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Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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hat«, wandte Romy ein. »Im Moment sieht es so aus, als hätte jemand ausschließlich auf Gesicht und Hände der Frau eingeschlagen, getreten, was auch immer, um die bewusstlose Frau dann ins Wasser zu schleifen. Klingt hasserfüllt, oder?«
    Kasper nickte kauend. Max tippte eifrig mit.
    »Und sehr persönlich«, fuhr Romy fort.
    »Du meinst, dass sie den Täter kannte?«, fragte Kasper.
    »Würde ich annehmen, oder kannst du dir vorstellen, dass sie einen späten winterlichen Strandspaziergang unternommen hat, bei dem sie zufälligerweise auf einen Typen traf, der sie derart zurichtete? … Ach, was ist eigentlich mit dem Handy?«, wandte sie sich an Max.
    »Das hab ich gerade an den Strom gehängt. Es dauert ein paar Minuten, bis es genug Saft hat.«
    »Aber das Gerät ist doch ausgeschaltet. Was ist mit Ihrer PIN?«
    »Brauche ich nicht. Ich hab ein nettes Programm aus der Forensik, das es mir ermöglicht, eine Clone-SIM zu verwenden, die dem Handy eine gültige SIM vorspielt, ohne …«
    »Oder du rufst zunächst Michael Sänger an, um ihn nach der PIN zu fragen«, unterbrach Romy eilig den drohenden technischen Exkurs über forensische Feinheiten in der Handy-Datenauswertung.
    »Ja, das könnte man ja auch erst mal versuchen.«
    »Außerdem sind wir damit rechtlich auf der ganz sicheren Seite und können in aller Ruhe die Daten sichten.«
    »Stimmt.« Max lächelte verlegen.
    Fine stellte ihre Tasse ab und erhob sich. »Ich mach das schon, hab eh drüben was vergessen.«
    Romy hob kurz den Blick zur Decke, während Kasper sich in sein Notizheft vertiefte. Fine kehrte wenige Minuten später zurück. »1803«, sagte sie. »Geburtstag ihres Bruders.«
    Im gleichen Augenblick klingelte Kaspers Handy. Er lauschte einen Moment. »Wir sollen rauskommen zur Rehaklinik. Ein Kollege meint, dass er einen interessanten Wink erhalten hätte.«
    Romy seufzte. »Kann er den Wink nicht herbringen oder deutlicher werden?«
    Kasper schmunzelte und stand auf. »Wir müssen ohnehin getrennt losfahren, um die Ermittlungen ein bisschen zubeschleunigen. Übernimmst du die Kita? Dann mache ich mich gleich noch mal auf den Weg nach Göhren.«
    »Gute Idee.« Sie sah auf die Uhr und dann in Fines Richtung, während sie sich ebenfalls erhob. »Bitte überprüft in der Zwischenzeit schon mal die Angaben von Michael Sänger – also den Besuch des Schachfreunds und den Termin mit dem Mann aus der Prora.« Sie wandte sich an Max. »Und falls das Handy was Interessantes ausspuckt, meldest du dich sofort, okay?«
    »Na klar.«
    Was bedeutete es, einem Menschen Gesicht und Hände fast zu zerschmettern, überlegte Romy, als sie kurz darauf in ihren Jeep stieg und darauf wartete, dass Kasper vor ihr vom Parkplatz fuhr. Man zerstörte seine Identität und seine Handlungsfähigkeit. Sie war plötzlich fest davon überzeugt, dass der Fall eine ausschließlich persönliche Dimension hatte und ihm in keiner Hinsicht etwas Zufälliges anhaftete.
    Die Bestätigung erhielt sie wenige Minuten später, während sie in der Weststadt auf der Ruschwitzstraße langsam am DRK-Altenheim vorbeifuhr, vor dessen Tür ein Mann in rotem Arbeitsdress Sand streute. Max teilte ihr mit, dass Monika am Tag vor ihrem Tod eine SM S erhalten hatte: »Donnerstag, 19 Uhr, am Südstrand von Rügen. Sie wissen wo«, las er zweimal hintereinander langsam vor.
    Romy ließ die Mitteilung nachklingen. Sie wissen wo.
    »Und noch was«, fügte Max mit gewichtiger Stimme hinzu. »Die SMS war gelöscht, sie befand sich jedoch noch im Ordner gelöschte Objekte.«
    »Okay – versuch so schnell wie möglich herauszukriegen, wer die Nachricht gesendet hat, und schick Kasper den Text.«
    »Bin schon dabei.«
    »Dachte ich mir. Guck dir bitte sehr genau an, was das Handy sonst noch zu bieten hat, bevor du es an die Techniker weiterleitest – natürlich auch so schnell wie möglich.«
    »Verstanden.« Das klang sehr vergnügt. Das Zuordnen und Auswerten von Telefonverbindungen gehörte zu Max’ Lieblingsbeschäftigungen. Romy hätte eine Krise bekommen, wenn sie sich mit solchen Aufgaben hätte herumschlagen müssen.

2
    Der junge uniformierte Polizist war einer von mehreren Beamten, die aus Baabe und Putbus hinzugezogen worden waren, um die Umgebung abzuklappern und Leute zu befragen. Er wartete am Eingang der Rehaklinik auf Kasper. Die roten Flecken auf seinen Wangen konnten von der Kälte stammen oder waren Zeichen seiner Aufregung. Kasper tippte auf Letzteres, als der Mann ihm

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