuer und beichtet.«
    Nilis schwankte auf die Beine und taumelte mit ausgestreckten Armen nach vorn.
    Tuli schauderte. Teras und sie hatten über die Vorstellung gelacht, aber die Wirklichkeit war alles andere als komisch. Nilis blieb vor dem Agli stehen, und ihr Gesicht strahlte in einer Beflissenheit, die Tuli widerlich fand. Der Agli legte seine Hände auf die ihren, dann trat er zur Seite. Ohne zu zögern streckte sie ihre Arme bis an die Ellbogen in die Flammen. Einen Augenblick später trat sie zurück und hob die Arme hoch, so daß die Flammen emporzüngelten und sich in einem prasselnden Bogen über ihrem Kopf schlossen. »Gesegneter Vater Soäreh, ich habe gesündigt.« Ihre Stimme klang triumphierend, ohne eine Spur von Scham, ein dünnes, heiseres Jammern, das in Tulis Ohren hallte.
    Die beiden Meßdiener begannen einen einfachen Rhythmus zu schlagen. »Feuer läutert«, sang der Tenor. Wieder hatte Tuli nicht die geringste Ahnung, welcher der beiden sprach.
    »Feuer läutert«, antworteten ihm die Anhänger.
    »Ich klage mich an, ich lebe mit dem Bösen.«
    »Das Licht ist rein.«
    »Rein ist das Licht.«
    »Ich klage Tesc und Annic Gradin an.«
    »Gesegnet sei das Licht.«
    »Das Licht sei gesegnet.«
    »Sie schmieden Pläne gegen das Licht. Sie verschwören sich gegen unsere gesegnete Herrscherin Doamna Floarin. Sie haben vor, den Kornanteil zurückzuhalten, der der Gesegneten des Lichts zusteht.«
    »Die Flamme wird läutern.«
    »Sei geläutert in der Flamme.«
    »Tesc Gradin, mein Vater, rief den Taromat des Cymflusses zusammen, um gemeinsam einen Verrat zu planen. Sie wollen alle in Geheimkellern einen Teil ihrer Ernten vor den Dienern des Lichts verstecken, wenn die kommen, um den Zehnten für die Doamna einzutreiben.«
    Tuli biß sich auf die Lippen, um nicht vor Wut laut aufzuschreien. Sie schlug sich die Fäuste auf die Schenkel und konnte sie nicht einmal fühlen. Sie weinte, ohne es zu merken. Sie hörte den Fluch ihres Bruders wie aus weiter Ferne. Als ihr Blick sich klärte, sah sie als erstes, wie blasiert und selbstgefällig Nilis dreinschaute. Um ihren Zorn zu beherrschen, mußte sie immer wieder schlucken.
Wie kann sie dies ihrer eigenen Familie antun? Wie kann sie das
nur?
    »Das Licht sei gesegnet.«
    »Gesegnet sei das Licht.« Gieriges Wohlgefallen klang aus der Antwort der Anhänger, der Beigeschmack von Boshaftigkeit. Tuli suchte nach den Gesichtern von einigen, die sie kannte, las darin Hunger und Trotz, Habgier und Haß. Chark – drei gesunde, ältere Brüder standen zwischen ihm und jeglicher Chance auf eigenes Land, ein Vater, der ihn wegen seinem krankhaft gekrümmten Körper verabscheute. Seine Augen funkelten vor Gehässigkeit, während er sang. Nilis – eine verfluchte Frau, deren einziger Verehrer, ein stotternder zweiter Sohn, sie nur umwarb, weil keine andere ihn haben wollte, und auch er wollte im Grunde nur halbherzig, wohingegen ihre Schwester Sanani, zwei Jahre jünger, bereits versprochen und damit glücklich war. Kumper – der einzige Sohn vom Gräber Havin, einem guten, alten Mann. Tesc ertrug Kumpers Jammern und Klagen und seine schlampige Arbeitsweise seinem Vater zuliebe, doch als er ihn vor zwei Ernten dabei erwischte, wie er ein Macai mißhandelte, warf er ihn vom Tar und sagte ihm, er solle sich nie wieder blicken lassen.
    »Das Taromat hat Tesc Gradin zum Sprecher ernannt. Er bricht morgen früh nach Oras auf, um gegen den Zehnten Widerspruch einzulegen.«
    »Verflucht seien, die das Licht leugnen!«
    »Sie seien

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