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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Bougainvillen längs des südlichen Abzugskanals.
    »Niemand wurde verletzt«, sagte der Direktor.
    »Nein, aber Sie hätten sehen sollen, was er aus der Kantineneinrichtung gemacht hat. Stahlrohrstühle hat er zu verchromten Brezeln gebogen. Sie kennen das Wort, daß der Wahn übermenschliche Kräfte verleiht …«
    »Wo war sein Bewacher?«
    »Grayle spielte krank und schickte ihn, den Arzt holen.«
    Der Direktor nickte. »Ein Zeichen für überlegte Planung, finden Sie nicht, Doktor? Es muß einen Grund für diesen Ausbruch geben. Ich möchte wissen, welches dieser Grund war.«
    »Wenn Sie mich fragen, dann spricht diese Vorausplanung keineswegs gegen psychopathische Fixierungen im Denken des Gefangenen. Er ist ein alter Häftling, und seine Akte enthält eine Reihe von Eintragungen, die noch von meinen Vorgängern hier gemacht wurden. Fast immer handelte es sich um Gewalttätigkeiten dieser oder jener Art. Und denken Sie an das Verbrechen, das ihm die lebenslängliche Strafe eingetragen hat. Er erschlug einen Mann mit einer Axt. Mit einer Axt – heutzutage!« Der Psychologe lehnte sich seufzend zurück. »Fragen Sie ihn ruhig nach seinem Grund; er wird Ihnen keinen nennen können, wenn ich ihn richtig diagnostiziere. Mein Vorschlag ist, daß er in eine geschlossene Abteilung überführt wird, wo er besser beaufsichtigt werden kann als hier. In einer Reformanstalt wie dieser bleibt er eine Gefahr für Personal und Mithäftlinge.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Darlegung, Doktor. Ihre Warnung ist auf Band genommen, für den Fall, daß er mir mit bloßen Händen den Kopf abreißt.«
    »Ich dachte nicht an meine Reputation, wissen Sie. Tatsächlich glaube ich nicht, daß er schon wieder gewalttätig wird; ich rechne eher mit einer ruhigen, depressiven Phase.«
    »Ich hatte nur gescherzt, Doktor. Trotzdem werde ich einmal mit ihm reden.« Der Direktor nickte dem Uniformierten zu, der neben der Tür wartete. Der Wächter legte seine Handfläche an eine erleuchtete Platte neben der Tür; mit einem zweifachen Klickklick öffneten sich die Schlösser, und die Tür glitt zurück. Der Wächter nahm wieder seine Position ein und beobachtete Grayle, als dieser an ihm vorbeiging.
    Die graue Gefangenenkleidung konnte der großen und breiten Gestalt nichts von ihrer kraftvollen, elastischen Erscheinung nehmen. Als der Gefangene durch den Raum auf ihn zuging, dachte der Direktor unwillkürlich an einen Tiger im Käfig.
    »Das ist alles, Doktor«, sagte er. »Wache, Sie warten draußen.« Die beiden Männer gingen, der Psychologe nur zögernd. Die Schiebetür klickte ins Schloß.
    »Hallo, Grayle«, sagte der Direktor.
    »Hallo, Chef«, sagte der Gefangene in absolut neutralem Ton. Der Direktor zeigte zu einem Stuhl neben dem stehenden Mann. »Setzen Sie sich«, sagte er. Grayle rührte sich nicht.
    »Warum?« sagte der Direktor. »Sagen Sie mir einfach, warum Sie das getan haben. Mehr will ich nicht wissen.«
    Grayle schüttelte kaum merklich seinen Kopf.
    »Sie wußten, Grayle, daß ich mich für Ihre vorzeitige Begnadigung eingesetzt habe. Ich hätte sie auch erreicht. Und ausgerechnet jetzt mußten Sie das Kantinenmobilar zerschlagen. Warum, Grayle?«
    »Sie irrten sich über mich, Chef«, sagte Grayle ausdruckslos. »Unsinn. Wenn Sie Tische und Stühle zerschlugen, hatten Sie einen Grund.«
    Grayle sagte nichts.
    »Was wollten Sie damit demonstrieren?« fragte der Direktor. »Daß Sie immer noch ein harter Bursche sind?«
    »Das ist es«, sagte Grayle.
    Der Direktor schüttelte seinen Kopf. »Sie sind kein hirnloser Strolch und Raufbold. Sie hatten einen Grund. Einen guten Grund. Ich möchte ihn wissen.«
    Der Wind heulte und kreischte um das Gebäude.
    »Sie haben die Regierung heute abend über tausend Dollar an zerstörtem Mobilar gekostet«, sagte der Direktor. »Sie haben der konservativen Presse neue Munition für ihre Angriffe gegen den nach ihrer Meinung zu laschen und nachsichtigen Strafvollzug geliefert.«
    »Das mit der Presse tut mir leid«, sagte Grayle.
    »Als Sie Amok liefen, wußten Sie, welche Wirkung es haben würde. Sie wußten, daß es Ihnen selbst, mir und dem ganzen System eines humanen und auf Resozialisierung bedachten Gefängniswesens schaden würde. Möchten Sie Ihre Strafe lieber in einem Zuchthaus alten Stils absitzen?«
    Grayle sagte nichts.
    »Sie wissen, was Sie sich damit eingebrockt haben?« Ein harter Unterton kam in die Stimme des Direktors.
    Für einen Moment trafen sich ihre Augen; der

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