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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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meine Entscheidung für Victoria verschlug mich auf dieselbe Seite wie Elric. Seit dem Angriff von Elrics Familie auf meine, von dem Aurelia uns bewusst nichts erzählt hatte, hatten wir noch eine weitere Gemeinsamkeit: Wir beide waren verwaist. Elrics Eltern wurden getötet, mein Vater war verschollen und meine Mutter aufgrund ihrer Stellung im Zirkel unerreichbar für einen Kämpfer des Lichts, zu denen ich wohl jetzt gehörte.
    Ich freute mich also wirklich auf Elric. Auch wenn mir mein sechster Sinn sagte, dass dieses Treffen nicht nur reiner Zufall war. Das war mir egal.
    Während ich die Fenster in Elrics provisorischer Unterkunft zum Lüften offen hielt, fuhr ein schwarzer Mercedes durch das halb verrostete Eingangstor. Der Eingang war auch für Menschen sichtbar und musste aus diesem Grund sehr unscheinbar wirken. Der Rest des Geländes war mit einem Zauber belegt, der neugierige Blicke fernhielt. Menschen konnten die Magie des Ortes nicht spüren, wurden, im Gegensatz zu uns Kindern des Mondes, sogar abgestoßen.
    Während der Wagen die lange, mit Kies bedeckte Auffahrt hinauffuhr, schloss ich das Fenster und lief nach unten.
    Elric stieg gerade aus dem Auto, als ich ins Freie trat. Der Mercedes parkte direkt vor der großen Treppe des Gemeinschaftshauses, die auf der dem Garten entgegengesetzten Seite des Gebäudes lag. Als er die zwei Koffer aus dem Kofferraum geladen hatte, stieg der Fahrer sofort wieder ins Auto.
    Für einen Moment stand Elric unentschlossen mit seinen Koffern am Fuß der Treppe, ehe er sich zum Gebäude hin umdrehte und mich entdeckte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er sah furchtbar aus. Seine Augen waren gerötet, sein ganzes Gesicht wirkte aufgequollen.
    »Tante Katharina hätte mir helfen können.« Er deutete auf seine gesamte Erscheinung. »Es wäre eine Leichtigkeit für sie als Heilerin gewesen. Aber leider kann ich ihre Dienste nicht mehr in Anspruch nehmen.« Elric unterdrückte ein Schluchzen.
    Hier vor mir stand nicht der etwas arrogante, viel zu selbstbewusste Typ, den ich in Erinnerung hatte. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Aber das wusste er wahrscheinlich auch. Also versuchte ich, ihn aufzubauen: »Ach Quatsch, so schlimm ist es nicht. Ich kann mir ja Vics Cremes und Tübchen anschauen, vielleicht ist da etwas Passendes für dich dabei.«
    Ich stieß freundschaftlich mit der Schulter gegen seine. Für einen kleinen Moment hoben sich seine Mundwinkel.
    »Du kriegst das Gästezimmer neben meinem. Und hiermit helfe ich dir. Auch wenn ich keine physische Gabe habe, schaffe ich das hundertmal besser als du.« Ich schnappte mir einen seiner Koffer. Als ich mir eben den anderen greifen wollte, konterte er: »Davon träumst du wohl!«
    Er schnappte sich den zweiten Koffer und rannte damit die Treppen hoch. Dabei lachte er wie zu seinen besten Zeiten. Dann setzte er seine physische Fähigkeit ein und war nicht mehr zu sehen.
    Elric war eine Art Wunderkind. Er besaß die Kontrolle über Feuer und Wasser und dazu noch diese unglaubliche Schnelligkeit. Kein Wunder, dass da die männlichen Hormone aufgeschrien und mit Eifersucht gekontert hatten. Das wäre wahrscheinlich auch ohne meinen sechsten Sinn der Fall gewesen. Jetzt, da ich ihn genauer kannte, störte mich das nicht mehr. Er war schwer in Ordnung.
    Anders als Mike, der mit mir schon die Kindheit verbracht hatte, weil alle Mondkinder einen ihresgleichen zur Seite haben sollten. Elric war einfach tiefgründiger und in seinen Handlungen nicht so vorhersehbar. Das fand ich interessanter.
    Als ich endlich auch in Elrics Zimmer ankam, hatte er den einen Koffer schon vollständig ausgepackt. »Wird aber auch Zeit, dass du kommst«, grinste er mich an. »Ich hätte mir beinahe einen Kaffee geholt, so lange stehe ich schon hier.«
    »Das nächste Mal jag' ich dir ein paar Ratten hinterher! Mit denen hast du bestimmt genug zu tun.« Ich freute mich immer mehr über die Sticheleien.
    »Ich glaube, Ratten haben was gegen Feuer und Wasser und die habe ich immer besser im Griff. Das wäre also kein Problem. Was macht eigentlich dein sechster Sinn? Immer noch Gefühlsüberschwemmungen oder kannst du das Ganze jetzt besser steuern?«
    »Es läuft richtig gut. Man könnte sagen, dass ich eine Art Farbe sehe ... Oder auch wieder nicht. Ich kann es jedenfalls recht gut zuordnen.« Ich starrte Elric lange an.
    »Lass das! Das macht mich nervös!« Er lief unruhig im Zimmer auf und ab. Aber es war nicht Nervosität, die ich

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